
Dusche mit
Wannenfüßen einbauen
Der Einbau einer Dusche ist heute für jeden Heimwerker machbar. Die Komponenten passen - so wie sie aus der BAUHAUS Niederlassung kommen - hervorragend zusammen. Und auch vor im Verborgenen leckenden Rohren muss man heute keine Angst mehr haben, wenn man die Montage sauber nach Anleitung und ohne Shortcuts vornimmt.
Der Einbau einer neuen Dusche ist also für Dich eine Möglichkeit, Geld zu sparen und gleichzeitig Kreativität auszuleben.
Also: Worauf wartest Du noch? Im BAUHAUS Workshop zeigen Dir Marcus und Julia, wie ein Dusch-Einbau vonstatten geht und worauf Du achten musst. Schau rein und lass Dich inspirieren!


Duschwanne oder bodengleiche Dusche?
Eine wichtige Entscheidung vor Baubeginn ist die Frage, ob Du mit einer Duschwanne oder einer ebenerdigen Duschrinne arbeiten möchtest. Beide haben Vorteile: Die klassische Duschwanne ist günstig und lässt sich vergleichsweise einfach montieren. Dafür muss man später im Alltag den erhöhten Einstieg in Kauf nehmen. Ein ebenerdiger Abfluss ist natürlich bequemer, fordert aber den Fliesenleger bei der Montage etwas mehr. Dazu braucht eine Rinne immer eine Stärke des Estrich, die ein Absenken des Abflusses um mindestens 7-8cm erlaubt. Ein guter Kompromiss können übrigens moderne, extrem flache Duschtassen sein, die nur wenige Zentimeter hoch bauen.
Füße oder Wannenträger?
Unter jede Duschwanne gehört eine stabile Unterkonstruktion. Das kann ein vorgefertigter (Polystyrol-) Wannenträger sein, oder eine selbstgebaute Konstruktion mit Füßen, Wandanker und einer Verkleidung aus Bauplatten. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, weil sie günstig und leicht zu bauen ist. Wer aber zum Wannenträger greift, muss darauf achten, dass der auch genau zur Duschwanne passt. Im Zweifel also gleich mit der Wanne mitbestellen bzw. aus dem Fachcentrum holen!
Duschkabine oder -wand?
Duschkabinen haben in den letzten Jahren eine tolle Entwicklung durchgemacht: Heute sind hochwertige Glaswände und dauerhafte Beschläge weitverbreitet. Wenn Du Dich aber für eine bodengleiche Duschrinne entschieden hast, wirst Du womöglich eine modische, gläserne Duschwand bevorzugen. Die sind leicht und luftig, brauchen aber ein etwas größeres Badezimmer mit entsprechenden Abständen.


Damit starten wir: Die saubere Demontage
Bevor Du Neues erschaffen kannst, musst Du die Raumecke frei machen, die Du zur Dusche machen willst. Wenn dort bereits eine alte Dusche war, solltest Du diese komplett entfernen. Auch die alten Fliesen sollte man bei der Gelegenheit abscherbeln, denn früher war die Abdichtung zwischen Fliesen und Wand oft noch nicht wirklich dauerhaft. Ist erst einmal die neue Duschkabine montiert, wird jede Renovierung in der Wand zur Totaloperation.
Am Ende Deiner Vorbereitungen sollte eine glatte – also gespachtelte – Wand mit einem saugfähigen Untergrund stehen. Der Boden davor hast Du peinlich genau gesäubert, nachdem Du zuvor alle alten Bodenbeläge entfernt hast. Alles OK? Dann kann es jetzt losgehen!

Schritt für Schritt eine Dusche einbauen
Dieses Werkzeug benötigst Du
- Knarrenkasten
- Wasserwaagen, lang und kurz
- Laser
- Bohrhammer
- Akkubohrschrauber samt Bits und Bohrern
- Leitungssucher
- Rührquirl
- starke Taschenlampe (18V Akku-Schrauber Akku mit Leuchtenaufsatz!)
- Rollen und Pinsel für Dichtmasse
- Nahtroller für Dichtband
- Eisensäge zum Schneiden des HT-Rohrs
- Cuttermesser
- Stichsäge
- Zahnkelle
- Diamant-Lochsäge
- Senklot
- Die Fliesenleger-Vollausstattung, inkl. Schneidemaschine, Papageienzange etc.
