Kinderzimmer teilen:
Clevere Ideen fürs Geschwisterzimmer
Wenn sich zwei unterschiedlich alte Geschwister ein Zimmer teilen (müssen), ist das Bedürfnis nach getrennten Räumen häufig groß. Zum Glück hat Einrichtungsexpertin Sabine Stiller gute Ideen parat und zeigt, wie man in einem Kinderzimmer mit hohen Decken ein tolles Geschwisterzimmer integriert.
Aus einem Kinderzimmer zwei Räume machen
Ein Zimmer zu teilen, ist eine Herausforderung – und ein Thema, mit dem ich oft zu tun habe. Vor allem Eltern, die mehr als einmal mit Nachwuchs gesegnet sind, suchen Rat. Dabei beschäftigt sie besonders eine Frage: Ist der Raum nicht zu klein? Nun, meistens ist er das nicht. Denn bei Kinderzimmern kommt es gar nicht so auf die Größe an, sondern auf die Gestaltung. Eine Wand mit Schiebetür, eine zweite Ebene und die richtige Farbe sind erstaunlich hilfreich – und neben zwei Fenstern fürs Tageslicht natürlich genug Raumhöhe.
Nehmen wir an, Sie haben in Ihrer Altbauwohnung ein Zimmer mit 16,5 Quadratmetern zur Verfügung, in dem zwei Kinder zusammen untergebracht sind. Der Junge ist vier, das Mädchen zehn Jahre – eine Altersspanne, in der sich die Bedürfnisse der Geschwister immer mehr unterscheiden und der Wunsch nach einem eigenen Bereich wächst. Das ältere Kind braucht nicht mehr so viel Platz zum Spielen, sondern eher einen Rückzugsort zum Lernen, Chillen und Schlafen. Das jüngere Kind hingegen macht den Fußboden noch zu seiner Welt und breitet sich dort liebend gern aus.
Kinderzimmer aufteilen: Schiebetür spart Platz
Und so gehen Sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ein: Teilen Sie das Kinderzimmer zum Beispiel mit einer Gipskartonwand (Trockenbau), um eine möglichst gute akustische Trennung zu schaffen. Eine platzsparende Schiebetür schließt den Durchgang zum hinteren Zimmer. Das jüngere Kind behält den größeren Teil des ursprünglichen Zimmers (ca. 10 Quadratmeter) mit viel freier Spielfläche.
In diesem Raum kann auch das alte Hochbett stehen bleiben. Darunter lässt sich ein gemütlicher Stuhl fürs Vorlesen stellen und je nach Bedarf ein Mal-, Bastel- oder Schreibtisch. Unabdingbar ist ein großer Teppich – als Spielplatz und als Markierung der Zimmergrenze.
Das ältere Kind bezieht den kleineren Raum im hinteren Teil des geteilten Kinderzimmers. Um dort hinzukommen, muss es durch das Zimmer des Geschwisterkindes. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass es die Jüngeren selten stört, wenn die Großen durch ihr Reich laufen. Umgekehrt ist es schon schwieriger.
Wenn Sie komplett getrennte Zimmer wollen, müssten Sie die Trockenbauwand gegebenenfalls um die Ecke ziehen und eine zweite Tür einplanen – was die Räume allerdings kleiner macht.
Im Geschwisterzimmer Rückzugsorte schaffen
Weil das hintere Zimmer nur 6,5 Quadratmeter misst, sollte hier die ganze Höhe genutzt werden. Eine Hochebene zum Chillen und Schlafen, die mit einer Balkenkonstruktion die gesamte Raumbreite überspannt, hilft dabei. Die vier Eckpfeiler werden zusätzlich mit einer Wandbefestigung stabilisiert. Mehr als 100 x 200 Zentimeter benötigt die Matratze nicht, so lässt sich oben sogar noch ein Regal mit den Lieblingsbüchern aufhängen.
Ruckzuck entsteht ein gemütlicher Rückzugsort, zu dem man mit einer flexiblen Anstellleiter gelangt. Unter der Ebene kann auf einem Sitzsack relaxt werden. Darüber hängende Regale bieten Platz für Lieblingssachen, Bilder, die Musikbox und eine Leseleuchte – und halten den Fußboden frei.
Ein Eckschreibtisch nutzt die Zimmerecke perfekt aus und schafft ausreichend Schreib- und Ablagefläche. Und Stauraum? Den liefert der große Schrank, der im größeren Zimmer an der neu entstandenen Wand steht und von beiden Kindern genutzt werden kann. Was dann noch wichtig ist: die Wandfarbe.
Hier geht es vor allem um die Qualität. Denn gerade bei Kinderzimmern sollten Sie auf den Einsatz wohngesunder Produkte achten, die frei von Lösungs- und Konservierungsmitteln und auf allergene Stoffe geprüft sind. BAUHAUS bietet ein umfangreiches Sortiment.
Das Kinderzimmer für zwei mit Farbe gestalten
Streichen Sie das Geschwisterzimmer am besten auch mit einer Dispersionssilikatfarbe, sie hat eine hohe Atmungsaktivität und erzeugt so ein angenehmes Raumklima. Und da die Wände in Kinderzimmern gewöhnlich stark beansprucht werden, empfehle ich außerdem eine abwaschbare Farbe. Ihren Sprösslingen ist dagegen viel wichtiger, dass überall ihre Lieblingsfarbe leuchtet. Deshalb sollten sie bei der Auswahl auch mitentscheiden dürfen.
Als Eltern können Sie ja sanft, aber bestimmt darauf hinweisen, dass helle Töne den Raum größer wirken lassen, in der Schlafecke Blau oder Grau beruhigend wirkt und am Schreibtisch ein Rot oder Gelb für Energieschübe sorgt. Jedenfalls gilt: Wände sind schnell neu gestrichen, experimentieren Sie also ein bisschen im neu gestalteten Geschwisterzimmer. Am besten gemeinsam mit Ihren Kindern – die werden bestimmt begeistert sein.