
Smart Grillen - Hitze beherrschen
und Kerntemperatur kennen!
Früher war beim Grillen viel Erfahrung und manchmal auch etwas Glück im Spiel. Heute sorgen Apps und Smartphones zusammen mit einem Bluetooth Temperaturfühler für perfekte Grillergebnisse mit jedem Grill, egal ob Holz, Holzkohle, Gas oder Elektrogrill. Wir zeigen Dir, was heute schon alles beim Grillen geht.


Ganz einfach aufs Feuer legen?
Okay, Du hast gutes Fleisch, Fisch oder Geflügel gekauft. Jetzt soll gegrillt werden. Eine Rezeptidee ist schnell gefunden. Ob dabei direkt oder indirekt gegrillt wird und welche Hardware zum Einsatz kommt, ist schnell in den gängigen Büchern oder Foren geklärt. Bleibt nur noch der Vorgang des eigentlichen Grillens.
Und genau hier liegt der sprichwörtliche Hase im Pfeffer: Woher soll man wissen, wie lange auf welcher Temperaturstufe bis zu welchem Garpunkt gegrillt werden muss und wie sieht mein Fleisch gerade jetzt von innen aus? Kein Rezept der Welt kann die Unterschiede in der Zubereitungszeit eines Steaks von 4 oder 6 cm Dicke abbilden. Hier braucht es ganz viel Erfahrung – oder eben eine App mit einem Messfühler.
Hier kommt ein smartes Grillthermometer zum Zuge. Bei vielen Modellen kann man sich den Temperaturverlauf auch aufs Smartphone übertragen lassen. Das Thermometer informiert dann, sobald die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Selbst das nächste Wenden des Grillguts wird bei einigen Apps angezeigt. Das gibt Dir die Freiheit, mit Deinen Gästen den Abend zu genießen und trotzdem am Ende der Garzeit mit einem perfekten Steak dazustehen.
Bis zu vier Temperatursonden bedeuten, dass auch zwei unterschiedliche Gerichte gleichzeitig auf dem Grill gesteuert werden können. Ein echter Quantensprung der (Grill-)Technik! Übrigens: Zu Hochform läuft die digitale Temperatursteuerung bei Langzeitprojekten wie großem Geflügel auf. Du brauchst dann nicht mehr im Liegestuhl neben dem Grill zu übernachten


Das Smartphone führt den Grillmeister
Ein intelligentes System wie zum Beispiel der WEBER Connect Smart Grilling Hub verbindet einen Temperaturfühler am Grillgut drahtlos mit einer App auf dem (IOS- oder Android-)Smartphone. Alles, was es jetzt noch braucht, ist die Angabe der Fleischart und Zubereitung, der gewünschten Garstufe und der Dicke des Grillguts.
Danach wird der Messfühler mittig in der dicksten Zone des Fleisches positioniert und schon kann es losgehen.
Die App steuert jetzt via Smartphone-Anzeige und Push-Nachrichten den gesamten Vorgang der Zubereitung: Sie kennt (fast) jedes Grillrezept, führt den Grillmeister durch alle Vorbereitungsstufen. Wenn das Fleisch auf dem Grill liegt, signalisiert die App den richtigen Zeitpunkt zum Wenden und wann es tischfertig ist. Ein Countdown zeigt immer die Restzeit bis zum nächsten Schritt an – der Grillmeister darf sich also zwischendrin auch mal zu den Gästen setzen. Perfekt!
Es ist diese Mischung aus einem praktisch unbegrenzten Fundus an Rezepten, die zusammen mit den Temperaturfühlern und smarter Digitaltechnik dem anspruchsvollen Grillen die Gefahr des Scheiterns nimmt.

