
Indoor-Ernte: Carolin Engwert
baut Salat & Co. im Wohnzimmer an
Carolin Engwert setzt voll auf die Indoor-Ernte. Die Garten-Bloggerin zieht Salate, Kräuter und Gemüse mit Vorliebe in ihrer Wohnung groß. So hat sie ihr Lieblings-Grünzeug schnell zur Hand und auch im Winter immer frische Ware. Erfahre hier mehr darüber.
Plus: Indoor-Farming-Anleitung für eine Salatbar in der Küche.


Drinnen haben Pflanzen das ganze Jahr über gute Wachstumsbedingungen.


Grünzeug einfach drinnen wachsen lassen
Mit einem Schrebergarten in Berlin-Friedrichshain fing alles an. Eigentlich wollte Carolin Engwert nur ein bisschen Natur, doch dann entdeckte sie mit der Parzelle ihre Leidenschaft fürs Gärtnern. Sie begann zu pflanzen und zu ernten und teilte ihre Erfahrungen auf ihrem Blog „Hauptstadtgarten“ und über Instagram.
Draußen im Garten war Carolin in ihrem Element. Doch dann saß sie wie so viele andere im Pandemie-Frühjahr 2020 plötzlich in ihrer Wohnung und konnte nicht in ihren Garten. „Ich habe dann eben in meinem Homeoffice viele grüne Experimente gestartet.“
All das, was sonst zur Vorbereitung auf die kommende Gartensaison auf den Fensterbänken ihrer Altbauwohnung stattfand, war nun Teil des großen Feldversuchs Indoor-Ernte:
• die Aussaat,
• das erste Keimen der Samen,
• die Ausbildung zarter Triebe.
Doch anstatt die drinnen vorgezogenen Jungpflanzen bei höheren Temperaturen in den Schrebergarten zu setzen, kultivierte Carolin vieles komplett in ihren vier Wänden weiter.


Salat indoor anbauen
Dass man den Großteil der Gewächse, die sie anbaut, auch essen kann, ist wichtig für die Hobbygärtnerin. Im Garten und in ihrer Wohnung stehen daher fast ausschließlich Nutzpflanzen. So wie der asiatische Wasserspinat. Das angenehm mild schmeckende Windengewächs setzt sie gern als gesunden Geschmacksträger ein. „Wie die meisten Blattgemüse und Salate lässt sich auch der Wasserspinat problemlos drinnen anpflanzen“, erklärt sie.
Der eigene Anbau ergibt für Carolin Sinn, weil in Sachen Frische und Vielfalt das Angebot aus dem Supermarkt nicht mithalten könne. „Es gibt so viele Sorten, die es gar nicht erst in die Regale schaffen oder aufgrund ihrer langen Transportwege nicht mehr frisch sind.“ Ob der Salat auf der eigenen Fensterbank wachse oder im Freien, sei kein großer Unterschied. „Geschmacklich ist es das Gleiche“, so Engwert, die in ihrem Buch „Indoor-Ernte“ jede Menge praktischer Tipps gibt.
Die Vorteile des Indoor-Gärtnerns sind für Carolin:
• zum einen die kurzen Wege in den Kochtopf,
• zum anderen die Möglichkeit der ganzjährigen Ernte.


Indoor-Ernte: Welches Zubehör braucht man?
Viel Equipment braucht es nicht: Kein Gewächsschrank, nicht einmal eine spezielle Beleuchtung sei nötig, zumindest wenn das Fensterbrett hell genug ist. „Für den Anfang reicht ein Blumentopf auf einer Untertasse und etwas torffreie Pflanzenerde“, so Engwert. „Damit die Samen schneller sprießen, stülpt man einfach ein altes Schraubglas oder eine dieser Obstverpackungen aus Plastik darüber.“
Was die kleinen Pflanzen definitiv benötigen, ist Licht. Stehen sie nicht direkt am Fenster oder bekommt ihr Standort nicht ausreichend Sonne ab, können spezielle Pflanzenlampen das Wachstum anregen. Dank LED-Technik fällt ihr Stromverbrauch kaum ins Gewicht.
Einsteigern rät die Berlinerin zu schnell wachsenden, pflegeleichten Sorten. „Salat ist prima für den Anfang, besonders wenn man es mit Sprossen ergänzt.“ Denn während bis zur ersten Salaternte mitunter vier Wochen vergehen und etwas Geduld gefragt ist, können einige Keimsprossen bereits nach zwei bis drei Tagen verzehrt werden.