Mann mit Glatze und kariertem Hemd steht zwischen Pflanzen und hält einen Bonsai-Baum in den Händen

Gärtnerei Hohn: Kakteen und Bonsais für BAUHAUS

Bonsais, Kakteen, Sukkulenten: Seit 40 Jahren kultiviert die Gärtnerei Hohn eine Vielzahl exotischer Gewächse – im pfälzischen Hornbach und auf der Kanareninsel Teneriffa. Ein Besuch bei Mister Evergreen.

Mann mit Glatze und Karohemd lächelt und ist umgeben von Kakteen Mann mit Glatze und Karohemd lächelt und ist umgeben von Kakteen

Bonsais, die an Mickymäuse erinnern

Die „Mickymäuse“ brauchen mehr Platz. Ihre Wurzeln wachsen so energisch, dass sie bereits Beulen in die Kunststoffpötte drücken. „Es wird Zeit, dass wir sie umtopfen und zurechtschneiden“, sagt Thomas Hohn und blickt dabei auf die Feigen-Bonsais. In ein paar Jahren könnten die Pflanzen, deren flache, runde Segmente an die Ohren der berühmten Disney-Figur erinnern, hoch in den Himmel ragen. Noch sind sie so klein wie Kinderhände.

Neben Bonsai-Bäumen kultiviert die Gärtnerei Hohn im pfälzischen Hornbach nahe Zweibrücken viele weitere Gewächse, die eigentlich in heißen oder zumindest weit entfernten Regionen der Welt zu Hause sind. Zum Beispiel rund fünfzig verschiedene Kakteenarten und Bogenhanf sowie Tillandsien, eine Pflanze aus der Familie der Bromelien.

Dass Gärtnerei-Chef Thomas Hohn robuste Überlebenskünstler umsorgt, ist dem Geschäftssinn seines Vaters zu verdanken. Jahrelang züchtete Reiner Hohn in seiner Freizeit Kakteen und Sukkulenten. 1986 machte er sein Hobby zum Beruf, gründete den Familienbetrieb und perfektionierte fortan den Anbau der pflegeleichten Pflanzen.

Viele Kakteen stehen im Außenbereich auf einer Fläche, im Hintergrund ein Berg und das Meer Viele Kakteen stehen im Außenbereich auf einer Fläche, im Hintergrund ein Berg und das Meer

Die Kraft der kanarischen Sonne

Was als kleine Nischenproduktion begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem etablierten Unternehmen mit 35 festen Mitarbeitern. Mehr als zwei Millionen Pflanzen in allen verschiedenen Wachstumsphasen verlassen jedes Jahr das Gelände – viele davon findet man kurze Zeit später in den BAUHAUS Fachcentren. Fragt man Thomas Hohn, der 2007 die Führung im Betrieb übernahm, nach seinem Erfolgsrezept, dann sagt er: „Die kanarische Sonne.“

Denn zur Gärtnerei Hohn gehört nicht nur der Standort in Hornbach mit den neun Gewächshäusern, sondern auch eine Kakteenplantage auf Teneriffa mit über 130.000 Quadratmetern reiner Kulturfläche. In der lockeren, nährstoffreichen Vulkanerde reifen dort Kakteen und Sukkulenten unter freiem Himmel, bevor sie mit Fähren und Lastwagen nach Deutschland gebracht werden.

Zum Beispiel der „Echinocactus grusonii“, auch Schwiegermuttersitz genannt. Der kugelförmige Kaktus stammt ursprünglich aus Mexiko und kann im Laufe der Jahre einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen.

Mann mit Glatze und Karohemd steht vor einem Westernkakuts und präsentiert auf der Hand einen Mini-Kaktus Mann mit Glatze und Karohemd steht vor einem Westernkakuts und präsentiert auf der Hand einen Mini-Kaktus

Kakteen mit Spitzenqualität

„Kein Gewächshaus kann mit der Sonne und der natürlichen Stärke des kanarischen Klimas mithalten. Unsere Kakteen haben darum Spitzenqualität“, verspricht Thomas Hohn. Viele Kundinnen und Kunden legen heute aber nicht nur Wert auf hübsche Farben, sondern vor allem auf Umweltschutz. Darum setzt die Gärtnerei auf integrierten Pflanzenschutz und stark torfreduzierte Substrate. Dazu verwendet sie für ihre Pflanzentopfmanschetten, Etiketten und Verpackungen biologisch abbaubare Materialien wie Papier und Pappe.

Besonders stolz ist Thomas Hohn auf das Bewässerungssystem in Hornbach. Hier kommt nur noch das Wasser für die Kaffeemaschine und die Toilettenspülung aus der Leitung. Der Rest fällt aus den Wolken. Von den schrägen Dächern der Gewächshäuser fließt das Regenwasser in Rinnen und sammelt sich in einem 6.000 Kubikmeter großen Reservoir.

Bei Bedarf wird das Wasser zurück in die Vorratstanks in den Gewächshäusern gepumpt. Ein Gießwagen fährt im Anschluss über die Pflanzen hinweg und besprüht sie mit einem feinen Nebel. Von diesem effizienten und nachhaltigen System profitieren besonders die Bonsai-Pflanzen in den Gewächshäusern.

