Modetrend Betonoptik:
Gestalten mit Beton, Estrich, Zement

Das hätten sich unsere Eltern nicht träumen lassen: Betonoberflächen sind der wichtigste Gestaltungstrend der letzten Jahre. Und das gilt besonders für Wohnräume. Wir zeigen Dir, wie Du zu der coolen, grauen Oberfläche kommst.

Betonoptik für Boden und Wände

Die kalte, klare Optik von Beton kann man mit einer Vielzahl von Baustoffen oder Gestaltungsmöglichkeiten erreichen.

Feinsteinzeugfliesen geben gerade bei großen Formaten eine perfekte, hochwertige Beton-Optik. Sie haben obendrein den Vorteil, dass man sie meistens sowohl für innen als auch außen einsetzen kann, die Terrasse so also zu einem Teil des Wohnzimmers werden kann. Auch für die Wände - gerade im Bad - gibt es eine kaum noch überschaubare Auswahl an Naturstein, Fliesen und Renovierungsplatten in Betonoptik. Selbst Wandverkleidungen aus Acryl für die Dusche sind inzwischen im typischen Rohbau-Look zu haben.

Design zum Kleben, Streichen, Spachteln

Beton hat in den letzten Jahren wirklich überall seine Spuren hinterlassen: Von der D-c-fix Betonoptikfolie für Möbel und Küche, über Effekt-Spachtel für die Wandgestaltung, Foto- und Vliestapeten bis hin zu unzähligen Varianten von Laminat- und Designböden für den Boden. Dazu gehören immer auch Lampen, Regale und Küchenarbeitsplatten im typischen grauen Look, denn Beton ist wirklich überall!

Begriffsklärung - was ist was?

Vorsicht Fettnapf: Wenn ihr wollt, dass eure Beziehung zu Handwerkern und Architekten nicht auf dem falschen Fuß startet, solltet ihr einige Begriffe kennen und möglichst richtig verwenden. Denn auch wenn sie ähnlich aussehen, haben Beton, Mörtel und Estrich doch völlig unterschiedliche Aufgaben.

Beton ist ein Baustoff und besteht aus Sand, Kies, Zement und Wasser und wird nach dem Abbinden extrem hart. Oft mit Baustahl verstärkt.

Mörtel ist mit dem Beton verwandt, ist elastisch bei einer feineren Körnung und ist der „Klebstoff“ zum Mauern von Ziegel- und Kalksandsteinen.

Putz besteht aus Mörtel mit zusätzlichen Bindemitteln und versieht Außen- wie Innenwände mit einer harten, glatten Oberfläche.

Estrich ist kein Stoffklasse, sondern die Beschreibung der letzten, glatten Schicht oben auf einem Betonsockel.

Zement ist ein graues oder weißes Pulver aus gemahlenem Portlandzementklinker, Hüttensand, Flugasche, Kalksteinmehl und Nebenbestandteilen. Er ist das Bindemittel, das Beton & Co zusammenhält.

Beton selber anmischen

Auch wenn wir Euch dringend davon abraten, ohne Übung mit echtem Beton in Innenräumen Böden oder Wände zu gestalten, kann man natürlich jederzeit ein Fundament im Garten anlegen oder einen Ausbruch an der Kellertreppe reparieren.
Vor dem Mischen steht dabei immer die Ermittlung des Materialbedarfs. Unterschätzt dabei nicht die Menge des benötigten Materials: Beton ist ein extrem dichter und massiver Werkstoff. Schon für ein (Garagen-) Streifenfundament kann es sinnvoll sein, den Beton fertig anliefern zu lassen. Für alle anderen Aufgaben gilt: Einen Bedarf von einigen hundert Litern mischt man mit der klassischen Mischmaschine an. Bis zu 50 Liter lassen sich gut in einer Schubkarre anmischen, kleinere Mengen gehen in den Kübel oder Eimer.

Das Mischungsverhältnis macht‘s

Wer es sich einfach machen will, kauft zum Betonieren fertigen Estrichbeton. Da sind Zement, Sand & Co bereits im richtigen Mischungsverhältnis im Sack. Wenn Du Deine Mischung selber anlegen willst, müssen vor Ort Wasser, Zement, Sand und ggf. Kies ins richtige Verhältnis gebracht werden. Es gilt die Faustregel: ein Teil Zement auf vier Teile Sand. Zum Schluss kommt das Wasser dazu. Weniger Wasser bringt die oft beim Steinsetzen geforderte „Erdfeuchte“, mehr Wasser eine breiige Konsistenz, die sich gut gießen lässt.

Übrigens: Eine Grundierung gehört immer dazu, bevor Putz oder Estrich auf eine nichtsaugende Oberfläche an Wand oder Boden kommen.

