
Kastanienminiermotte bekämpfen: Warum
das kontrollierte Verbrennen von Laub hilft
Die Rosskastanie ist gefährdet. Schädlinge wie die Kastanienminiermotte fressen die Blätter und schwächen so den Baum. Doch es gibt eine einfache – und zugleich biologische – Maßnahme, mit der Du effektiv dazu beitragen kannst, die Baumart zu schützen.


Rosskastanie: wichtig, aber gefährdet
Rosskastanien-Bäume sind schön anzusehen und haben wichtige Funktionen in der Natur.
So sind ihre großen braunen Samen nicht nur bei uns Menschen zum Basteln, sondern insbesondere bei Rotwild als Winterfutter begehrt.
Während der Blüte sind die Bäume zudem eine willkommene Nektarquelle für Bienen.
Jedoch zählt die Rosskastanie zu den gefährdeten Baumarten in Deutschland und benötigt dementsprechend unsere aktive Hilfe.
Der Grund: Schädlinge wie die Miniermotte setzen ihr immer mehr zu und gefährden ihren Fortbestand.
Die Raupen des Schmetterlings, der sich seit rund 30 Jahren in Mitteleuropa ausbreitet, fressen nach dem Schlüpfen Teile der handtellergroßen Blätter der Rosskastanie. Das beeinflusst die Photosynthese.
Die Folge: Die Blätter sind bereits im Sommer welk und braun, fallen zu früh ab. Der Baum ist geschwächt und dadurch anfällig für weitere Krankheiten.


Aktionstag der SDW im Herbst
Auf diese Schädlingsproblematik macht die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) seit einigen Jahren aufmerksam. Auch in diesem Jahr findet am zweiten Novemberwochenende wieder eine bundesweite Laubsammelaktion statt. Hunderte Kommunen und zahlreiche freiwillige Baumschützer, darunter Kindergartengruppen, Schulklassen und Sportvereine, werden am 14.11.2020 das Herbstlaub der Rosskastanie zusammentragen.
Bisher sind regionale Aktionen in folgenden Bundesländern geplant:
- Baden-Württemberg
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Sachsen
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
„In einigen Kreis- und Ortsverbänden kann man schon gute Erfolge vorweisen. Rosskastanienbäumen, deren Laub seit Jahren entsorgt wird, geht es mit Abstand besser als den vernachlässigten“, berichtet die SDW. Mehr über das Vorhaben „Rettet die Kastanie“ findest Du übrigens hier.


Miniermotte bekämpfen: Blätter aufsammeln und verbrennen
Das Sammeln von Rosskastanienlaub im Herbst ist ein wirksames Mittel gegen die Ausbreitung der Rosskastanienminiermotte – ohne den Einsatz von Chemie. Und so kann das Laubsammeln und -verbrennen gegen die Verbreitung der Schädlinge helfen:
Die Puppen der Miniermotte überwintern im Laub am Boden. Durch die Aktion soll der Entwicklungskreislauf unterbrochen werden, indem die „Plagegeister“ von morgen schon heute vernichtet werden. Das setzt voraus, dass das Laub unmittelbar nach der Sammelaktion in der kommunalen Müllverbrennung (städtischer Bauhof) entsorgt und nicht wie üblich privat kompostiert wird.
Beachte bitte, dass das private Verbrennen von Gartenabfällen, also auch von Rosskastanienlaub, in Deutschland verboten ist.
Der Schädlingsbefall im Folgejahr lässt sich so merklich reduzieren und verlangsamen. Was außerdem bei der biologischen Schädlingsbekämpfung der Rosskastanienminiermotte wichtig ist: Das Laub sollte frühzeitig und ganzheitlich aufgesammelt werden. Hast Du also Rosskastanien in Deinem Garten, kannst Du mit dieser Aktion Deinem Baum und dem Fortbestand dieser Art ganz einfach helfen. Hier erfährst Du mehr dazu.