Hummelnistkasten
zum selber bauen

Wie Bienen sind auch Hummeln hervorragende Bestäuber und daher wichtig für die ökologische Vielfalt in unseren Gärten. Sie gehören daher zu den gern gesehenen Gästen in jedem Garten. Damit das so bleibt, benötigen sie aber wie viele Insekten ein bisschen Unterstützung. Der zunehmende Rückgang ihres Lebensraums macht der Hummel zu schaffen - Zeit also, ihr mit einem Hummelnistkasten unter die Flügel zu greifen! Nina von hey_bienenkind zeigt uns, wie man einen solchen Hummelkasten ganz einfach selbst bauen kann. Viel Spaß!

Was Du über Hummeln
wissen solltest

In Deutschland sind 41 verschiedene Hummelarten bekannt, die alle zu unseren Wildbienen zählen. Ihr lateinischer Name lautet Bombus. Eine bekannte und oft gesehenen Hummel im Garten ist die Ackerhummel. Sie ist die häufigste Hummelart und ist weit verbreitet.

Hummeln sind überwiegend Bodennister, das heißt sie nisten u.a. in verlassenen Mäusenestern, Bachfluren, aber auch in Trockenhängen, auf Magerrasen, in Bruchkanten, an Waldrändern, unter Moos oder im Stroh.

Da Hummeln selbst bei niedrigen Temperaturen in der Lage sind zu überleben, findet man sie sogar im Himalaja auf über 5000 Metern Höhe. Sie fliegen auch bei uns noch bei Temperaturen um die 3 C°. Damit sie nicht erfrieren, kuppeln sie ihre Flügel aus und vibrieren ihre Muskulatur auf bis zu 35 C°.

In einem Hummelnest sind im Sommer bis zu 150 Hummeln. Bei den Hummeln gibt es, wie bei den Honigbienen auch, eine Hierarchie. Hierzu gehören die Hummelkönigin, die Sammlerinnen, die Pollen und Nektar sammeln, die "Hofdamen", die sich ausschließlich um die Königin kümmern, sowie die Stockhummeln, deren Aufgabe es ist, Waben auszuputzen und die Laven zu pflegen.

Futterquellen für Hummeln

Wenn Du für Hummeln geeignete Futterquellen im Frühjahr und Sommer bereitstellen möchtest, solltest Du ich an die folgenden Pflanzen halten:

  • Purpurote Taubnessel
  • Wiesen-Löwenzahn
  • Witwenblume
  • Rot-Klee
  • Zaun-Wicke
  • Blauer Eisenhut
  • Disteln
  • Glockenblumen

Schritt für Schritt zur Hummelnisthilfe

Dieses Material benötigst du

  • Multiplex-Platten im Zuschnitt, 2 Stück 30x30cm, 3 Stück 33x30cm, 1 Stück 40x50cm, 1 Stück 8x8cm
  • Quadratleiste Buche im Zuschnitt, 1 Stück 7cm, 4 Stück 5cm
  • Plexiglas in 6x4cm
  • Lochbohrer/Forstnerbohrer, 20mm
  • Holzbohrer 3mm
  • Draht ca. 10cm,
  • 50 Schrauben (3,5 x 40 mm, Vollgewinde)
  • 16 Spanplattenschrauben (3 x 25 mm)
  • Quadratleiste Kiefer 2 Stück
  • Gaze: 1 Stück
  • Dachpappe: 70x50cm
  • Eckenspanner
  • Stichsäge
  • Akkubohrer
Für die Innenkiste
  • Karton, mindestens 20x20 cm
  • Kleintierstreu
  • Kapok-Fasern
  • 10 cm Schlauch
  • 2 Stück Holzleisten à 20 cm
  • Messer & Stift
  • Eine alte Fliese und Klebeband
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Nisteingang

Zuerst wird der Eingang auf der Frontplatte angezeichnet und das Eingangsloch mittig auf dem Holzeingang markiert. Dann werden alle Montagelöcher vorgebohrt: 6 Stück auf der Frontplatte für das Anflugbrett und den Eingang, 4 Löcher hinten auf dem Eingang und zwei Löcher in das Anflugbrett.

Dafür wird der Holzeingang im Schraubstock festgeschraubt und langsam von oben hineingebohrt. Achte darauf, dass du das Loch gerade bohrst. Jetzt montierst du den Holzeingang auf die Frontplatte und bohrst das Eingangsloch bis in die Frontplatte.

