Dachschrägen nutzen:
Tipps für mehr Stauraum unterm Dach
Immer mehr Leute bauen ihren Dachstuhl aus. Kein Wunder, denn Wohnraum ist teuer geworden. Und gerade oben unter der Dachschrägen gibt es meist etwas Platz, den man geschickt nutzen kann – als Homeoffice oder Rückzugsort. Einrichtungsexpertin Sabine Stiller verrät ihre persönlichen Tipps für den Dachbodenausbau.
Bauliche Maßnahmen prüfen
Wie kann ich bloß aus der meist dunklen, vollgestopften Abstellkammer ein helles, großzügiges Zimmer machen? Einen extra Arbeitsplatz einrichten oder einen kleinen, feinen Rückzugsort schaffen? Der Wunsch nach mehr Platz im Haus ist bei vielen groß. Doch eine Frage kommt immer wieder auf: Lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt?
Das tut er! Denn unterm Dach schlummert jede Menge an Stauraum, Arbeitsfläche und Wohlfühlplatz vor sich hin. Deshalb helfe ich gern dabei, den Dachstuhlausbau endlich umzusetzen. Der erste Schritt: Prüfen Sie, welche baulichen Maßnahmen vorab notwendig sind. Eine ordentliche Isolierung ist wichtig, Dachflächenfenster bringen das nötige Licht, eine neue Treppe macht den Aufstieg bequemer. Gerade sie ist ein neuralgischer Punkt.
Raumspartreppe wählen
Wahrscheinlich sitzt auch bei Ihnen in der Zimmerdecke nur die typische Dachbodenklappe, aus der eine einfache Leiter gezogen wird. Die Idee, hier mit einer fest installierten Raumspartreppe für eine komfortablere und schickere Lösung zu sorgen, werden Sie nicht bereuen. Schauen Sie vorher aber, wo genau die Treppe in den Flur führt. Denn Sie sollten ja später auch problemlos an ihr vorbeilaufen können.
Oben angekommen geht es jetzt um die erste zentrale Unterteilung des Raums. Anstelle einer halbhohen Brüstung würde ich mich für eine hohe Wand bis in die Spitze des Dachstuhls entscheiden. Sie ersetzt nicht nur die notwendige Absturzsicherung, sondern schafft auch eine spannende räumliche Struktur. Wählen Sie für die Wand zum Beispiel eine Belattung aus Holzleisten.
Tipp: Für den schmalen Platz neben der Treppe eignet sich eine Art Apothekerschrank, der komplett ausziehbar ist.
Dachstuhl großzügig gestalten
Als Nächstes kümmern Sie sich um den Platz unter der beginnenden Dachfläche. Je nach Höhe dieses sogenannten Kniestockes wartet hier wertvoller Raum zum Wohnen und Verstauen, der dank Türen und Blenden individuell gestaltet werden kann. Ziehen Sie dabei ruhig die Flächen weit hoch und damit weiter in den Raum: Ihr Dachstuhl wird großzügiger wirken, auch wenn weniger Grundfläche zur Verfügung steht.
Eine elegante Lösung sind Schiebetüren, die in unterschiedlicher Höhe erhältlich sind. Mithilfe eines Dachschrägenadapters wird die Schiene in der Schräge montiert, der Winkel lässt sich so spielend leicht anpassen.
Tipp: Auch fürs Homeoffice findet sich unter der Schräge Platz. Ziehen Sie die Fläche samt Trennwand ruhig weit hoch. Sie verlieren so zwar Raum, schaffen aber optisch Großzügigkeit.
Niedrige Sitzmöbel stellen
Fürs Wohlfühlen unerlässlich: ein Sofa. Aber seien Sie bei der Auswahl Ihrer Sitzgelegenheiten nicht zu zurückhaltend. Je größer die Polsterfläche, desto eindrucksvoller die Wirkung. Und suchen Sie als Möbel eher niedrige Stücke aus. Damit erscheint der Raum höher.
Dazu bauen Sie sich noch eine kleine Bank, idealerweise unter dem Teil der Schräge, wo die Fenster sind. Ein herrlich helles Plätzchen zum Lesen und Faulenzen – und mit zusätzlicher Funktion: Denn unter der Bank liegt praktischerweise das Gästebett auf Rollen, das ruckzuck hervorgezogen ist.
Beleuchtung smart einsetzen
Bleibt noch die Beleuchtung: Gut verteilte Spots sorgen für eine gleichmäßige Ausleuchtung der Flächen, eine LED-Leiste, die Sie etwa an die Schiene einer der Schiebetüren kleben, für indirektes Licht und ein, zwei schicke Einzellampen an der richtigen Stelle für Stimmung.
Lässig ist, wenn man sie später einfach mit einer Fernbedienung schaltet und Leuchtsysteme einsetzt, die verschiedene Lichtszenerien kreieren. Die meiste Atmosphäre versprüht gleichwohl die Sonne: Große Dachflächenfenster lassen viel Tageslicht hinein. Aber auch an Rollos denken – damit es hier oben im Sommer nicht zu heiß wird.