Schuhregal mit Schuhen in Wohnumgebung

Creator „Man Cave Crafts”
baut ein DIY-Schuhregal aus Beton

Ein stabiles Schuhregal, das die Wohnung schmückt: Creator Georg alias „Man Cave Crafts“ hat für seine DIY-Variante Holz mit Beton kombiniert. Wir zeigen, wie man es nachbauen kann.

Experimentieren mit Holz und Beton

Für Hobby-Handwerker Georg Dietz, der seine Ideen unter „Man Cave Crafts“ bei Instagram und Youtube veröffentlicht, ist Beton ein wunderbarer Werkstoff: „Das Material ist geduldig, verzeiht viel und trocknet langsam.” So lässt sich auch problemlos Nachschub besorgen, wenn der Vorrat einmal nicht ausreicht.

Seinen Lebensunterhalt verdient der kreative Bayer als Projektmanager im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik. Abends und am Wochenende tüftelt der 33-Jährige aus Tutzing am Starnberger See dann gern an seinen DIY-Ideen. Bei dem Schuhregal, das er für das BAUHAUS Magazin „passt!“ gebaut hat, bringt er seine Liebe zum Holz und die Experimentierfreude mit Beton zusammen:

Gießform, Deckplatte und Träger sind aus Sperrholz, der Standfuß aus Betonestrich. Bis dato hatte er nur mit Feinbeton gearbeitet und daraus Schalen, Tabletts und Kerzenhalter gegossen. „Doch Betonestrich ist mit seiner rustikalen Optik perfekt für mein Schuhregal.“

Hinweis: Die Herstellung der Gießform nach Georgs Anleitung dauert etwas Zeit. Doch damit kann das Schuhregal immer wieder nachgebaut werden.

Betonestrich, Spanplatten, Grund und Fenstersilikon

Beton-Schuhregal selber machen: Die Anleitung

Benötigtes Material:

Benötigtes Werkzeug:

1

Einzelteile zusägen

Die Maße wie in der Zeichnung angegeben auf die 19-mm-Spanplatten übertragen und alle Bestandteile der Verschalung, die später als Gießform dient, getreu der Vorlage mit der Kreissäge zuschneiden. Dabei die einzelnen Teile genau messen und die Winkel (30 und 15 Grad) bei den Schnitten exakt einstellen, damit die Passgenauigkeit gegeben ist.

2

Verschalung verschrauben

Die Gießform besteht aus zwei Teilen: einer wannenartigen Außenhülle sowie einer Aussparung auf der Rückseite, die später in die Wanne eingesetzt wird, damit das Schuhregal nicht zu schwer wird. Zunächst alle Löcher gemäß der Zeichnung (siehe Punkt 1) vorbohren, damit die Spanplatte nicht aufreißt.

Beim Verschrauben jeweils mit einem Seitenteil beginnen, die mittleren Bretter befestigen und dann das zweite Seitenteil anbringen. Dabei auf einer ebenen Fläche arbeiten und die korrekte Position der Bretter mit der Wasserwaage kontrollieren.

Zur Stabilisierung der Form anschließend bei beiden Verschalungen vertikale Bretter an der Unterseite (Wanne) bzw. Oberseite (Aussparungsform) anbringen. Auf der späteren Oberseite des DIY-Schuhregals Nägel einsetzen. Sie werden nach dem Guss entfernt. In den entstandenen Löchern kann später das Brett oben fixiert werden.

3

Gussform mit Silikon abdichten

Ist alles fertig montiert, werden die Kanten der Form gründlich mit Silikon abgedichtet. Dafür Silikon auftragen, dann Seifenwasser aufsprühen und die Fugen sauber abziehen. Vor dem Guss sollte die Form 24 Stunden trocknen.

4

Aussparungen im Beton vorbereiten

Aus den Hartschaumplatten werden acht Quader hergestellt. Sie dienen als Platzhalter für die Holzleisten, auf denen später die Schuhe liegen. Georg hat sein Schuhregal zudem mit dem Schriftzug „Adventure awaits“ – das Abenteuer wartet – versehen.

