Wiesen-Malerei: Saype schmückt die Natur
Seine Leinwand: Sand, Felsen, Gras. Seine Motive: Menschen, verschränkte Hände, Gegenstände. Der gebürtige Franzose Saype sprüht sie im XXL-Format auf den Boden – aber erst aus der Vogelperspektive ergibt sich das faszinierende Gesamtbild.
Die Landschaft als natürliche Leinwand
Die beeindruckende Kunst von Saype, mit bürgerlichem Namen Guillaume Legros, schmückt riesige Flächen in der Natur. Mit umweltverträglichen, selbst hergestellten Farben, die aus Milcheiweiß und Kreide beziehungsweise Holzkohle sowie Wasser bestehen, sprüht er weltweit gigantische Gemälde in die Landschaften. Richtig erkennbar sind seine Werke erst, wenn man sie von oben betrachtet.
Deshalb filmt er sie immer wieder zwischendurch und natürlich nach der Fertigstellung mit Drohnen aus der Luft. Nach wenigen Wochen verschwinden die schwarz-weißen Bio-Graffiti wieder, hinterlassen aber bei jedem, der sie gesehen hat, einen bleibenden Eindruck. Lesetipp: Dieser Künstler sprüht mit Hochdruck!
Die Menschen berühren
Die monumentalen Kunstwerke des Franzosen erstrecken sich über Felder, Berge und Wiesen, mal in den Schweizer Alpen, mal unmittelbar vor dem Eiffelturm. Mit den XXL-Motiven möchte Saype positive Botschaften aussenden und Optimismus verbreiten – ohne der Natur zu schaden.
Schon gewusst: Graffitis in Übergröße sind nicht neu. Sogenannte Murals von diversen anderen Street-Art-Künstlern kann man bereits in vielen Großstädten an Hausfassaden bewundern.
Seine gigantischen Gemälde messen mitunter über 10.000 Quadratmeter und zeigen häufig Hände, die sich berühren. Dies, so der Künstler, stehe für Einheit, Solidarität und Humanismus. Oder es sind Kinder zu sehen, die die Schönheit, Verletzlichkeit und Unschuld unserer Umwelt symbolisieren sollen. Mit seiner Kunst möchte Saype die Menschen inspirieren, gegen die Umweltverschmutzung zu kämpfen und sich für den Erhalt der Natur einzusetzen.
Überblick von oben
Doch wie malt er überhaupt derart große Motive? Saype zeichnet ganz gewöhnlich erst mit Stift auf Papier. Dann überträgt er die Skizzen skaliert auf die Fläche am Boden und steckt den Rahmen mit Holzpflöcken ab. Zwar besitzt der ehemalige Graffiti-Artist eine enorme räumliche Vorstellungskraft, doch während der Umsetzung betrachtet er immer wieder das Gesamtbild von oben mittels einer Drohne, um den Überblick zu behalten.
Die Land-Art-Werke des Sprayers sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch nachhaltig. Sie sind biologisch abbaubar und verschwinden, je nach Wetterlage, nach einigen Wochen von selbst, ohne bleibende Spuren zu hinterlassen. Wer also die vergängliche Kunst hautnah erleben möchte, muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Oder mit den Impressionen auf Instagram vorliebnehmen …