Weltweite Waldkarte

Der Wald weltweit:
So viel Wald gibt es auf der Erde

Der Blick aus dem All auf unsere Erde sorgt nicht nur für Klarheit, sondern auch für Besorgnis: Mehr als die Hälfte unserer Wälder sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts verloren gegangen (siehe Globale TanDEM-X-Waldkarte).

Wir zeigen Dir, wie viel Grün die Welt noch hat, wo die größten Wälder zu finden sind – und wo sie derzeit am schnellsten verschwinden.

So viel Wald gibt es auf der Erde

Rund 31 Prozent der weltweiten Landoberfläche ist mit Wäldern bedeckt, das sind etwa vier Milliarden Hektar. Rund 36 Prozent des weltweiten Waldbestandes sind Urwälder, also Wälder, die ohne menschlichen Einfluss gewachsen und ursprünglich geblieben sind. Natürliche Wälder, die im Laufe der Zeit durch den Menschen beeinflusst wurden, machen mit etwa 57 Prozent den Großteil aus. 6,5 Prozent des weltweiten Waldvorkommens bestehen aus künstlich angelegten Waldplantagen.

Das sind die waldreichsten Länder der Welt

In lediglich fünf Staaten steht mit 53 Prozent etwas mehr als die Hälfte des weltweiten Waldbestands. Allein Russland hat nach Berechnungen aus dem Jahr 2010 mit einer Waldfläche von 809 Millionen Hektar einen Anteil von einem Fünftel am weltweiten Waldvorkommen (20,1 Prozent). Es folgen Brasilien (520 Millionen Hektar), Kanada (310 Millionen Hektar), die USA (304 Millionen Hektar), China (207 Millionen Hektar), die Demokratische Republik Kongo (154 Millionen Hektar), Australien (149 Millionen Hektar), Indonesien (94 Millionen Hektar), Sudan (70 Millionen Hektar) und Indien (68 Millionen Hektar).

Bäume vor Bergen Bäume vor Bergen

Wo wachsen Wälder?

Wälder wachsen eigentlich überall, wo das Klima es ihnen erlaubt. Wo es zu trocken ist, zu kalt oder allgemein zu rau, wachsen stattdessen Grasland, Moore, Tundren und Trockengebüsche. Beginnend auf Meeresniveau gibt es in unterschiedlichen Regionen der Welt verschiedene Baumgrenzen, auch Waldgrenzen genannt.

Wachsen in unseren Breitengraden, also beispielsweise in den Bayerischen oder den Schweizer Alpen, Bäume bis zu einer Höhe von rund 2000 Metern über null, liegt die Waldgrenze im Himalaya hingegen bei über 4.000 Metern. Es gibt zudem auch temperatur- oder feuchtigkeitsbedingte Waldgrenzen.

Beeindruckende Urwälder findest Du in unserer Bildergalerie.

Borealer Nadelwald Borealer Nadelwald

Welcher Wald ist der größte?

Nicht etwa der Amazonas-Regenwald, sondern der euroasiatische Boreale Nadelwald ist das größte zusammenhängende Waldsystem. Ein Urwald, der sich von Norwegen nach Alaska ausdehnt.

Auf Platz 2 liegt dann der bekannte Amazonas-Regenwald, gefolgt vom nordamerikanischen Nadelwald.

Mehr Superlativen findest Du hier.

Nadelwald am Hang Nadelwald am Hang

Die wichtigsten Waldökotypen

Bestehend aus nur wenigen Nadelbaumarten wie Fichten, Kiefern, Lärchen und Tannen bedecken die borealen Nadelwälder 1,4 Milliarden Hektar unseres Planeten. Das ist so viel wie die gesamte weltweite Ackerfläche zusammen.

In unseren Breitengraden, der sogenannten gemäßigten Zone, wachsen außer Nadelbäumen und Mischbeständen zudem ausgedehnte Laubwälder mit Buchen, Eichen, Ahorn und Esche. Die Wälder der gemäßigten Breiten bedecken 0,7 Milliarden Hektar Landfläche.

In einem Bereich von etwa zehn Grad nördlich und südlich des Äquators wächst der tropische Regenwald. Es gibt rund 1,8 Milliarden Hektar Tropenwald - Tendenz fallend. Auf einem Hektar findet man dort 40 bis 100 verschiedene Baumarten.