Welcher Terrassenboden passt für mich?
Kaum ein Aspekt der Gartengestaltung hat sich in den letzten zehn Jahren so sehr weiterentwickelt wie der Terrassenbelag. Wo früher einmal raue Waschbetonplatten lagen, ist heute Wohlfühlen angesagt. Eine dauerhaft schöne Holzoptik trifft hier auf eine trittsichere und warme Oberfläche. Auch die Auswahl an Materialien und Formaten ist heute fast so groß wie bei den Holzfußböden im Innenraum.
Allen Optionen gemein ist die hervorragende Haltbarkeit. Ob Du bei Deinem neuen Terrassenboden mit einer glatten, genuteten oder geriffelten Oberfläche arbeitest, hat in erster Linie optische Gründe. In jedem Fall solltest Du auf eine saubere Ausführung der Unterkonstruktion Wert legen, damit sich keine Feuchtigkeitsnester bilden können.
Ob Holz oder moderne Hightech-Materialien – hier findet wirklich jeder seinen passenden Terrassenboden.
So kannst Du eine Terrasse selber bauen
In unserem BAUHAUS Workshop Video bauen wir eine WPC Terrasse auf einen bereits bestehenden Bodenbelag und zeigen Dir, worauf Du achten musst, wenn Du Deine Terrasse selber bauen willst. Klicke einfach auf den Button oben im Bild und schon geht's los!
Wenn Du noch unsicher bist, für welche Terrassendielen Du Dich entscheiden sollst, findest Du hier ebenfalls praktische Tipps.
WPC Terrassendielen: Der Alleskönner
Material: Der Siegeszug des Holz-Kunststoff-Gemischs ist noch lange nicht zu Ende. Bei guter Qualität ein formstabiles Material, in der Optik kaum von Holz zu unterscheiden.
Das Gute daran:
- Unproblematisches Recycling
- Extrem lange Garantiezeiten, bis zu 25 Jahre
- Resistent gegen UV-Strahlung, Witterung und Schädlinge
- Große Auswahl an Formaten, Oberflächenstrukturen und Farben
Unser Tipp: Bei guter Qualität und sauberer Montage ein Belag für die Ewigkeit.
Am besten für …
… alle. Jeder vergleichbare Terrassenbelag muss sich heute an der Qualität von WPC messen lassen.
BPC Terrassendielen: Die Stabile
Material: BPC ist eng verwandt mit dem WPC, nur ersetzen hier Bambusfasern die Holzfasern. Dadurch ist es noch etwas stabiler und schwerer.
Das Gute daran:
- Ökologisch vertretbar
- Natürliche Holzoptik durch hohen Naturfaseranteil
- Resistent gegen UV-Strahlung, Witterung und Schädlinge
- Große Auswahl an Formaten und Farben, auch in großen Breiten
Unser Tipp: Oberklassematerial für Oberklassebelastungen.
Am besten für …
… Perfektionisten, die es noch etwas stabiler als beim WPC haben wollen.
Terrassenboden aus heimischen Hölzern
Material: Ein Stück Natur, direkt aus Nordeuropa. Die meisten weichen Nadelhölzer sind nur mit Kesseldruckimprägnierung dauerhaft; Terrassenholz aus Lärche, Douglasie und Co. ist widerstandsfähiger, aber auch teurer.
Das Gute daran:
- Attraktiver Preis
- Gute Ökobilanz
- Passt hervorragend zu allen Holzbauten im Garten
- Gut zu verarbeiten
Unser Tipp: Überschaubare Kosten bei guter Haltbarkeit, wenn auf konstruktiven Holzschutz und regelmäßige Pflege geachtet wird.
Am besten für …
… Puristen. Und als Ergänzung für Gartenhaus und Co.
Thermoholz: robust und nachhaltig
Material: Durch eine spezielle Hitzebehandlung bekommt heimisches Massivholz ganz ähnliche Eigenschaften wie klassisches Tropenholz.
Das Gute daran:
- Barfußfreundlich selbst bei starker Sonneneinstrahlung
- Dauerhaft stabil
- Völlig unproblematisches Recycling
- Resistent gegen Schädlingsbefall und Witterungseinflüsse
Unser Tipp: Da die Farbe von Thermoholz wie bei jedem anderen Holz nicht UV beständig ist, sollte es regelmäßig mit einem Holzpflege-Öl behandelt werden.
Am besten für …
… Naturalisten, die den Pflegeaufwand nicht scheuen.
Bambus Terrassendielen: Die Alternative zu Tropenholz
Material: Extrem belastbarer Rohstoff aus zertifizierten Plantagen. Ein Stück fernöstlicher Natur, das jedoch regelmäßig etwas Pflege mit Hartholzöl benötigt.
Das Gute daran:
- Zertifiziert 100 % ökologisch
- Eines der stärksten und belastbarsten Hölzer überhaupt
- Braucht gutes Werkzeug bei der Montage
- Benötigt regelmäßig etwas Pflege, um nicht zu verwittern
Unser Tipp: Das beste Holz, wenn Du Deine Terrasse intensiv nutzen willst.
Am besten für …
… moderne Individualisten. Hier besticht das pure Design und die Nachhaltigkeit.
Tropenholz Terrasse: exklusiv und exotisch
Material: Der Klassiker unter den Terrassenböden. Heute ist der Handel nur noch aus zertifiziertem Anbau zulässig. Tropenholz ist extrem dauerhaft, braucht aber auch etwas Pflege.