Mach' aus Deinem Grill einen smarten Grill
Auch wenn einzelne Grills der Hersteller bereits für die Verwendung von smarter Grilltechnik vorgesehen sind, ist der WEBER Connect Smart Grilling Hub doch systemübergreifend: Diese Technik funktioniert bei jedem Grill!
Der Grillmeister braucht nur sein Smartphone, die App und den Smart Grilling Hub. Der Kontakt zwischen Hub und Smartphone kann dabei sowohl über Bluetooth als auch über WLAN erfolgen. Wenn von Dir gewünscht, können sich alle Teilnehmer der Grillparty über den Grillfortschritt online informieren. Der Hub selber bekommt seine Energie via Akku, der bequem an einem Micro-USB-Anschluss geladen wird.
Der Weber Connect Smart Grilling Hub enthält 2 Messfühler für Grillgut und kann um 2 Messfühler auf bis zu 4 Fühler erweitert werden.


Kein Fleisch ist wie das andere
Wenn der Grill gut läuft, ist der Koch beruhigt. Ist also alles in Ordnung? Das kann man nicht wirklich sagen, denn eine Angabe fehlt: die Kerntemperatur des Fleisches! Ohne diese Information ist jede Garzeit Spekulation. Und jedes Stück Fleisch ist anders. Die Natur nimmt keine Rücksicht auf Tabellen mit Garzeiten.
Was also tun? Eine erste Hilfestellung ist das Thermometer im Deckel des Grills. Es gibt einen deutlichen Hinweis, wann in der Grillkammer die Temperatur zum Auflegen des Fleisches erreicht ist. Auch die Stellung der Gasbrenner oder die Lüftung beim Holzkohlegrill kann man so gut beurteilen.
Aber ob Ihr Fleisch gar ist oder nicht, werden Sie so nicht erfahren. Puristen öffnen dann den Deckel, drücken das Fleisch ein und vergleichen das mit dem Gefühl der Innenseite des Daumens („Daumenballentest“). Eine Methode, die viel Erfahrung voraussetzt und wegen ihrer Subjektivität nie sicher sein kann. Wir empfehlen stattdessen lieber ein objektives Messen der Kerntemperatur. Ein Thermometer muss her, Fakten statt Spekulation!
Welche Garstufen gibt es für Fleisch?


Die 6 Garstufen von Fleisch
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WELL DONE: Das Fleisch ist „durch“. Innen komplett graubraun, dazu eine kräftige Kruste. Wenig Saft. Kerntemperatur über 70°C.
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MEDIUM WELL: Das Fleisch ist fast gleichmäßig gegart, nur der Kern ist halb rosa. Kräftige Kruste. Kerntemperatur bei ca. 68°C.
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MEDIUM: Der Klassiker, halb durchgebraten. Innen saftig rot. Kräftige, braune Kruste außen. Kerntemperatur bis gut 60°C.
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MEDIUM RARE: Im Kern noch rosarot und blutig. Außen intensivere Bräunung. Der Saft ist dunkelrot. Kerntemperatur maximal 55°C.
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ENGLISCH: Noch blutig. Das Fleisch ist im Zentrum noch roh. Außen nur dünn braun. Sehr saftig. Kerntemperatur nicht über 50°C.
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BLUE: Für Puristen. Das Fleisch ist innen noch komplett roh. Außen nur sehr dünn braun angebraten. Extrem saftig. Kerntemperatur 20– 30°C.
Noch ein wichtiger Geheimtipp: Zügel Deinen Hunger, wenn das Steak fertig gegrillt ist. Das Fleisch sollte immer noch einige Minuten im eigenen Saft ruhen, bevor es angeschnitten wird.


Wie kann man die Temperatur messen?
Die erste Stufe der Temperaturmessung ist bis heute das mechanische, analoge Grillthermometer. Es wird einfach an der dicksten Stelle in das Fleisch gesteckt und bietet tatsächlich für einen geringen Einstandspreis viel Information. Mechanische Thermometer haben aber zwei systembedingte Schwachstellen: Um sie abzulesen, muss man den Deckel des Grills öffnen. Das ist aber gerade beim Langzeitgrillen (Beispiel Pulled Pork) auf niedriger Temperaturstufe keine gute Idee.
Die zweite Schwäche ist die fehlende Alarmfunktion: Mechanische Thermometer zeigen nur an, sie reagieren aber nicht. Und das gilt auch für die jüngste Version dieser Gattung, die digitalen Sondenthermometer. Auch diese kommunizieren ihre Messwerte nicht, ihr Fortschritt besteht in der digitalen Anzeige.