- Gießkanne für Dicht-Check
- Starke Taschenlampe
- Leiter / Tritt für das Fliesen
- Kartuschenpistole
- Fliesen-Wascheimer-System
- Schwamm, Schwammgummi, Glättbrett etc.
- Nass- Trockensauger
- Besen, Kehrblech etc.
Dieses Material benötigst Du
- Duschkabine
- Duschwanne samt Füßen oder Wannenträger
- Armatur / Duschsystem
- Fliesen
- Decke / Vlies, um die Wanne sicher zu lagern
- Fugenmasse
- Fliesenkreuze und -Keile
- Probau Duschabtrennung polymer incl. Manschetten, Innen- und Außenecken etc.
- Gleitmittel für HT-Rohre
- Ultrament-Bauplatten samt Montagezubehör
- Dübel, Schrauben
- Wandanker für Wanne
- Sanitärsilikon
- Div. Eimer, Maurerwannen, Mensur
- Folie zum Abdecken, Malerkrepp
Zeitaufwand
Je nach Umfang der Arbeiten: ca. drei Tage netto für Vormontage, Fliesen und Montage von Duschkabine & Co. Nicht vergessen: Bei Deiner Planung musst Du immer die Trockenzeiten mit einkalkulieren!
Vormontage
Als erstes trägst Du alle Bauteile, Fliesen, Kleber und Werkzeuge auf Deine Baustelle. Danach legst Du den Raum mit Malervlies aus. Mindestens die Fläche, auf der Du gleich die Duschwanne montierst, muss gesichert werden, um unschöne Kratzer in der hochwertigen Oberfläche zu verhindern. Danach die Duschwanne auspacken, die mitgelieferten Füße aufschrauben und das Ganze peinlich genau in Waage bringen. Das funktioniert einfach mit zwei Wasserwaagen und den verstellbaren Füßen der Wanne.

Anzeichnen und Bohren
Damit die Wanne genau an ihren Platz kommt, musst Du jetzt ihre Höhe auf der Wand anzeichnen. Dazu stellst Du die Wanne an ihren späteren Platz und kontrollierst noch einmal die Position mit der Wasserwaage. Dann mit dem Bleistift die Oberkante rundum markieren. Auch die Lage des Abflusses markierst Du bei der Gelegenheit am Boden. Die Wanne noch einmal wegrücken und mit der Wasserwaage die Position für die Wandanker auf die Wand übertragen. Alles in Position? Dann kannst Du jetzt die Löcher für die Wandanker bohren, Dübel einsetzen und die Anker an die Wand schrauben.
Abdichtung Teil 1
Der wichtigste Arbeitsschritt im ganzen Projekt: Die Fliesen allein halten kein Wasser auf, die Abdichtung muss darunter auf der Wand passieren. Als erstes klebst Du den Dichtstreifen auf den Rand der Duschwanne, nachdem Du die schützende Kunststofffolie des Wannenkörpers ein Stück aufgerollt hast. Halte Dich dabei peinlich genau an die Anleitung. Der selbstklebende Streifen haftet perfekt auf dem Wannenrand – mag aber nicht wieder abgezogen werden. Achte also darauf, dass Du gleich beim ersten Versuch sauber arbeitest.
Abfluss und Platzierung der Wanne
Jetzt müssen wir uns darum kümmern, dass das Wasser nach dem Duschen auch wieder abfließt. Dafür die Abflussleitung bis an die auf dem Boden markierte Endposition verlegen. Dabei an ein Gefälle von ca. 2 Prozent zur Wand hin denken. Die grauen HT-Rohre dabei immer mit Gleitmittel zusammenstecken, damit innen die Dichtung nicht aus ihrem Sitz gedrückt wird. Die Wanne darüber platzieren. Jetzt kannst Du auch den Ablauf in der Duschwanne montieren. Er wird – streng nach Montageanleitung – unter die Öffnung der Wanne geschraubt. Die Abdeckung kommt auf der Oberseite dagegen. Damit ist die Abwasserleitung geschlossen. Jetzt kannst Du auch die Wanne endgültig an die Wand schieben und sicherheitshalber auch noch einmal mit der Wasserwaage kontrollieren. Alles „im Wasser“? Dann kannst Du jetzt die Wandanker anziehen und damit die Wanne festsetzen. Der hochstehende Randdichtstreifen wird mit einer Nahtrolle (Tapezier-Bedarf) an die Wand gedrückt.
