
Lavendel und Rosen
Sie sind das dufte Dreamteam und oft kombinierte Sommerboten: Rosen und Lavendel. Die beliebten Klassiker kommen mit Hitze und Trockenheit klar. In ihren Ansprüchen unterscheiden sie sich zwar, doch mit ein paar Tipps gedeihen beide. Wir erklären Dir, wie Dir dies auch gelingt.
Blauvioletter Lavendel passt zu allen Farben, in denen Rosen aufblühen. Optisch sind die beiden also ein Traumpaar – und dann noch dieser Duft! Blumiges Rosen-Odeur gehört einfach zum Sommer. Lavendel wiederum sorgt für südfranzösisches Flair und versetzt uns sofort in Urlaubsstimmung. Sein Duft wirkt entspannend und holt Leben in den Garten: Zur Blütezeit lockt Lavendel Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, genauso wie einfachblühende, also ungefüllte Rosen. Unsere Empfehlungen für wundervoll duftende Rosensorten findest Du hier.
Dass Rosen und Lavendel auch als Beetpartner ideal zusammenpassen, war lange die gängige Meinung. Der Grund dafür war die Idee, dass Lavendelduft Blattläuse von den Rosen fernhält. So richtig gelingt das allerdings meistens nicht, und heute weiß man, dass die beiden Pflanzenarten zudem auch unterschiedliche Ansprüche haben.


Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Während Rosen einen eher nährstoffreichen Boden mit ausreichend Feuchtigkeit bevorzugen, liebt Lavendel trockene, nährstoffärmere Böden. Stehen Rosen und Lavendel zusammen und erhalten dieselbe Düngung, wird der Lavendel sicher sehr üppig wachsen, allerdings verliert er an Duft. Die aromatischen Inhaltsstoffe entfalten sich nämlich dann am besten, wenn Lavendel nicht zu viel Futter bekommt, erklärt Isolde Keil-Vierheilig von der Bayerischen Gartenakademie am Institut für Erwerbs- und Freizeitgartenbau.
Ist der Standort ideal für Rosen, also tiefgründig, nährstoffreich und gut mit Wasser versorgt, setzt das häufig die Winterhärte von Lavendel herunter, der in kalten, nassen Wintern dann eher verfault, als zu erfrieren, wie oft angenommen wird. Weil Rosen aber tiefer in den Untergrund wurzeln, kann ein Nebeneinander funktionieren, denn die Lavendelwurzeln reichen nicht so tief ins Erdreich. So bekommen im günstigsten Fall die Rosen mehr Wasser und Nährstoffe ab, was dem Lavendel gar nicht schadet.
Und was die Sonne angeht, so mögen die beiden Gartenfavoriten Sonne pur.
Zwei Lieblinge im Vergleich
Die besten Voraussetzungen schaffen
Handelt es sich im Garten um einen eher schweren, nährstoffreichen bis sandig-lehmigen Boden, ist das ein idealer Standort für Rosen. Um Lavendel dazu zu pflanzen, kannst Du für ihn den Boden verbessern, indem Du das Pflanzloch mit gewaschenem Sand oder mit Splitt auflockerst und dränierst.


Denn Lavendel eignet sich mehr für sandigen Boden. Kommt eine Rose in ein solches Lavendelbeet hinzu, solltest Du das Pflanzloch für die Rose mit Kompost aufbessern, damit der Boden dort Wasser und Nährstoffe halten kann.
Damit es mit der Kombination aus Rosen und Lavendel klappt, hilft auch ein wenig Distanz zwischen den beiden: 0,5 bis 1 Meter Abstand gelten als Faustregel. Dann kann der Boden rund um den Lavendel karger sein, während die benachbarten Rosen in nährstoffreicherem Boden wurzeln und gedüngt werden. Eine weitere Alternative ist die Pflanzung in Kübeln und Pflanztöpfen, so hat jede Pflanze genau das Umfeld, das sie bevorzugt und sie können trotzdem direkt beieinander platziert werden, mehr dazu findest Du unten.
Ob Lavendel oder Rosen, beide sind Sonnenanbeter. Umso üppiger wird sich auch der Duft entfalten. In der prallen Sonne, z.B. vor einer Mauer, haben es Rosen mit dunklen Blüten, wie die Sorten "Red Leonardo da Vinci" oder "Black Baccara", die einen spannungsreichen Kontrast mit weiß blühendem Lavendel bietet, schwer. Hier können bei großer Hitze schon mal die Blütenblätter vertrocknen oder die Blüten gehen erst gar nicht auf, berichtet Isolde Keil-Vierheilig von der Bayerischen Gartenakademie am Institut für Erwerbs- und Freizeitgartenbau.


