Ein Fundament im Garten anlegen
Ein Fundament im Garten für ein Gartenhaus oder ein Gewächshaus anzulegen ist eigentlich ganz einfach. Es braucht nur wenig Geld, etwas Arbeit und minimales Know-How, um Deinem Gartenprojekt eine sichere und dauerhafte Basis zu geben.
Oder anders gesagt: Der Schaden, der droht, wenn Du Dein Projekt ohne vernünftiges Fundament baust, steht in keinem Verhältnis zum geringen Aufwand des Anlegens einer stabilen Betongründung. Wir zeigen Dir, wie Du einen festen Grund für Dein Garten- oder Gewächshaus anlegst.
Beste Basis: Was bewirkt ein Fundament?
Die unsichtbare Betonmauer im Erdreich verankert Dein Bauwerk im Boden gegen jede Art von Umwelteinfluss. Das können beispielsweise Sturm oder Schneelast sein. Ein Fundament stellt außerdem sicher, dass Dein Gartenhaus, Dein Gewächshaus, ein Carport oder andere "Gartenbauten" nicht absacken oder von Wühlmaus & und Maulwurf in Schräglage gebracht werden kann. Die Last des Bauwerks wird über ein Fundament immer gleichmäßig in den Untergrund übertragen.
Beim Gießen eines Fundaments fallen keine Arbeiten an, die einen DIY-Anfänger überfordern würden. Und das Arbeiten mit einem Betonmischer (oder vielleicht sogar einem Minibagger) ist wirklich nicht schwer und macht sogar Spaß! Worauf wartest Du also noch? Wir zeigen Dir, wie man eine stabiles Fundament anlegt.
Bevor es losgeht mit dem Fundament - auf diese Punkte solltest Du achten
Den Bauplatz vorbereiten
Bevor der erste Sack Zement angemischt wird, müsst ihr den Bauplatz vorbereiten: Der muss in jedem Fall topfeben sein und darf im Untergrund (bis ca. 1 Meter Tiefe) keine Versorgungsleitungen haben.
Der Mutterboden muss im Bereich der späteren Fundamente entfernt werden, denn in dem lockeren, fruchtbaren Boden kann man nichts dauerhaft verankern.
Die Positionen für die Punktfundamente werden eingemessen und markiert; für Streifenfundament & Co spannt man Mauerschnüre, mit denen man auch jetzt schon die spätere Höhe des Schalungskastens gut markieren kann.
Woraus besteht ein Fundament?
Ein Fundament ist im Regelfall ca. 80 cm tief, also frostsicher. In exponierter Lage entsprechend tiefer. Eine Schalung gibt dem Ganzen Halt. Darunter liegt immer eine „Sauberkeitsschicht“ von ca. 15 cm verdichtetem Schotter oder Recycling-Material. Darauf kommt der Beton, also eine Mischung aus Zement, Sand oder Kies, Zusatzstoffen und Wasser.
Die graue Masse braucht relativ lang, um komplett auszuhärten. Das können bis zu vier Wochen sein. Mit schnellabbindenden Estrichbeton, auch „Ruck-Zuck Beton“ genannt, geht das erheblich schneller.
Ein Bagger ist kein Luxus!
Dein Enthusiasmus in Ehren, aber gerade beim Streifen- oder Ringfundament müssen nicht unerhebliche Erdmassen bewegt werden: Ein zehn Meter langer, 30 cm breiter und 80 cm tiefer Kanal gräbt sich nicht von allein. Gerade wenn man es mit festem oder gar steinigem Untergrund zu tun hat, kann ein gemieteter Minibagger eine riesige Hilfe sein.
Die Maschinen sind leicht zu bedienen und werden oft übers Wochenende zu besonders günstigen Tarifen vermietet.
Merke: Spätestens beim zweiten Fundament, das sie anlegen, haben Bauherren regelmäßig einen Bagger im Garten stehen…!
In 8 Schritten zum Streifendfundament
Dieses Werkzeug brauchst Du
- Messwerkzeug mit Erdnägeln und Maurerschnur
- Schaufel + Spaten
- Schubkarren
- Mischmaschine
- Kellen
- Stampfer
- Wasserwaage
- Zollstock oder Maßband
- Für Fortgeschrittene: Laser!
- Dazu: Säge + Hammer etc. für die Schalung
Dieses Material brauchst Du
- Holz-Bohlen/Bretter für Schalung, Pflöcke
- Kies, Recycling Material oder Schotter
- Zement (oder Estrich- bzw. Fertigbeton)
- Sand
- Armierung, wenn gefordert
- Folie zum Abdecken
Materialbedarf ermitteln
Als erstes musst Du den Materialbedarf ermitteln. Schließlich willst Du weder auf zu viel Material sitzenbleiben, noch einen Arbeitstag verschwenden, weil zu wenig Material vorhanden ist.