Verkleidung (selbstgebaut)
Wenn Du einen vorgeformten Wannenträger gekauft hast, kannst Du diesen Absatz überspringen. Alle anderen nehmen genau Maß und vergessen dabei nicht, dass sowohl auf den Boden als auch auf die Verkleidung später noch Fliesen kommen. Die müssen also einkalkuliert werden! Das Zuschneiden der Bauplatten geht im Handumdrehen mit der Stich- und Handsäge, im Notfall sogar mit dem Cuttermesser. Die Platten werden mit einem Wulst Fliesenkleber auf dem Boden fixiert. Ein Tischlerwinkel hilft beim rechtwinkligen Ausrichten. Wichtig: Jetzt hast Du es einmalig in der Hand, eine Revisionsöffnung vorzusehen, die Dir später im Notfall eine große Hilfe sein wird. Sie ist geringfügig kleiner als das Fliesenformat, und wird später einfach überfliest.
Abdichtung Teil 2
Jetzt muss die gesamte Wand, die später gefliest werden soll, vor Nässe geschützt werden. Das passiert mit einem zweimaligen Anstrich mit einer lösungsmittelfreien Abdichtungsmasse („Duschdichtanstrich“). Auch die Übergänge zum Dichtband am Wannenrand werden dick mit dem Anstrich bedeckt. Dabei die Wanne selber gut schützen – die Masse ist extrem gut haftend! Das bedeutet: Schutz durch Vlies oder Folie. Die Trockenzeit des Dichtanstrichs liegt pro Durchgang bei etwa 2 Stunden. Ein beiliegendes Farbpigment mischt man vor dem zweiten Anstrich unter die Masse; so kann man abschätzen, wo man bereits gestrichen hat und wo noch nicht. Auch alle Rohrdurchleitungen oder Innen- und Außenecken an der Wand werden bei der Gelegenheiten durch Manschetten oder Dichtbänder gesichert. Auch diese werden wieder reichlich mit Dichtanstrich bedeckt.
Vorbereitung zum Fliesen
Nun sind die Wandfliesen dran. Dafür zeichnest Du Dir einen genauen Verlegeplan auf ein Stück Papier auf und legst so fest, wo später die geschnittenen Fliesen platziert werden. Vor dem Start legst Du noch einen Meterriss - also eine umlaufende Markierung, an der Du später die Fliesen ausrichten kannst - auf der Wand an. Dafür ist ein Kreuzlinienlaser ideal. Die Fliesen mischt Du wie immer aus mehreren Paketen. Der Flexkleber wird streng nach Anleitung angemischt. Dabei immer dran denken: Erst das Wasser, dann das Pulver in den Eimer geben! Mit Bohrmaschine und Rührquirl anmischen und die kurze Reifezeit vor der Verarbeitung nicht vergessen.
Fliesen an der Wand anbringen
Du trägst die erste Kelle Flexkleber auf der Wand auf. Mit der passenden Zahnkelle (meist 4x4x4 oder 6x6x6 mm) in 45° Winkel gleichmäßig durchkämmen. Dabei auf die Schichtstärke achten und nicht zu viel Kleber auftragen – Du bringst nur auf die Wand, was Du in den nächsten 30 Minuten verarbeiten kannst. Beim Fliesen fängt man entweder unten und innen an oder man arbeitet von oben aus der Mitte nach unten („T-Form“). Egal wie Du Dich entscheidest: Du musst immer auf einen gleichmäßigen Abstand zum Boden achten.