Unterschiedliche Produkte und ihre Einsatzgebiete

Zement

ist ein graues oder weißes Pulver aus gemahlenem Portlandzementklinker, Hüttensand, Flugasche, Kalksteinmehl und Nebenbestandteilen. Mit Wasser gemischt ergibt sich Zementleim. Der steckt natürlich auch in Zementmörtel. Wird das Bindemittel Zement durch Kalk ersetzt oder ergänzt, entsteht Kalkmörtel beziehungsweise Kalk-Zement-Mörtel.

Putzmörtel wiederum besteht aus einem Bindemittel (Zement, Kalk, Gips oder Kunstharz), Zuschlägen mit Korngrößen
bis 4 mm und Wasser oder Lösungsmittel.

Schnellbeton

Eine fertig gemischte Estrich- bzw. Betonmischung im Sack. Speziell für kleine und kleinste Bauvorhaben mit ganz einfacher Anwendung.

Einsatzbereich
Für Blitzfundamente von Wäschespinnen, Spielgeräten und Co. Also alle Aufgaben, die nicht mehr als einen guten Eimer Mischung erfordern und keine lange Trockenzeit haben können.

Anwendung
Loch ausheben und vorwässern. Das Trockengemisch wird in maximal 15 cm hohen Schichten nach und nach in das Loch eingebracht und mit Wasser aus der Gießkanne übergossen. Nach dem Eindringen des Wassers folgt die nächste Schicht Trockenmischung. Belastbar nach ein bis drei Stunden.

✔ Extrem einfache Anwendung
✔ Sehr schneller Arbeitsfortschritt
✔ Sehr schnell belastbar

Estrichbeton

Eine fertige Trockenmischung im Sack, die Du nur noch mit Wasser anmischen musst. Sie enthält bereits alle
nötigen Zuschlagstoffe und kann für fast alle Arbeiten rund ums Haus eingesetzt werden.

Einsatzbereich
Die von Laien am häufigsten eingesetzte Betonart. Die höhere Zahl der benötigten Säcke (Kombi aus Zement und Mineralien) wird durch einfache Anwendung wettgemacht. Damit werden Fundamente, Böden, Betonbauteile etc. geformt.

Anwendung
Der Einsatz bestimmt die Menge des Wassers. Faustregel: 2,5 l auf 25 kg. Lese die Herstellerangaben genau. Dort ist auch angegeben, wie lange die Fläche nicht betreten werden darf; regelmäßig mindestens sieben Tage.

✔ Mit feiner Körnung universell einsetzbar
✔ Leicht zu verarbeiten
✔ Nach dem Aushärten frostsicher

Putz- und Mauermörtel

Der Generalist mit den zahlreichen Anwendungen – kein konventionell gebautes Haus kommt ohne ihn aus! Qualitätsprodukte sind sowohl für den Außen- als auch für den Inneneinsatz geeignet.

Einsatzbereich
Praktisch alle Facetten rund um die Wand: zum Mauern, Verputzen und Ausbessern von Beschädigungen.

Anwendung
Kein Frost, keine große Hitze. Beim händischen Anmischen von kleineren Mengen kommt zuerst der vorgegebene
Anteil sauberes Leitungswasser in den Eimer, dann das Pulver hinterher. Immer mit einem Rührer arbeiten und klumpfrei anmischen. Verarbeitungszeit: meist um die zwei Stunden.

✔ Keine Mauer ohne Mörtel
✔ Haftet gut an Stein und Wand
✔ Diffusionsoffen

Bodenausgleichsmasse

Einzigartige Produktfamilie, die mit minimalem Aufwand Bodenunebenheiten auf großen Flächen ausgleicht. Idealer Untergrund für alle Bodenbeläge.

Einsatzbereich
Jeder Fußboden, der mit einem neuen Belag renoviert werden soll. Besonders geeignet, wenn Räume zusammengelegt oder alte Beschädigungen im Boden überbrückt werden müssen. Teilweise gleichen die Massen sogar Unebenheiten von bis zu 60 mm aus!

Anwendung
Randstreifen verkleben und saugende Untergründe grundieren. Die Masse wird nach Herstellerangaben mit Wasser angemischt und auf dem Boden ausgekippt – sie nivelliert sich selbst. Meist schon nach wenigen Stunden begehbar.

✔ Perfekter Problemlöser
✔ Leicht zu verarbeiten
✔ Für nahezu jeden Untergrund geeignet

Zuhause Leben

Alle Stilwelten mit jeder Menge Inspiration zur persönlichen Raumgestaltung findest Du gesammelt im neuen BAUHAUS Wohnmagazin "Zuhause Leben". Wir wünschen Dir viel Freude beim Schmökern und Entdecken!