Steckdose

Stromverbrauch senken:
Effizient Strom sparen mit diesen Tipps

Kochen, Wäsche waschen, Filme schauen: Ohne elektrische Geräte läuft daheim kaum etwas. Fast die Hälfte des Stromverbrauchs im Haushalt wird durch den Betrieb von Haushaltsgeräten verursacht. Und genau hier bietet sich meist ein großes Einsparpotenzial. Doch wie kann man am besten Strom sparen im Alltag? Was sind die besten Stromspartipps? Hier erfährst Du, wie Du Deinen Stromverbrauch wirkungsvoll reduzieren kannst.

Warum sollte man Strom sparen?

Die Preise für Energiekosten steigen immer weiter an. Um Deinen Geldbeutel zu schonen, lohnt es sich also definitiv, Strom zu sparen. So kannst Du mit einfachen Tricks in Deiner Küche bis zu 135€ Stromkosten einsparen. Im Badezimmer sind bei Umstellung Deiner Wasch-, Trocken- und Bügelgewohnheiten bis zu 370€ drin. Doch nicht nur das. Indem Du weniger Strom verbrauchst, tust Du auch der Umwelt was Gutes.

Wo kann man Strom sparen?

Im Grunde kannst Du überall Strom sparen: In der Küche beim Kochen, Backen und Spülen, im Badezimmer mit der Wäsche und in der Dusche, im Arbeitszimmer mit dem richtigen Computer oder im Wohnzimmer bei Fernseher, Beleuchtung und Co. Dabei müssen es nicht mal große Umbauten oder Neuanschaffungen sein. Meist reicht schon die Umstellung einiger Verhaltensweisen. Wir zeigen Dir, welche das sind und wie viel Stromersparnis diese bringen.

Kühl- und Gefrierschrank in der Küche Kühl- und Gefrierschrank in der Küche

1. Strom sparen beim Kühlen und Gefrieren

Kühl- und Gefriergeräte laufen Tag und Nacht und bergen daher großes Sparpotenzial. Sie sollten nicht direkt neben Wärmequellen wie Herd oder Heizung stehen und hinten etwas Platz zur Wand haben, um die eigene Wärme gut abgeben zu können. Was beim Energiesparen hilft: Warme Speisen abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank kommen, und Gefrorenes im Kühlschrank auftauen, bevor es in den Topf wandert. 7 Grad Celcius in der Kühlschrankmitte und -18 Grad Celcius im Gefrierfach sind kühl genug. Ein Kühlschrankthermometer hilft, die Temperatur genau einzustellen. So sparst Du bis zu 85€ im Jahr.

Wichtig ist es, regelmäßig die Dichtungen zu überprüfen und Geräte abzutauen, wenn sich Eis bildet. Denn dann erhöht sich der Stromverbrauch. Natürlich solltest Du auch die Tür des Kühlschrank nicht zu lange offen stehen lassen. Und tatsächlich ist ein voller Kühl- oder Gefrierschrank besser als ein leerer. Beim Neukauf solltest Du also auf die richtige Dimension achten. Faustregel: Du benötigst 50 Liter Fassungsvermögen pro Haushalt und Person, also 200 Liter bei drei, 250 bei vier Personen.
Apropos Neukauf: Bei alten, stromfressenden Geräten kann der Austauch gegen ein neues Gerät durchaus sinnvoll sein. Den Preis für die Anschaffung hast Du meist nach wenigen Jahren durch gesparte Stromkosten wieder raus. Achte beim Neukauf jedoch auf das Energieeffizienzlabel des neuen Geräts.

Wäsche aufhängen und trocknen lassen Wäsche aufhängen und trocknen lassen

2. Stromkosten sparen: Effizient waschen und trocknen

Auch wenn sie lange dauern, sind Spar- oder Ökoprogramme das Nonplusultra für Stromsparer. Außerdem wichtig: auf Vorwäsche verzichten, die Maschine immer voll beladen und nicht zu heiß waschen. Moderne Waschmittel machen selbst stark Verschmutztes bei 60 Grad sauber. In der Regel reichen 30 oder 40 Grad. Schon gewusst: 40-Grad-Wäsche verbraucht 50 Prozent weniger Strom als der 60-Grad-Betrieb.

Anstelle eines Trockners die Wäsche am besten an der frischen Luft trocknen. Geht es nicht anders, die Textilien vorab schleudern, dann den Trockner voll beladen und das Programm „bügeltrocken“ wählen. Das spart Energie und erleichtert Dir das Bügeln. Hier gilt übrigens wieder: Niedrigere Temperaturen tun es auch. Zudem kannst Du für die letzten Teile die Restwärme nutzen und das Bügeleisen schonmal ausschalten.

Und im Badezimmer kannst Du nicht nur bei Waschmaschine und Trockner Strom sparen: Denn Wasser über einen Boiler oder einen Durchlauferhitzer zu erwärmen, verbraucht natürlich Strom. Indem Du einen Sparduschkopf verwendest, verbrauchst Du weniger Wasser. Es muss also auch weniger Wasser erhitzt werden. Zudem solltest Du duschen statt zu baden, denn auch das verbraucht weniger Wasser.

Gut zu wissen
beim Waschen

Wäschst Du 160-mal im Jahr, also etwa jeden zweiten Tag, mit 40 statt 60 Grad und verzichtest auf Vorwäsche und Trockner, kannst Du rund 150 Euro Stromkosten sparen und vermeidest etwa 250 kg CO2.*

*Den Beispielrechnungen liegen folgende Annahmen zugrunde, die als Näherungswerte zu verstehen sind: Pro Kilowattstunde Strom entweichen rund 600 g CO2 in die Atmosphäre; der Strompreis wird mit durchschnittlich 0,37 Euro pro Kilowattstunde berechnet.