Zunächst mit der Tischkreissäge von der Platte einige 25 mm breite Streifen abschneiden und dann quer in sechzehn 2 x 2-cm-Quader schneiden. Je zwei Quader aufeinanderkleben und dann die acht Elemente auf die breite Seite der Gussform kleben. Dorthin, wo später die Holzleisten befestigt werden.

Die Buchstaben für den Schriftzug sind mit einem CNC-Laser entstanden. Wer keinen hat, kann auch eine Schablone ausdrucken und die Buchstaben mit dem Cuttermesser ausschneiden. Anschließend werden sie mit der Rückseite auf die Form geklebt, damit der Schriftzug später lesbar ist.

5

Bewehrungsgitter zuschneiden

Um den Beton zu verstärken, wird ein Bewehrungsgitter eingefügt. Das Gitter mit einer Zange für die Form passend zuschneiden. Vorsicht, die Kanten sind scharf! Georg hat zwei Gitterteile angefertigt und für die Quader passende Aussparungen eingefügt. Dafür hat er das Gittermuster per Bleistift auf das Holz übertragen und auf dem Gitter die Aussparungen entsprechend markiert.

6

Beton eingießen

Nun wird die fertige Gussform mit Schalöl eingestrichen. So lässt sich die Form später gut vom Beton lösen. Den Beton im Baueimer wie auf der Verpackung beschrieben mit Wasser anrühren, ihn dann mit einer Maurerkelle vorsichtig in die Form füllen, bis die Hartschaumelemente bedeckt sind. Darauf achten, dass alles gut ausgefüllt ist, besonders die Buchstaben.

Danach das Bewehrungsgitter einlegen und mit Beton bedecken. Dann den zweiten Teil der Verschalung von oben einlegen und mit den Seitenteilen verschrauben. Die Ränder vollständig auffüllen. Zwei Tage trocknen lassen.

7

Gießform entfernen

Nach dem Trocknen die Schrauben lösen und alle Bretter vorsichtig abnehmen. Die Platzhalter vorsichtig mit einem Cuttermesser oder Schraubenzieher aus dem Beton entfernen. Ist der Beton ausreichend trocken, alles mit der Versiegelung einstreichen.

8

Holzleisten fertigen

Aus den Eichenbohlen werden die Holzleisten für die Schuhablage gefertigt. Die Baumkante auf einer Bohlenseite mit der Tauchsäge abschneiden. Dann mit der Tischkreissäge drei 25 mm breite Streifen abschneiden. Diese um 90 Grad drehen und erneut sägen, so dass Leisten mit einem quadratischen Querschnitt entstehen (25 x 25 mm). Leisten an allen Seiten auf 120er-Körnung schleifen und sie mit einer Hand- oder Kappsäge in 28 cm lange Stücke schneiden. Mit feinem Schleifpapier die Kanten brechen.

9

Deckel fertigen, Holz einölen

Aus dem Rest der Bohle wird ein Deckel für die Oberseite gebaut. Dazu die Bohle an den Beton halten und mit einem Bleistift die Kontur anzeichnen. Das Brett passend aussägen, schleifen und mit Öl einpinseln. Auch die Leisten ölen, damit später keine Wasserflecken durch feuchte Schuhe entstehen. Alternativ können Brett und Leisten auch lackiert werden.

10

Holz und Beton zusammenfügen

An der Unterseite des Holzdeckels analog zu den Löchern aus Schritt 2 im Beton Nägel einhämmern und die Nagelköpfe abtrennen. Dann den Deckel auf den Beton setzen und die Holzleisten einsetzen. Sind die Löcher zu eng, gegebenenfalls noch einmal nachschleifen. Sitzen die Leisten zu locker, die Unterseite mit Malerkrepp bekleben oder kleine Holzkeile einlegen. Fertig ist das Betonmöbel!