
Energie sparen im Haushalt:
Was jeder tun kann
Klima, CO₂, explodierende Kosten für Strom und Gas – es gibt viele Gründe fürs Energiesparen zu Hause. Das Gute: Jeder kann etwas tun. Weder Mieter noch Eigentümer müssen sich ihrem Energieschicksal ergeben. Am Ende des Jahres ist es nämlich die Summe größerer und kleinerer Maßnahmen, die den Unterschied auf der Abrechnung ausmachen. Hier ein Überblick, wie Du Energie in der Wohnung und im Haus wirkungsvoll sparen kannst.


Auf die drei Punkte kommt es an: Wärme, Wasser, Watt
Du möchtest im Alltag etwas Energie einsparen? Die Möglichkeiten dazu ergeben sich aus dem, was wir täglich zu Hause brauchen: Strom, Wasser, Wärme. Das meiste Potenzial liegt logischerweise dort, wo Du am meisten verbrauchst. Das ist in jedem Haushalt die Heizung, insbesondere im Winter. Gleich danach kommt Warmwasser. Der Rest entfällt auf Strom für kleine und große Geräte. In allen Bereichen kannst Du mit einfachen Mitteln Energie sparen, ohne Dich groß einschränken zu müssen.


Energie sparen zu Hause – Kleinvieh macht auch Mist!
Fangen wir beim „Kleinkram“ an: Strom für Licht und Geräte. Viele kleine Beträge summieren sich zum eingesparten Hundert-Euro-Schein am Jahresende. Hier ein Beispiel: Tauschst Du zehn normale Glühbirnen gegen LED-Birnen, sparst Du im Jahr bei durchschnittlicher Leuchtdauer 165 Euro und circa 245 Kilo CO₂. Bei Stand-by-Geräten kannst Du mit einfachen Steckdosenleisten zum Abschalten im Schnitt 75 Euro und 111 Kilo CO₂ im Jahr sparen. Lohnt sich, oder? Und: Gilt für Eigentümer genauso wie für Mieter.
Hier erfährst Du mehr Stromspartipps und wie Du Stromfressern den Saft abdrehst.


Strom sparen mit moderner weißer Ware
Alte Geräte verbrauchen meist mehr Strom als neue. Das ist vor allem in der Küche relevant, bei Kühlschrank, Herd und Geschirrspüler. Falls Du gerade über Neuanschaffungen nachdenkst, achte auf die Energieeffizienzklassen. Oft sind effizientere Geräte etwas teurer, aber auf Dauer lohnt sich die Investition. Ein Geschirrspüler mit der Effizienzklasse A+++ verbraucht zum Beispiel 50 Prozent weniger Energie als ein vergleichbares älteres Gerät.
Daneben kannst Du Kleingeräte wie Toaster und Wasserkocher geschickt einsetzen. Mit dem Toaster kannst Du zum Beispiel kleine Sachen energieeffizienter auftauen als mit dem Backofen. Und mit dem Wasserkocher sparst Du, indem Du Wasser für den Herd vorerhitzt, zum Beispiel für eine Suppe oder für Eier. Es sei denn, Du hast einen Induktionsherd. Der ist ohnehin sehr energieeffizient.
Hier findest Du weitere Infos zum Sparen mit Geräten und Lampen.


Auch Wassersparen senkt die Energiekosten
Im Jahr verbraucht laut Statista jeder Deutsche 297 Kubikmeter Wasser. 1 Kubikmeter Wasser sind 1.000 Liter. Das entspricht circa 20-mal duschen oder 5.000 Gläsern Wasser. Sparst Du warmes Wasser, sparst Du doppelt: Wasser und Energie. Lass deshalb Waschmaschine und Geschirrspüler nur komplett gefüllt laufen. So wird die Energie effizient genutzt.
Für Wasserhähne gibt es Sparköpfe. Damit kannst Du Deinen Wasserverbrauch reduzieren. Ansonsten helfen Einhebel-Armaturen und Thermostat-Mischer. Sie sorgen sofort für die richtige Wassertemperatur – das Wasser muss also nicht laufen, bis die Temperatur stimmt.
Das meiste Warmwasser gurgelt beim Duschen oder Baden durchs Rohr. Beim Duschen kannst Du mit einem Duschsparkopf bis zu 50 Prozent Wasser einsparen. Liegt der Wasserdurchfluss bei einem Duschkopf unter neun Litern, zahlt eine vierköpfige Familie bis zu 300 Euro im Jahr weniger.


Wichtig: Gute Heizung und optimales Heizverhalten
In 48,2 Prozent der 40,6 Millionen Wohnungen (also etwa 19,6 Millionen Wohnungen) in Deutschland wird mit Erdgas geheizt. Es folgen Öl, Fernwärme und sonstige Energieträger wie Pellets.
Zwei Dinge sind relevant: Technik und Verhalten. Drehst Du zum Beispiel die Heizung ein Grad runter, sparst Du schon sechs Prozent Energiekosten. Rechne das hoch auf mehrere Räume und mehrere Monate. Du siehst: Das lohnt sich.
Auch programmierbare elektrische Thermostate rechnen sich, weil Du damit präzise die Temperatur regeln kannst. Achte als Mieter darauf, dass sie wieder abmontierbar sind. Bis zu zehn Prozent kannst Du damit einsparen.
Für Hauseigentümer lohnen sich langfristig außerdem Heizungsanlagen, die mit regenerativen Energieträgern laufen, zum Beispiel Wärmepumpe und Pelletheizung.
Hier bekommst Du weitere Infos, wie Du beim Heizen sparst – dabei ist übrigens auch regelmäßiges Heizungsentlüften wichtig.


Solaranlagen für Eigentümer und Mieter
Photovoltaikanlagen sind Solaranlagen, mit denen Du Strom aus Sonnenstrahlung erzeugst. Es gibt große und kleine Anlagen. Die großen fürs Eigenheim sind teurer, aber auch effizienter als kleine Anlagen. Im Eigenheim ergänzen sie zum Beispiel eine alternative Heizungsanlage. Es gibt sie mit und ohne Speicher. Mit Speicher decken sie 60 bis 70 Prozent Deines Stromverbrauchs.
-
Kleine Photovoltaikanlagen sind für Mieter und Besitzer von Wohnungen und kleinen Häusern interessant. Sie werden auch Mini-Solaranlagen, Balkon-Solaranlagen oder Steckeranlagen genannt. Du schließt sie ganz einfach an eine Steckdose an. Sie erzeugen immerhin so viel Strom, dass Du damit Laptop, Handy und andere Kleingeräte betreiben kannst. Du brauchst übers Jahr circa zehn Prozent weniger Strom und sparst je nach Tarif Deines Stromanbieters.
-
Solarthermieanlagen sind nur für Hauseigentümer interessant. Damit erzeugst Du Wärme aus Sonnenstrahlung für Warmwasser und Heizung. Bis zu 65 Prozent Kosten für Wärme kannst Du damit im Jahr sparen.
Hier erfährst Du mehr über Solarthermie und Photovoltaikanlagen und Balkon-Solaranlagen.