Das Gute daran:
- Ökologisch vertretbar, wenn zertifiziert
- Einmalige Naturoptik
- Bei guter Montage und Pflege nahezu unbegrenzt haltbar
- Mit gutem Werkzeug leicht zu montieren. Edelstahlschrauben nutzen!
Unser Tipp: Der alte Platzhirsch ist wegen der hohen Qualität moderner Terrassenbeläge etwas unter Rechtfertigungsdruck geraten.
Am besten für …
… Konservative und alle, die es luxuriös und exotisch mögen.
Terrasse aus Betonfliesen
Material: Terrassenfliesen als Alternative zu einem Terrassenboden aus Holz. Dank diversen Veredelungstechniken sind heute elegant polierte Oberflächen ebenso möglich wie durch moderne Farbpigmentierung erzeugte Natursteinoptik.
Das Gute daran:
- Sehr geringer Pflegeaufwand
- Witterungs- und frostbeständig
- Diverse Optiken möglich
- Preislich attraktiv
Unser Tipp: Die Bodenplatten können entweder ungebunden in Kies oder Sand eingebettet, oder in ein Mörtelbett gemauert werden.
Am besten für...
... alle, die es gern robust mögen und wenig Pflegeaufwand wünschen.
Holz für Draußen: Tipps für Deine Terrassendielen
Die Dauerhaftigkeit verschiedener Hölzer gegenüber negativen Faktoren im Außenbereich ist sehr unterschiedlich.
Um widrigen Witterungsbedingungen sowie Organismen zu trotzen, sind Bäume mit einem natürlichen Holzschutz ausgestattet: Lignin.
Dieser Kleber sorgt in den Zellwänden dafür, dass die Bäume verholzen. Aber Lignin hat noch mehr zu bieten: Es hindert Schädlinge daran, das Holz zu befallen und sich auszubreiten. Leider zerstört UV-Licht das eingelagerte Lignin, das Material wird spröde. Je nach Holzart wehren weitere Inhaltsstoffe auch Pilze und Insekten ab.
Konstruktiver Holzschutz: chemiefrei gegen Witterungsschäden
Eine sehr sinnvolle vorbeugende Maßnahme beim Outdooreinsatz des Baustoffes Holz ist der sogenannte konstruktive Schutz. Dieser gibt an, wie das Material bearbeitet und auch verbaut worden ist. Das Hauptziel hierbei ist, das Holz dauerhaft trocken zu halten.
Wichtigste Regel dabei: Nirgends sollte sich Wasser auf der Holzoberfläche sammeln können. Ebenfalls physikalischen Schutz vor Witterungsschäden bieten Wetterschutzmittel. Dabei handelt es sich um Lasuren, Lacke oder Holzöle. Diese verhindern die Feuchtigkeitsanreicherung im Holz und schirmen es vor Einflüssen wie Wind, Schlagregen sowie UV-Strahlung ab. Öle können zusätzlich noch vor Veralgung schützen.
Vorbehandeltes Holz reduziert den Pflegeaufwand
Eine der Möglichkeiten, Holz für den Außeneinsatz zu rüsten, ist die thermische Behandlung. Dabei wird das Material je nach Holzart auf bis zu 230 °C erhitzt. Dadurch erhält das Naturprodukt eine höhere Fäulnisresistenz sowie eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit.
Zudem erhält das Holz durch das Heißluftverfahren einen charakteristischen Farbton sowie eine hohe Formstabilität. Bei der anderen Vorabvariante, der Kesseldruckimprägnierung (KDI), wird ein Holzschutzmittel unter hohem Druck ins Holz gepresst – ca. 10 mm ins Splint-, 2 – 3 mm ins Kernholz. So ist das Material für viele Jahre deutlich resistenter gegenüber Pilzen und Insekten.
Erste Hilfe bei Pilzbefall & Co.
Auch der chemische Holzschutz dient dazu, den Befall durch schädliche Organismen wie Insekten oder Pilze, die Holz zerstören oder verfärben, zu verhindern.
Je nach Inhaltsstoffen handelt es sich um vorbeugende oder bekämpfende Mittel, die wahlweise wasserlöslich oder mit Lösemittel versetzt worden sind.
So bleibt das Holz lange schön
Mit der passenden Reinigung und Pflege verlängerst Du die Lebensdauer von Holz im Freien enorm.
Unbehandelt bekommt selbst dauerhaftes Hartholz im Freien nach einiger Zeit die typisch graue Patina. Abhilfe schaffen Spezialreiniger mit Entgrauer und die anschließende Pflege mit Holzschutzöl oder -lasur.
Die Alternative: Holz oder Bambus Komposit
Bestehend aus Naturfasern und hochwertigen Kunststoffen sowie Additiven, trotzen die Werkstoffe WPC und BPC jahrelang der Witterung.
Die Abkürzung WPC steht dabei für Wood Polymer Composit, der Verbundstoff vereint also Holz und Kunststoff, wohingegen BPC Bambus als Naturfaserbasis nutzt.
Sie stehen Holz optisch und in der Bearbeitbarkeit kaum nach, sind splitterfrei, farbbeständig, resistent gegen Schädlingsbefall und müssen nicht nachgestrichen werden.