
Bäume in der Stadt:
Ihre Bedeutung für die Zukunft
Sie produzieren Sauerstoff, spenden Schatten und bieten zahlreichen Insekten Lebensraum: Bäume in der Stadt.
Aufgrund der Klimaveränderung mit anhaltender Trockenheit im Sommer haben Park- und Straßenbäume in Deutschland allerdings kein leichtes Leben. Erfahre hier, warum Bäume für das Stadtklima so bedeutsam sind und wie du ihnen helfen kannst.


Ein Stadtbaum hat oft ein viel härteres Leben als sein Waldkollege.


Straßenbäume im Stress
Die Sommer werden länger, heißer und trockener. Den Bäumen in der Stadt macht das mehr zu schaffen als ihren Waldkollegen, denn die Temperaturen in den Städten sind noch mal ein paar Grad höher als im Wald.
Inmitten betonierter Flächen gepflanzte Straßenbäume haben weitaus schlechtere Möglichkeiten als im Wald, mit ihren Wurzeln an Wasser zu gelangen. Leidet ein Stadtbaum unter Wassermangel, kann er seine Reserven nicht auffüllen und keine Feuchtigkeit an die Luft in seiner Umgebung abgeben. Beim Bewässern kann jeder aktiv werden: Wie das geht, steht am Ende des Artikels in der Infobox.
Ein Stadtbaum muss auch mit Abgasen in der Luft klarkommen. Zudem beeinflussen ihn Streusalz, Hundeurin sowie Abfälle. Hitze und Trockenheit macht Stadtbäume anfälliger für Schädlinge und Krankheiten – und für Sturmschäden.
Berlin beispielsweise verlor durch Unwetter im Jahr 2017 rund 5.000 seiner Straßenbäume.


Bäume in der Stadt sorgen für ein gesundes Klima
Wenn die Städte sich im Sommer aufheizen, können die Bäume die Temperatur zumindest ein Stück weit senken und heiße Tage für Menschen, Tiere und andere Pflanzen angenehmer machen.
Bäume spenden Schatten, produzieren bei der Photosynthese Sauerstoff und verdunsten gleichzeitig Flüssigkeit über die Spaltöffnungen der Blätter, was ihre Umgebung abkühlt und die Luft befeuchtet – Menschen können spürbar besser atmen. Darüber hinaus binden Blätter in der Stadt Schwebstoffe aus der Luft wie zum Beispiel den Abrieb von Autoreifen.
Schon gewusst? Hamburg gilt mit 114 Quadratmeter Grünfläche pro Einwohner als grünste Stadt Deutschlands. Angeführt wird die Weltrangliste von Reykjavík mit 410 Quadratmeter Grünfläche pro Einwohner – kein Wunder, dass in Islands Hauptstadt die Luft so klar und sauber ist.


Klimawandel fordert Park- und Stadtbäume
Viele der in Deutschland so beliebten Stadt- und Alleebäume kommen mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen nicht so gut zurecht.
Gerade die in früheren Jahrzehnten häufig gepflanzten Linden und Kastanien benötigen ein kühleres und feuchteres Klima, als es für die nächsten Jahre prognostiziert wird. Auch die Eiche und der in Parks und öffentlichen Gärten häufig anzutreffende Ahorn haben mit Hitze und Trockenheit zu kämpfen.


Die Stadtbäume der Zukunft
Biologen und Landschaftsarchitekten empfehlen, in Zukunft vermehrt solche Bäume zu pflanzen, die weniger Wasser benötigen und mit anhaltender Hitze und Wassermangel besser zurechtkommen.
Alternative Arten aus südlichen, eher trockenen Gebieten könnten die Lösung sein. Als vielversprechende Stadtbaum-Arten der Zukunft gelten Ginkgo, Perlschnurbaum, die südosteuropäische Silberlinde (die genügsamer ist als die Winterlinde), der Tulpenbaum und weitere „Exoten“ von A wie Amberbaum bis Z wie Zierkirsche.