Kochen Kochen

3. Stromverbrauch reduzieren beim Kochen, Backen und Spülen

Bis zu 30 Prozent Strom lässt sich sparen, wenn Du beim Kochen konsequent den Deckel auf dem Topf lässt – Töpfe sollten nicht kleiner als die Herdplatte sein. Am meisten Strom spart das Kochen im Schnellkochtopf. Tee- oder Nudelwasser erhitzt Du am besten im Wasserkocher. Das ist schneller und effektiver als der Topf. Den Wasserkocher solltest Du regelmäßig entkalken und nur mit so viel Wasser befüllen, wie du auch brauchst. Wer täglich einen Liter Wasser kocht, reduziert seine Stromkosten damit um bis zu 50 Euro im Jahr.

Auch beim Backofen gibt es Sparpotenzial: Das oft empfohlene Vorwärmen ist überflüssig. Sinnvoll ist es aber, Restwärme zu nutzen: Schalte den Ofen rund fünf Minuten vor Ende der Garzeit aus. In Summe sind es die vielen kleinen „Stellschrauben“, die am Ende den Stromverbrauch spürbar senken.

Beim Abwasch nach dem Kochen und Backen gilt: Das Geschirr mit der Spülmaschine zu reinigen ist tatsächlich effizienter als per Hand zu spülen. Vorausgesetzt, Du lässt die Spülmaschine nur voll laufen, nutzt das Eco-Programm und relativ niedrige Temperaturen zwischen 30 und 50 Grad.

Extra-Tipp
fürs Brötchen aufbacken

Brötchenaufbacken im Ofen verbraucht viel Energie. Wer nur kleine Mengen benötigt, sollte den Toaster nutzen: Einfach die Brötchen auf den Gitteraufsatz legen und von beiden Seiten auf hoher Stufe toasten. Gefrorene Backwaren natürlich vorher auftauen lassen.

Steckdosenleiste Steckdosenleiste

4. Stromspartipp: Goodbye Stand-by!

Viele Geräte fressen Strom, auch wenn Du sie gar nicht benutzt. Sie laufen im Bereitschaftsmodus (Stand-by-Modus) und sind nur scheinbar ausgeschaltet. Mit einem Strommessgerät kannst Du die heimlichen Verbraucher aufspüren: Zwischen Steckdose und Netzstecker des ausgeschalteten Fernsehers oder Bluetooth-Speakers gesteckt, erfasst es den durchfließenden Strom.

Übrigens hilft ein simpler Trick sehr wirksam gegen unnötigen Stromverbrauch: Stecker ziehen! Was Du nicht brauchst, vom Strom trennen. Verzichtest Du im ganzen Haus oder der Wohnung auf Stand-by und schaltest die Geräte stattdessen vollständig ab, kannst Du bis zu 115€ Stromkosten pro Jahr sparen.
Alternativ kannst Du Dir eine schaltbare Steckerleiste anschaffen. Nicht selten ist eine sogenannte Master-Slave-Steckdosenleiste sinnvoll, an der Du zum Beispiel Computer mit Monitor, Scanner und Drucker oder Fernseher, Receiver und Soundbar anschließt: Schaltest Du das Hauptgerät („Master“) aus, also etwa den Computer, trennt die Leiste auch alle anderen Geräte („Slaves“) vom Netz.

Auch Ladegeräte für Smartphones und Co. können Stromfresser sein, und oft vergessen wir, sie nach dem Aufladen auszustöpseln. Mit einer Timer-Steckdose kannst Du einstellen, wie lange die Steckdose benutzt werden soll, danach hört der Stromfluss auf. Hilfreich ist das zudem beim WLAN-Router, den Du so automatisch nachts in den Schlaf schicken kannst, was ratsam ist, wenn Du Deinen Stromverbrauch ohne Verzicht senken möchtest.

Nice to know

Bei Fernseher und PC kannst Du nicht nur über das Vermeiden des Stand-by-Modus Strom sparen. Achte schon beim Kauf auf Energieeffizienzklasse und Größe des Bildschirms. Je größer der Bildschirm, desto höher der Stromverbrauch. Übrigens: Nutzt du einen Laptop statt Desktop-Computer, reduzierst Du den Stromverbrauch ebenfalls um gut die Hälfte.

LED-Glühbirne LED-Glühbirne

5. Strom einsparen: Beleuchten mit LEDs

Ein Einsparpotenzial von rund 300 Kilowattstunden Strom und rund 110 Euro pro Jahr ergibt sich Experten zufolge für einen Zwei-Personen-Haushalt, der auf effiziente LED-Beleuchtung statt auf traditionelle Leuchtmittel wie Glühbirnen und Halogenleuchten setzt. Denn die Leuchtdioden benötigen bis zu 90 Prozent weniger Strom für gleiche Helligkeit. Das holt auch den teureren Anschaffungspreis wieder raus. Zudem haben LED-Leuchten eine wesentlich höhere Lebensdauer. Ansonsten gilt: Konsequent das Licht ausschalten, wenn es nicht benötigt wird. Im Zweifel helfen Bewegungsmelder in Durchgangsräumen wie dem Flur.

Vorsicht bei Deckenflutern und anderen Tisch- oder Stehlampen mit Netzteil: Sie verbrauchen oft auch Strom, wenn sie ausgeschaltet sind. Auch hier hilft nur: Stecker ziehen!