
Badewanne montieren -
Aufstellen, Anschließen, Eintauchen
Eine Wanne gehört einfach dazu. Denn die Badewanne hat – trotz immer aufwändigerer Duschsysteme – noch lange nicht ausgedient: Nirgendwo kannst Du so gut ausspannen und dich und deinen Körper regenerieren wie im warmen Wasser einer Badewanne. Wer eine moderne Dusche sein Eigen nennt, nutzt die Wanne nur noch zum Entspannen und Genießen – und das ist gut so.


Die drei „A“s der Badewannen-Montage
Die Montage einer Wanne ist dank moderner Systemlösungen überhaupt kein Problem mehr. Viel mehr als Abdichtung, Ausrichtung und Anschluss gibt es nicht zu tun. Eine Glaubensfrage bleibt dabei die Umrandung bzw. Lagerung der Wanne: Hier kann man mit einem (Polystyrol-) Wannenträger arbeiten, der anschließend verfliest wird. Oder man stellt die Wanne auf Füße, nutzt Wandanker und schafft sich später eine eigene, kreative Wannen-Verkleidung. Die kann aus (Ultrament-) Bauplatten oder Porenbeton gebaut werden. Beides ist nicht schwer und für jeden Heimwerker machbar.
Revisionsöffnung: Ein Fenster offen lassen
Noch lange nicht überholt ist eine Revisionsöffnung im Wannenträger, die einem im Fall der Fälle einen Blick oder gar Zugriff auf die Unterseite der Wanne erlaubt. In 99 Prozent aller Fälle werdet ihr diese Öffnung nie nutzen müssen. Wenn aber es aber doch einmal den Verdacht einer Leckage geben sollte, ist so ein Zugang Gold wert!
Übrigens: die wenig ansehnlichen Blech-Gitterklappen werden nur noch selten eingebaut. Profis lassen ein Loch im Mantel – und verschließen das beim Fliesen einfach mit einer in Silikon eingesetzten Fliese. Gerade bei modernen, großformatigen Fliesen eine sehr elegante Lösung. Unsichtbar bis zu dem Tag, wo man sie braucht!


Wie dichtet man richtig ab?
Die Fließen Deiner Badewanne halten kein Wasser auf – die Dichtigkeit einer Badewannen-Konstruktion entscheidet sich im Untergrund. Hier ist also größte Vorsicht und sauberes Arbeiten gefragt. Neben einer Dichtschlämme am Boden und (3K-) Duschdichtanstrich samt selbstklebender Dichtstreifen haben hier in den letzten Jahren stabile Abdichtungsbahnen großen Zuspruch gewonnen. Wenn Du hier nicht wirklich auskennst – lass Dich in der BAUHAUS Bäderwelt beraten!
Mehr dazu
Das kleine Einmaleins des Abdichtens eines neuen Badezimmers siehst Du auch in unserem Video „Badezimmer abdichten“. Hier erfährst Du alles, was unter Deinen neuen Fliesen an Abdichtung erfolgen muss.
Badezimmer richtig abdichtenWas muss ich vor der Montage einer Wanne beachten?
Nicht vergessen: Auch wenn Du gerade in einem nackten Rohbau stehst: Wir benötigen für die Montage der Wanne eine große Menge Wasser. Die muss man vor Ort bekommen – und nach der Montage auch wieder los werden. Merke: Zum Füllen der Wanne benötigt man mindestens ca. 150 Liter Wasser!
Auch den Zeitbedarf solltest Du nicht außer Acht lassen. Wenn alles glatt geht, benötigst Du für die Montage einer neuen Badewanne einen Tag. Plane am besten mit der doppelten Zeit, wenn Du auf Nummer sicher gehen und ein bisschen Luft für kleinere Missgeschicke einbauen möchtest.
Safety first!
Das Projekt ist eigentlich unkritisch. Alles was es braucht sind:
- Schutzbrille bei Arbeit mit Dichtanstrich
- Ohrschutz beim Bohren in Wand und Boden
- Unkritische Kleidung, denn Spritzer vom Dichtanstrich gehen nie wieder aus dem Pulli raus
- Handschuhe beim Streichen mit Dichtanstrich
- Mundschutz beim Anmischen von Pulvern wie Flexkleber, Spachtelmasse etc.

