
Die idyllischste Tour durchs Land:
die Deutsche Alleenstraße
Links und rechts von prächtige Bäume. Dazwischen: Asphalt oder Kopfsteinpflaster, mal gerade, mal kurvig. Wer auf einer Allee fährt, wird schnell verzaubert von der besonderen Atmosphäre der Baumreihen an den Straßenrändern. Ein besonderer Tipp für Alleen- und Reiseliebhaber, die gerne im Auto unterwegs sind, ist die Deutsche Alleenstraße. Sie führt von der Ostsee bis zum Bodensee durch zehn Bundesländer. Auf insgesamt 2.900 Kilometern! Hier findest Du alle wichtigen Infos zu ihren Abschnitten und den empfehlenswertesten Sehenswürdigkeiten.


Geborgen unter Bäumen: die Deutsche Alleenstraße
Die Deutsche Alleenstraße ist die längste unter den rund 150 Ferienstraßen in Deutschland und führt keineswegs auf direktem Weg von Nord nach Süd. Stattdessen kannst Du nach Lust und Laune zwischen einigen Schleifen und Umwegen wählen.
Egal für welchen Streckenabschnitt Du Dich entscheidest: Auf dieser besonderen Route durchquerst Du bei Deinem Roadtrip mit dem Auto, dem Motorrad oder auch dem Fahrrad einige der schönsten Landschaften der Bundesrepublik und kannst viele Sehenswürdigkeiten bewundern.
Außerdem wird den Reisenden auf der Deutschen Alleenstraße eines ganz schnell bewusst: Kein Baum, kein Abschnitt, kein Kilometer ist wie der andere – inmitten von Natur gibt es hier viel zu entdecken. Doch wie kommt es zu solch einer Alleenstraße?

Initiative des ADAC und der SDW
Entstanden ist die Deutsche Alleenstraße kurz nach der Wende auf Initiative des ADAC und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Aus der Bevölkerung wurden Hilferufe bezüglich der Rettung ostdeutscher Alleen laut.
Die Lösung: Der Automobilclub und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald beschlossen 1992, die Deutsche Alleenstraße ins Leben zu rufen.
Inzwischen umfasst die Route zehn Abschnitte, darunter auch zwei rund 400 Kilometer lange Abstecher durch Nordrhein-Westfalen. Ziel der Initiative ist es, „ein grünes Band aus Bäumen durch Deutschland zu knüpfen, das Ost mit West verbindet“, erklären die Verantwortlichen.
Welche Highlights Dich auf den zehn Teilstücken erwarten, zeigt Dir unsere Fotostrecke.
Die einzelnen Routen mit GPX-Daten sowie Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke findest Du hier.

Von Rügen nach Rheinsberg
Von Norden aus gesehen bieten die ersten 100 Kilometer – von Rügen bis ins brandenburgische Rheinsberg – ein besonders eindrucksvolles und ursprüngliches Alleen-Abenteuer. Knorrige Eichen, Linden oder Obstbäume säumen urige, mit Kopfsteinen gepflasterte Straßen. Stopps lohnen unter anderem in Stralsund, in der Reuterstadt Stavenhagen und im Museumsdorf in Alt Schwerin.

Von Rheinsberg nach Dessau
Durch Brandenburg geht’s weiter gen Süden. Als Abstecher lohnen sich Theodor Fontanes Geburtsstadt Neuruppin, das Kloster Lehnin und die historische Stadt Brandenburg an der Havel. In Dessau lässt sich Bauhaus-Baukunst bewundern, auch das Unesco-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz an der Elbe ist mit seinen Landschaftsparks und Bauten durchaus sehenswert.

Von Dessau bis Duderstadt
Historische Städte säumen diesen Teil der Route. Quedlinburg etwa ist dank 1.200 Fachwerkbauten, Schlossberg und Stiftskirche auf der Unesco-Welterbe-Liste. Halberstadt war einst eine der bedeutenden Bischofsstädte des Mittelalters, und auch das von einer Stadtmauer umgebene Etappenziel Duderstadt wird Dich mit seiner Fachwerk-Idylle garantiert beeindrucken.

Von Höxter bis Dortmund
In Deutschlands Mitte gibt es verschiedene Routen-Varianten. Eine führt in den Norden Nordrhein-Westfalens. Hier lockt der Teutoburger Wald mit Natur- und Kultur-Highlights wie dem Hermannsdenkmal oder der bizarren Felsenformation Externsteine. In Paderborn ist der Dom eine Besichtigung wert. In Dortmund wird die Industriekultur des Ruhrgebiets erlebbar.

Von Dortmund bis Bad Honnef
Eine andere Seite Nordrhein-Westfalens lernst Du auf dieser Schleife kennen: Durchs Bergische Land mit seinen Hügeln und beschaulichen Fachwerkstädten geht’s in die Rheinebene. In Bad Honnef lebte einst Konrad Adenauer, und vor mehr als 60 Jahren wurde hier die SDW gegründet. Auch in der Karnevals-Hochburg Köln solltest Du einen Stopp einplanen.

Von Wittenberg nach Plauen
Eine weitere Routen-Variante führt von der Lutherstadt Wittenberg, wo 1517 die Reformation begann, nach Plauen, der Hauptstadt des Vogtlands. Neben Dresden mit Zwinger, Semperoper und Frauenkirche ist auch die Porzellanstadt Meißen sehenswert. Nicht verpassen solltest Du das Spielzeugdorf Seiffen im Erzgebirge, wo Du ganz besondere Handwerks- und Schnitzkunst bewundern kannst.

Von Duderstadt nach Fulda
Wer keine Umwege fahren möchte, macht sich von Duderstadt durch die Waldgebiete Thüringens direkt auf den Weg gen Süden. Eisenach mit der über allem thronenden Wartburg liegt auf der Route. Eindrucksvoll sind auch die Feengrotten, bizarre Tropfsteinhöhlen in einem alten Bergwerk bei Saalfeld. Am Ende der Etappe kannst Du in Fulda durch das Barockviertel flanieren.

Von Fulda nach Bad Kreuznach
Durch Hessen und Rheinland-Pfalz geht es bis nach Bad Kreuznach. Viele sehenswerte Städte liegen entlang der Route, darunter Limburg mit dem Sieben-Türme-Dom und die mittelalterliche Stadt Boppard mit Römerkastell und Stadtmauer. Eindrucksvoll ist auch eine Besichtigung der Burg Eltz, die wie ein Märchenschloss das Moseltal überragt.

Von Bad Kreuznach nach Freudenstadt
Aus der Oberrheinischen Tiefebene fährst Du auf die Schwarzwald-Höhen. Worms, die älteste deutsche Stadt, war einer der zentralen Orte im Nibelungenlied. Und in Neustadt, dem Zentrum der Deutschen Weinstraße, laden romantische Gassen zum Spazieren ein. Im Baiersbronner Ortsteil Klosterreichenbach kannst Du im Kloster nachfühlen, wie Benediktinermönche lebten.

Von Freudenstadt zur Insel Reichenau
Auf eine abwechslungsreiche Entdeckungsreise durch Baden-Württemberg entführt diese letzte Etappe. Am beschaulichen Neckar lockt Tübingen. Ein Muss ist ein Besuch der Burg Hohenzollern auf der Schwäbischen Alb. In Konstanz bietet der Münsterturm einen exzellenten Blick auf die Bodensee-Insel Reichenau.