Die Fliesen werden an einer Kante angesetzt und dann mit einer leichten Drehbewegung und sanftem Druck im Kleberbett platziert. Keine Hohlräume lassen, aber auch nicht die Fugen mit Kleber zuschieben. Für den richtigen Abstand zwischen den Fliesen sorgen kleine Fliesenkreuze, die Du als Platzhalter in die Fugen drückst. Der Arbeitsfortschritt ist groß. Schnell kommst Du an den Punkt, wo Fliesen zugeschnitten werden müssen oder gar Löcher für Armatur & Co. gefräst werden müssen. Das Zerteilen der Fliesen ist mit einem Fliesenschneider ein Kinderspiel, dabei aber immer sauber messen, denn Verschnitt ist teuer. Löcher knabberst Du am Rand mit der Fliesenlochzange („Papageienzange“) oder bohrst sie mit dem Akkubohrschrauber und Diamant-Lochsäge samt Schablone in die Fläche. Kleberreste möglichst sofort mit einem feuchten Lappen wegwischen.
Wenn die Fliesenfläche fertig ist, hast Du erst einmal Pause, denn der Fliesenkleber braucht regelmäßig 24h Abbindezeit, bis das Verfugen folgen kann.
Fugen verschließen
Alles trocken? Dann musst Du jetzt die Fugen Deiner gefliesten Wand verschließen. Das Anmischen der Fugenmasse folgt dem gewohnten Verfahren von Fliesenkleber & Co. und orientiert sich immer an der Bedienungsanleitung. Wichtig: Die Auswahl an Farbtönen für Fliesenmörtel ist groß – also rechtzeitig in der Planung festlegen!
Die Fugen selber müssen sauber und tief für das Verfugen sein. Wer beim Fliesenlegen hier aufgepasst hat, ist klar im Vorteil. Die Fugenmasse selber wird mit dem Fugengummi diagonal über den „Kanal“ gestrichen und zieht relativ schnell an. Überstehende Mörtelreste deswegen sofort aufnehmen. Wenn sich auf der ganzen Wand ein weißer Schleier gebildet hat, kannst Du den Belag mit Schwamm und Schwammbrett leicht abwischen. Ein Wascheimer-System erleichtert Dir die Arbeit ungemein. Letzte Reste vom weißen Schleier auf der Fliese kann man zum Schluss mit einem trockenen Tuch gut entfernen.
Bleiben noch die Silikonfugen am Übergang zur Duschwanne und in der Mitte der Fläche, wo die beiden Fliesenwände aufeinandertreffen. Sie werden wie immer mit einem hochwertigen Sanitärsilikon (Farbauswahl!) ausgespritzt und mit Spülmittel und einem Fugenformer abgezogen.
Duschkabine montieren
Zielgerade: Was jetzt noch bleibt, ist die Montage von Duschkabine und Armatur. Beides ist nicht schwer, sollte aber immer streng nach Montageanleitung erfolgen. Wir haben bei unserem Projekt eine Camargue Eckdusche Top-Roller eingebaut. Sie hat einen Eckeinstieg mit zwei Schiebetüren und 6 mm-Einscheiben-Sicherheitsglas. Ein echtes Highlight für jedes Badezimmer, nicht nur für die kleine Kellerdusche!
Was ist eigentlich FLEX-Kleber?
Der Flexkleber unterscheidet sich von gewöhnlichem Fliesenkleber durch die Zugabe von Inhaltsstoffen (Kunststoff!), die ihm spezielle Eigenschaften geben: Flexkleber ist regelmäßig etwas flexibler als zementbasierter Mörtel, kann Spannungen und Schwingungen im Untergrund besser kompensieren. Er haftet besser auf problematischen Untergründen wie Gipskarton oder Holz. Oft ist er auch so eingestellt dass er schneller - oder auch deutlich verzögert - abbindet.


Profitipp: Erst testen, dann verkleiden
Bevor Du die Duschwanne samt Füßen und Träger dauerhaft verkleidest, solltest Du vorab immer die Dichtigkeit Deiner Montage überprüfen. Dafür holst Du Dir eine Gießkanne Wasser und einen Helfer, der mit einer starken Taschenlampe kontrolliert, ob nicht doch beim Testlauf Wasser austritt. Einmal gießen, kontrollieren und fertig ist der Test. Bleibt alles trocken, ist Deine Duschwanne bereit für die Verkleidung. Ein kleiner Extra-Schritt, der sich lohnt!