Drei Kakteen-Tipps
von der Gärtnerei Hohn

1. Kakteen lieben Licht! Dennoch können sie bei einem plötzlichen Wechsel von einem schattigen zu einem sonnigen Standort Sonnenbrand bekommen. Besonders Jungpflanzen und frisch gekaufte Kakteen solltest Du langsam an direkte Strahlen gewöhnen, um Verbrennungen zu vermeiden.

2. Kakteen brauchen wenig Dünger! Hin und wieder profitieren sie aber von einer leichten Nährstoffzufuhr. Getrockneter Kaffeesatz eignet sich dafür am besten, denn er enthält viel Kalium und Phosphor und wenig Stickstoff. Streue ein paar Teelöffel auf die Oberfläche des Substrates und arbeite sie leicht ein.

3. Kakteen sind robust, aber nicht unempfindlich! In einer warmen und trockenen Umgebung vermehren sich etwa Wollläuse schnell. Sie verstecken sich an den Ritzen und Wurzeln, ernähren sich vom Saft der Pflanze und machen sie anfällig für Pilz- und Viruserkrankungen. Ein wirksames Hausmittel gegen die Schädlinge ist mildes Spülmittel. Einfach ein paar Tropfen mit reichlich Wasser in einer Sprühflasche vermischen und die betroffenen Stellen benetzen.

Zwei Männer in einem Gewächshaus sprechen über eine Pflanze Zwei Männer in einem Gewächshaus sprechen über eine Pflanze

150.000 junge Bonsai-Bäume

Während die meisten Kakteen locker drei Monate ohne Wasser auskommen können, verlieren die asiatischen Pflanzen bereits nach zwei Wochen ihre Blätter. „Ein Bonsai ist anspruchsvoll“, erklärt Thomas Hohn. „Er eignet sich darum eher für fortgeschrittene Hobbygärtner mit Ehrgeiz.“

Besonders beliebt bei BAUHAUS Kundinnen und Kunden ist der „Ficus Ginseng“, Ginseng-Bonsai genannt. Er gehört zu der Gattung der Gummibäume und ist eine spezielle Züchtung der Lorbeerfeige. Sein Name leitet sich von der geschwungenen Basis der Pflanze ab, die eigentlich kein Stamm, sondern eine Wurzel ist. Jedes Jahr im Mai treffen bis zu 150.000 junge Bonsai-Bäume in der Gärtnerei Hohn ein.

Sie wurden in China entsprechend vorbereitet: Der Trieb der Chinesischen Feige (Ficus microcarpa) wird dabei auf die dicken, knorrigen Wurzeln des Ficus retusa gepfropft. Anschließend werden die beiden aneinandergebunden, damit sie verwachsen.

Viele bunte Kakteen in leuchtenden Farben Viele bunte Kakteen in leuchtenden Farben

Ein Monat fürs Umtopfen und Veredeln

Gemeinsam mit seinen festen Mitarbeitern und fast 20 Aushilfen ist Thomas Hohn einen ganzen Monat damit beschäftigt, die Gewächse umzutopfen und sie weiter zu veredeln. Etwa ein Jahr später stehen die dekorativen Bäumchen mit den hübschen Blättern, für die Thomas Hohn spezielle Keramikschalen in China anfertigen lässt, dann endlich in den BAUHAUS Fachcentren.

Überraschenderweise finden sich beim Chef zu Hause nur wenige Zimmerpflanzen: zwei Ficus Ginseng, ein Bogenhanf und eine Euphorbia. Er genießt das Ergebnis seiner harten Arbeit lieber bei langen Spaziergängen durch die Gewächshäuser kurz vor Einbruch der Dämmerung. Dann läuft er allein durch die langen Pflanzenreihen, zupft Unkraut, prüft per Daumendruck die Feuchtigkeit im Substrat – und entfernt Seitentriebe mit der Gartenschere. Denn nicht nur die „Mickymäuse“, sondern alle seine Zöglinge brauchen viel Platz, um groß zu werden.

Drei Bonsai-Tipps von
der Gärtnerei Hohn

1. Besonders wohl fühlt sich der Ginseng-Bonsai an einem hellen Standort und bei einer Zimmertemperatur von 18 bis 24 Grad. Ideal ist ein Standort in der Nähe eines Fensters – gerne auch direkt auf der Fensterbank.

2. Gieße erst, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Der Ginseng-Bonsai bevorzugt eine feuchte, aber nicht durchnässte Erde. Im Sommer benötigt er mehrmals in der Woche Wasser, im Winter die Gießmenge reduzieren.

3. Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert das Wachstum und bewahrt die kompakte Form des Ginseng-Bonsais. Richtwert: Wenn ein Trieb etwa sechs bis acht neue Blätter entwickelt hat, kannst Du ihn mit einer speziellen Bonsai-Schere um die Hälfte einkürzen. Die beste Zeit dafür ist der Frühling.
Tipp: Schneide direkt über der Blattachse, um den Schnitt zu kaschieren.