Beim Transport das Gewicht der Zementsäcke nicht unterschätzen! Im Zweifel: Im BAUHAUS Fachcentrum beraten lassen und einen Anhänger ausleihen!
Bauplatz vorbereiten
Bauplatz vorbereiten: Das heißt, ausmessen, markieren, oberflächlichen Mutterboden entfernen. Hierbei richtest Du Dich nach den Größenangaben Deines geplanten Bauwerks - sprich Gartenhaus, Gewächshaus etc.
Kanäle ausschachten
Die Kanäle müssen ausgeschachtet werden, und zwar mindestens 80 cm tief und 30 cm breit. Du musst eine frostfreie Bodenschicht erreichen.
Bei größeren Bauvorhaben - Minibagger einsetzen. Nicht allen Aushub gleich abfahren, den brauchen wir später teilweise noch zum Verfüllen. Dann den Unterboden in der Baugrube mit dem Stampfer verdichten.
Frostschutz einbringen
Ca. 15 cm Frostschutz einbringen. Das kann Schotter, Kiesel oder Beton-Recycling-Material sein. Wieder mit dem Stampfer verdichten.
Schalung bauen
Als Nächstes musst Du eine Schalung aus Brettern bauen. Das ist die „Backform“ für unser Fundament. Es kommt dabei (untenrum) nicht auf Schönheit, sondern auf Stabilität an.
Wichtig: die obere Kante des Holzkastens gibt die Höhe des späteren Fundaments vor. Hier ganz genau mit Wasserwaage und Richtschnur arbeiten, sonst steht später das Gartenhaus schief!
Beton anmischen
Nun den Beton nach Packungsanleitung anmischen. Bei einem kleinen Punktfundament kann dies mit einem Handmischer geschehen, bei größeren Fundamenten führt kein Weg an einer Mischmaschine vorbei. An der Mischmaschine dann ggf. Schutzbrille, Handschuhe und Staubmaske tragen.
Beton einbringen
Jetzt wird der Beton in die Schalung eingefüllt. Wenn gefordert, gegebenenfalls eine Armierung einbringen.
Immer wieder verdichten, damit keine Hohlräume zurückbleiben.
Oberfläche zum Schluss peinlich genau mit der Kelle abziehen.
Beton aushärten lassen
Nun heißt es warten! Den Beton musst Du strikt nach Herstellerangabe aushärten lassen; das können bis zu vier Wochen sein.
Bis zur vollständigen Aushärtung Oberseite locker mit Folie abdecken. Danach kannst Du auch noch die Schalung entfernen. Verbleibende Kanäle rechts und links mit Boden auffüllen und verfestigen. Fertig!
Achtung: Keine Improvisation mit Betonplatten!
Immer wieder sieht man Gartenhäuser, die nur auf locker verlegten Beton-Gartenplatten stehen. Das ist leichtsinnig! Die Platten gaukeln nur ein Fundament vor und sind nicht tief im Boden verankert. Der erste stärkere Sturm könnte das Gartenhaus wegwehen. Viel besser - und wahrscheinlich auch noch schneller angelegt - wäre ein Punktfundament aus Ruck-Zuck Beton. Allenfalls ein kleines und leichtes Gewächshaus von wenigen Quadratmetern kann man auf sauber verlegte (!) Betonplatten stellen.
Keine Lust auf Beton anmischen? Transportbeton holen
Wenn Du keine Lust auf Betonmischen hast, kannst Du Dir auch den Beton fertig aus dem Betonwerk holen. Die Fachleute nennen das „Transportbeton“ oder „Lieferbeton“. Das geht natürlich schnell und erspart viel Muskelarbeit.
Aber: Meist gibt es im Betonwerk in kleinen Mengen nur eine bestimmte Art von Beton, man muss also nehmen, was gerade lieferbar ist. Dann braucht man natürlich einen stabilen und unempfindlichen Anhänger, mit dem man auch möglichst dicht an die Baugrube fahren können sollte. Und zu viel Zeit lassen sollte man sich bei der Aktion auch nicht: das Zeitfenster vom Anmischen des Beton bis zum Einbau beträgt regelmäßig maximal eine Stunde.
Was ist ein Fundamentrahmen?
Nicht verwechseln: Für Gewächshäuser gibt es regelmäßig sogenannte „Fundamentrahmen“ im Zubehör. Sie sind nur in Ausnahmenfällen auf verdichtetem, ebenem Untergrund als Fundament-Ersatz geeignet. Sie sollen eigentlich auf ein bestehendes Fundament geschraubt werden, um dem Gewächshaus eine absolut plane und rechtwinklige Basis zu geben. Ein weiterer Vorteil des Arbeitens mit einem solchen Rahmen ist, dass das Haus noch etwas an Höhe gewinnt.
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