2

Plexiglas anbringen

Nun nimmst du das Stück Plexiglas und erhitzt es an der unteren Stelle. Wenn es weich wird, kannst du es im Schraubstock ein Stück biegen. Die Enden werden anschließend mit Schleifpapier rund abgeschliffen. Jetzt kannst du das Plexiglas auf den Eingang anpassen. Dann bohrst du zwei Löcher für die Montage in das Plexiglas und bohrst die Löcher vor. Nun legst du das Plexiglas auf den Eingang und markierst die Montagelöcher. Diese bohrst du wieder vor. Jetzt legst du die Plexiglasplatte auf den Eingang und befestigst sie mit einem kleinen Stück Draht.

Warum eine Klappe?

Wir wollen die Hummeln vor Wachsmotten schützen. Wachsmotten fressen zum einen den Pollen- und Nektarvorrat der Hummeln auf. Die Raupen der Wachsmotte fressen außerdem auch die heranwachsenden Hummeln. Innerhalb von 3-4 Wochen kann die Wachsmotte dadurch ein Hummelnest komplett zerstören.

3

Seitenteile bauen

Auf beiden Seitenteile werden drei Lüftungslöcher gebohrt, diese werden dann mit Gaze bedeckt, zum Schutz vor Wachsmotten und anderen Parasiten. Im Abstand 4cm - 11cm - 29cm werden dann die Bohrlöcher eingezeichnet - ab 3cm von Oben. Die Löcher bohren und gegebenenfalls mit Schleifpapier aussäubern.

Jetzt werden die Quadratleisten gesägt: 4 Stück auf 29 cm. Danach die anpassen Gaze zurechtschneiden in zwei Stück à 29x9cm. Lege die Gaze auf die ausgebohrten Lüftungslöcher. Nun werden die Quadratleiste oberhalb und unterhalb der Löcher auf der Gaze platziert und jeweils 3 Löcher pro Leiste vorgebohrt. Anschließend wird alles fest verschraubt. Und schon sind die Seitenteile fertig.

4

Boden fertigstellen

Die Füße mit jeweils 2cm Abstand vom Rand in allen 4 Ecken anzeichnen. Mittig eine Markierung für die Lochbohrung zeichnen. Multiplexplatte bohren und in jedem Fuß mittig ein Loch vorbohren. Holzleim auf die Füße verteilen und nun Fuß für Fuß festbohren - fertig.

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Decken anbringen

Die Multiplexplatte auf die Dachpappe legen, dann alle Seiten umschlagen und festtackern. Jetzt werden die Quadratleisten als Halterung angebracht. Die Quadratleisten werden nun für die Innenkanten der Kiste verwendet, damit der Deckel nicht hin und her rutscht. Hierzu die Leisten vorne an die Innenkanten der Kiste anpassen, vorbohren und festschrauben.

6

Einzelteile zusammenbauen

Mit dem Eckspanner das Seitenteil und das Rückteil zusammenspannen und nun Löcher für die Befestigung der Seitenteile vorbohren. Alles fest verschrauben und den Vorgang mit allen Seitenteilen wiederholen. Nun noch das Dichtgummi zuschneiden und oben auf die Ränder kleben.

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Innenbox

Die kleinen Hölzer in die Kiste auf den Boden legen. Den Karton darauf stellen und nun mit dem Stift durch das Einflugloch auf dem Karton einen Punkt markieren. Dort ein Loch hineinschneiden und den Schlauch durch den Karton in das Einflugloch schieben und befestigen.

Den Karton mit Kleintierstreu füllen, Kapock hineinlegen und dann gut mit Klebeband verschließen. Oben drauf kannst du eine Fliese legen, damit auf keinen Fall Hummeln aus der Kiste in die Außenhülle fliegen.

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Hummelkasten aufstellen

Da Hummeln überwiegend im Erdboden nisten, sollte der Nistkasten in nördlicher Richtung aufgestellt werden.

Stelle die Hummelkiste an einen geschützten halbschattigen Standort mit regem Licht- und Schattenspiel an der Frontseite des Hummelkastes auf. Am Besten morgens im Schatten und am restlichen Tag eher im Schatten gelegen.

Am Besten mit Moos oder anderen Naturmaterialien umgeben. Im Idealfall sorgst Du auch noch für Futterquellen, von denen sich die Hummeln ernähren können.