Darauf solltest Du beim Kauf achten:
Die Bayerische Gartenakademie setzt bei Rosen auf Sorten mit dem ADR-Prädikat. ADR bedeutet: Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung. Rosen werden hierbei auf ihren Gartenwert geprüft und nur solche bekommen das Prädikat, die u.a. eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten, wie Mehltau, Rost und Sternrußtau aufweisen.
Achte auch beim Lavendel auf die Winterhärte. Häufig wird Schopf-Lavendel empfohlen, der aber nicht ausreichend winterhart ist und entweder nur eine Saison im Beet bleibt oder besser in Töpfe gepflanzt und frostfrei überwintert wird.
Traumpaar in Töpfen
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Wer einen sonnigen Platz bietet, kann die beiden beliebten Pflanzen auch auf Balkon und Terrasse holen. Gut gepflegt machen Lavendel und Rosen dort länger als einen Sommer Freude. In Töpfen ist die Nachbarschaft der Sommerblüher ohnehin kein Problem: Wenn Du Rosen und Lavendel eigene Gefäße spendierst, kannst Du beide direkt nebeneinander aufstellen.
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Achte bei Rosen auf besonders tiefe Töpfe oder verwende spezielle Rosentöpfe, damit sich die Wurzeln gut im Substrat entwickeln können. Strukturstabile Kübelpflanzenerde mit Lava oder Bimskies sorgt dafür, dass die Erde locker bleibt. Im Topf muss Du regelmäßig gießen und düngen, das unterscheidet sich von der Kultivierung im Garten. Wähle außerdem kleinbleibende Rosensorten beziehungsweise Sorten, die balkontauglich sind. Bei qualitativ hochwertigen Pflanzen findest Du die Angaben dazu auf dem Etikett.


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Auch Lavendel wird in Kübelpflanzenerde gepflanzt. Mit etwas Sand vermischt, ist sie schön locker und durchlässig. Gewässert wird nach Bedarf, düngen solltest Du nur wenig, auch um so den herrlichen Duft zu erhalten.
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Verwende torffreie Erden, was aus Naturschutzgründen sehr empfehlenswert ist, solltest Du weniger aber öfter gießen, also völlig im Gegensatz zu den Empfehlungen für den Garten. Die Wasserhaltefähigkeit ist schlechter, sodass bei einer hohen Wassergabe, das Wasser einfach durchläuft.
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Kunststofftöpfe sind für Lavendel nicht so gut geeignet, weil der Halbstrauch Feuchtigkeit schlechter verträgt als Trockenheit. Er ist in Tontöpfen besser aufgehoben, die Feuchtigkeit durch die porösen Tonwände nach außen abgeben. Tontöpfe sind auch für Rosen gut geeignet, weil sie schwerer als Kunststofftöpfe sind. Besonders bei Hochstämmchen ist das wichtig, die bei starkem Wind ansonsten schon mal umfallen.
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Achte auf einen Topfuntersetzer, wenn Du torffreie Erde verwendest, denn es kann beim Wässern leicht zu Verfärbungen auf dem Boden kommen. Torffreie Erden sind oft mit Kompost oder Rindenkompost gemischt. Wenn das Wasser durchläuft, lösen sich die Huminsäuren. Die braune Flüssigkeit macht dann Flecken auf dem Boden.
Unser Tipp zum richtigen Düngen von Rosen:
Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um Rosen zu versorgen. Am besten machst Du das direkt nach dem Rückschnitt. Wir empfehlen organisch-mineralischen Rosendünger von Gardol. Er enthält alle wichtigen Nährstoffe und Spurenelemente. Öfterblühende Sorten erhalten nach ihrer Hauptblüte im Juni noch eine zweite Düngergabe.