Schritt für Schritt zur neuen Badewanne
Dieses Material brauchst Du:
- Badewanne
- Ggf. Wannenträger
- Wandanker, -Schiene
- Armaturen, Duschstange, Brause
- Schrauben, Dübel
- Anschlussmaterial
- Tiefengrund
- Dichtset, Wandrohrmanschetten, Schallschutzband (Probau 22166128)
- Abdichtungsbahn (Probau 20726359)
- Dichtanstrich, Probau Duschabtrennung polymer
- Silikon
- Gleitmittel für HT Rohre
- Dichtstopfen für das Abwasserrohr
- Fließspachtel
- Porenbeton
- Flexkleber
- 3K Kleber für Dichtflächen
- Eimer, Mensur
- Folie zum Abdecken, Malerkrepp
- Decke / Vlies um die Badewanne zu lagern
Dieses Werkzeug brauchst Du:
- Knarrenkasten
- Kleine Wasserwaage, extra lange Wasserwaage (2m)
- Bohrhammer
- Akkubohrschrauber
- Bits, Bohrer, Hammerbohrer
- Leitungssucher
- Porenbetonsäge
- Schleifmaterial
- Rührquirl
- Starke Taschenlampe (18V Akku-Schrauber Akku mit Leuchtenaufsatz!)
- Rolle, Quast und Pinsel für Dichtmasse und Tiefengrund
- Nahtroller
- Kartuschenpresse
- Cutter-Messer
- Nass-Trockensauger

Vorbereitung
Die Montage einer neuen Badewanne ist nicht schwer. Voraussetzung ist aber, dass Du dich ganz genau an die Aufbauanleitung des Herstellers hältst und keine Short Cuts bei der Abdichtung nimmst. Lass dich also nicht hetzen und halte alle vorgegebenen Trocknungszeiten sauber ein.
Wasser abdrehen & Material vorbereiten
Zunächst die alte Badezimmereinrichtung entfernen. Das bedeutet oft auch, die alten Fliesen herauszuschlagen und die verbliebenen Kleberreste zu entfernen. Den Raum im Anschluss peinlich genau reinigen. Den Abwasseranschluss für die Bauzeit luftdicht versiegeln. Die Wand checken, also sicherstellen, dass nicht später Leitungen in der Wand für Verankerung & Co angebohrt werden.
Im Anschluss Vlies ausrollen, auf das die Badewanne gelagert werden kann, und die äußere Schutzfolie an Wanne & Co. entfernen.
Füße montieren & Wanne positionieren
Jetzt wird mit dem Akkubohrschrauber gearbeitet. Bei der Montage unbedingt darauf achten, dass nicht die Wanne selber beschädigt wird – und auch nicht das Abflussrohr durch die Füße verstellt wird. Überlauf und Abflussleitungen nach Anleitung zusammenstecken und vormontieren.
Nach der Montage der Badewannenfüße die Wanne in Position stellen, peinlich genau mit der Wasserwaage ausrichten – und auf der Wand markieren. Danach die Wanne wieder abrücken.
Wannenanker & Wannendichtband anbringen - Imprägnieren
Wannenanker an die Wand schrauben. Erneut mit Wasserwaage kontrollieren. Wannendichtband nach Anleitung auf den (wandseitigen) Wannenrand kleben und festrollern.
Im Anschluss die Wand mit Tiefengrund imprägnieren und gut trocknen lassen.

