
Stromfresser im Haushalt:
Das kosten Dich Deine Elektrogeräte
Das Wohnzimmer ist hell erleuchtet. Während die einen Nachrichten schauen, sitzen die anderen am Laptop oder lauschen einem Hörbuch. In der Küche läuft die Spülmaschine und im Ofen gart das Abendessen. Zudem schleudert die Waschmaschine, zwei elektrische Zahnbürsten blinken am Ladegerät und ein Smartphones hängt ebenfalls an der Steckdose.
Strom ist immer verfügbar. Und wir sind ziemlich abhängig davon. Doch die steigenden Preise haben das Bewusstsein dafür geschärft, wie viel Strom tatsächlich kostet und dass ein bewusster Umgang mit elektronischen Geräten beim Sparen hilft. Doch wie lassen sich Stromfresser im Haushalt identifizieren? Welche Geräte sind die größten Stromverbraucher? Und welche Stromspartipps sind wirklich effektiv? Hier gibt's Antworten.


1. Unterhaltungselektronik
Im Bündnis „Der Stromspiegel“ engagieren sich Verbraucherorganisationen, Wirtschaftsverbände, Energieagenturen und Forschungseinrichtungen. Die Experten haben für einen durchschnittlichen Haushalt (Wasseraufbereitung ohne Strom) die größten Energiefresser identifiziert: Auf Platz eins mit 28 Prozent: Fernseher, Computer und weitere Home Entertainment Systeme.
Läuft ein schon etwas älteres TV-Gerät mehrere Stunden täglich, kann es im Jahr bis zu 250 kWh verbrauchen, die Dich gut 92 Euro kosten.* Generell gilt: Je größer die Bildschirmdiagonale und je besser die Bildqualität, desto mehr Strom frisst der Fernseher.
Ähnliches gilt für den Computer: Gut ausgestattete Multimedia-PCs, die vier Stunden pro Tag laufen, benötigen rund 130 kWh Strom jährlich, was knapp 50 Euro entspricht. Ein Durchschnittsrechner schlägt mit 90 kWh (33 Euro) zu Buche. Energieintensiv sind dabei vor allem die Monitore: Wer einen Laptop verwendet, spart bis zu 70 Prozent Strom.
*Berechnungsgrundlage: Strompreis 0,37 Euro/kWh.


2. Waschmaschine und Trockner
Die zweitgrößten Stromfresser im Haushalt sind mit 14 Prozent Waschmaschine und Trockner. Ältere Waschmaschinen verbrauchen bei durchschnittlichem Einsatz bis zu 250 kWh im Jahr. Ein Kostenfaktor von knapp 93 Euro. Neuere Modelle schlucken dagegen nur 90 bis 150 kWh.
Bei Trocknern ist der Unterschied noch größer. Am besten trocknest Du Deine Wäsche an der frischen Luft. Kannst Du auf einen Trockner nicht verzichten, checke, ob Dein Gerät ein Stromfresser ist und ob der Tausch gegen ein effizientes Gerät sinnvoll ist.


3. Beleuchtung
Dank elektrischem Licht ist es daheim immer schön hell. Doch das hat seinen Preis: 13 Prozent der Stromkosten im Haushalt verursacht die Beleuchtung. Schalte daher das Licht nur ein, wenn es benötigt wird und setze auf effiziente LED-Leuchten: Wer zehn 60-Watt-Lampen gegen LED austauscht, verringert seinen Stromverbrauch im Jahr um 520 kWh und spart gut 192 Euro. Zwar sind LED in der Anschaffung etwas teurer, aber sie benötigen sehr wenig Strom und halten doppelt so lange wie herkömmliche Glühlampen.


4. Kühlen und Gefrieren
11 Prozent der Stromkosten im Haushalt gehen auf das Konto von Kühl- und Gefriergeräten, Platz 4 im Stromfresser-Ranking. Ein modernes 145 Liter-Gerät der Energieeffizienzklasse A verbraucht rund 62 kWh pro Jahr (22 Euro). Ist das Gerät daheim schon älter als 15 Jahre, kann es gut sein, dass es sogar auf 350 kWh kommt (130 Euro). Ob sich der Neukauf lohnt, kannst Du zum Beispiel mit dem Kühlschrank-Rechner der Verbraucherzentrale ausrechnen.


5. Elektroherd
Ein typischer Haushalt verbraucht rund 9 Prozent des Stroms beim Kochen: Der Elektroherd benötigt etwa 450 kWh im Jahr. Herde mit gusseisernen Platten sind die größten Stromfresser. Glaskeramik-Oberflächen sind effizienter, am meisten sparst Du mit der Induktionstechnik: Sie benötigt bis zu 40 Prozent weniger Strom als Gusseisen.


6. Spülmaschine
Rund 8 Prozent der Haushaltsstroms im Jahr verursacht die Spülmaschine, etwa 250 kWh (knapp 93 Euro) sind ihr anzulasten. Sie ist zwar ein Stromfresser, aber deutlich effizienter als das Handspülen – solange Du sie stromsparend einsetzt: Du solltest die Maschine zum Beispiel immer voll beladen, das Geschirr nicht vorspülen und Sparprogramme nutzen.


7. Top-Stromfresser: Warmes Wasser mit Strom
Die genannten Stromfresser sind die führenden Verbraucher in Haushalten, in denen das Wasser nicht elektrisch erwärmt wird, sondern dafür ein anderer Energieträger wie Gas genutzt wird.
Bist Du auf die elektrische Warmwasserbereitung – zum Beispiel im Boiler oder einem Durchlauferhitzer – angewiesen, sieht dies anders aus: Je nach Art und Alter des Geräts musst Du dann zwischen 14 und 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deinem Haushalt für warmes Wasser aufbringen. Hier ist es besonders sinnvoll, praktische Tipps zum Wassersparen zu beherzigen, um auch Deinen Warmwasserverbrauch zu reduzieren.