Wanne verschrauben
Wanne grob vor die Wand stellen. Schutzfolie auf Dichtbandklebesstreifen entfernen, Wanne an endgültige Position schieben. Wandanker verschrauben.
Abflußrohr anschließen & Dichtprobe
Jetzt das Abflussrohr anschließen. Gleitmittel erleichtert die Arbeit ungemein. Auf mindestens 1 Prozent Gefälle im Rohr achten. Wannenabfluss zudrehen, Wasser einfüllen. Wanne zu ¾ füllen.
Jetzt folgt ein wichtiger Schritt: Die Dichtprobe. Kontrolliere alle Anschlüsse auf Feuchtigkeit. Dabei ist eine starke Taschenlampe eine große Hilfe!
Wannenrand verkleiden
Jetzt musst Du den Rand der Badewanne verkleiden. Das kann man mit Bauplatten oder Porenbeton machen. Gerade Porenbeton hat den Vorteil, dass man den Rand so breit und stabil gestalten kann, dass man auch darauf sitzen kann. Sowohl Bauplatten als auch Porenbetonsteine werden regelmäßig mit (Fliesen-) Flexkleber verklebt. Dabei die späteren Fliesen in der Höhenberechnung nicht vergessen!
Wand abdichten
Die Wand oberhalb der Badewanne auf 60cm Höhe abdichten. Dafür die Fläche ausmessen und markieren. Badewannenrand mit Kreppband abkleben. Dann die in der Wand liegenden Rohr-Anschlüsse mit Manschetten sichern und in Dichtanstrich betten. Genauso Ecken mit Eckprofilen und Dichtband sichern. Dann die gesamte Fläche zweimal mit Dichtanstrich streichen. Trockenzeiten beachten.
Wenn Du in der Badewanne auch (stehend) duschen willst, solltest Du die gesamte Wand bis zur Decke über der Badewanne abdichten. Jetzt das Kreppband auf dem Wannenrand wieder entfernen. Das sollte man unbedingt machen, bevor die Dichtmasse endgültig fest geworden ist. Wenn Du einen überstehenden Wannenrand aus Porenbeton gebaut hast, muss der natürlich auch abgedichtet werden!
Tipp: Der zweite Anstrich
Der Dichtanstrich wird im Regelfall zweimal aufgetragen. Damit man beim zweiten Durchgang sehen kann, wo man bereits gestrichen hat, liegen dem Anstrich oft ein Beutel Farbpigmente bei, mit denen man die Masse für den zweiten Durchgang einfärben kann. Sehr sinnvoll – unbedingt einsetzen!
Profitipp: Schnell sein beim Abwasseranschluss
Der Anschluss der Wanne an den Abwasserkanal ist wirklich nicht schwer. Was Du dir aber um jeden Preis ersparen solltest, ist das Abflussrohr längere Zeit unverschlossen zu lassen. Die geruchliche Belästigung ist sonst mehr als unerfreulich. Um so wichtiger ist es, das Rohr bis unmittelbar vor der Montage hermetisch zu verschließen und auch beim Anpassen der Rohre keine unnötige Zeit zu verlieren. Gut beraten ist, wer die Abläufe einmal an einem Dummy-Anschluss übt. In jedem Fall für gute Belüftung im Raum sorgen!


Heizung und Wanne müssen zusammenpassen!
Eine moderne Badewanne hat – je nach Design, Größe und Tiefe – zwischen 160 und 280 Litern Inhalt. Auch wenn Du nicht jeden Tag ein Vollbad nehmen willst, muss trotzdem die Leistung Deiner Heizung (bzw. des Durchlauferhitzers) zur Wannengröße passen. Nichts ist so ärgerlich, wie wenn die Warmwasseranlage es eben gerade schafft, die Wanne zu füllen – nur um dann beim ersten Nachlaufenlassen nur noch kaltes Wasser in die Wanne zu schicken. Lass Dich im BAUHAUS Fachcentrum beraten!
Profitipp: Keine Abdichtung unter der Wanne!
Auch wenn die Abdichtung der Badezimmer-Renovierung im Mittelpunkt aller Arbeiten steht – an einem Ort musst Du nicht abdichten: unter der Badewanne! Das ganze System der Rand- und Wandabdichtung stellt sicher, dass hier niemals Wasser hingelangen kann.


Zwangsläufig ein Dreamteam: Wanne und Wannenträger
Vorsicht beim Einkauf eines Wannenträgers: der muss speziell zu deiner ausgewählten Badewanne passen. Hier gibt es keine Universalmodelle, denn es gilt Hohlräume und Schallbrücken um jeden Preis zu verhindern. Wanne und Träger sollten deswegen immer zusammen gekauft werden!
Zu den Wannen & Wannenträgern