
Wasser Marsch!
Richtig gießen im Garten


Warum muss man im Garten eigentlich gießen?
Im Frühling und Herbst kommen gut angewurzelte Büsche, mehrjährige Stauden, einjährige Blumen, Gemüse und Rasen und normalerweise ohne zusätzliches Wasser aus. Wenn es wärmer wird, sollte man allerdings darauf achten, ob die Pflanzen Durst signalisieren: Krümelige, rissige Oberflächen, nachlassende Farben, Pflanzen mit hängenden Blüten oder Halmen sind Alarmzeichen für Trockenheit.
Wie gießt man richtig?
Die meisten Pflanzen haben lieber ein- bis zweimal pro Woche reichlich Wasser statt täglich eine kleine Menge. Wenn das Wasser nicht tief genug in den Boden eindringen kann, hat die Pflanze trotz Gießen weiter Durst! Wichtig ist es, nicht zu einseitig zu gießen. Am besten das Wasser nahe am Wurzelstock der Pflanze zugeben, damit sie in alle Richtungen wachsen kann. Blätter trocken halten, sonst droht Pilzbefall.
Merke:
- Wenn der Boden etwa 15 cm tief durchfeuchtet wird, sind alle Wurzeln gut mit Wasser versorgt. Tiefwurzler stillen ihren Durst ohnehin aus tiefer liegenden Erdschichten.
- Wenn das Wasser beim Gießen nicht mehr versickert, ist der Boden durchfeuchtet. Besonders bei Lehmböden kann das schnell passieren.


Zu welcher Tageszeit soll ich gießen?
Die frühen Morgenstunden sind ideal zum Gießen. Dann lassen Sonne und Hitze das Wasser nicht direkt wieder verdunsten und das Wasser gelangt dorthin, wo es gebraucht wird: zu den Pflanzenwurzeln.. Außerdem können Wassertropfen, die auf den Blättern stehen, dann nicht wie ein Brennglas wirken und das Grün versengen. Zwischen der Mittagszeit bis in den späten Abend sollte man eine Gießpause einlegen. Im Schatten kann eher wieder gegossen werden als in Sonnenlagen.
Soll ich auch im Winter gießen?
Im Winter sollten immergrüne Pflanzen im Beet nur dann gegossen werden, wenn es lang anhaltend trocken ist. Zu welcher Tageszeit gegossen wird, ist im Winter nicht entscheidend. Wichtig: Im Winter nur gießen, wenn der Boden frostfrei ist – sonst schadet man der Pflanze mehr, als dass man ihr hilft.
Mit welchem Wasser soll ich gießen?
Zum Gießen ist Regenwasser ideal, weil es kalkarm ist und einen für Pflanzen günstigen pH-Wert hat. Wer mit Brunnenwasser gießen möchte, sollte es vorher prüfen lassen. Am einfachsten sammelst Du Wasser in Regentonnen, die Du ans Fallrohr anschließt. Günstig ist eine Abdeckung, damit Mücken keine Eier ins Wasser ablegen können und auch lästiges Algenwachstum unterdrückt wird. Wer sein Wasser aus einem Tiefbrunnen bezieht, sollte es vor dem Gießen in einer Regentonne auf Temperatur kommen lassen – sonst ist es zu kalt.


Und wie gieße ich meinen Rasen am besten?
Sobald sich der Rasen strohig anfühlt und an Farbe verliert, braucht er Wasser. Am besten ist es, wenn das Wasser dabei bis zu zwei Handbreit tief in den Boden eindringt, dann wird das gesamte Wurzelwerk durchfeuchtet.
Wer das nicht mit Spaten und Zollstock überprüfen will, greift zu einem alten Gärtner-Trick: Im Wurfbereich des Rasensprengers eine Tasse aufstellen. Sobald diese gut gefüllt ist, kann die Position des Regners verstellt werden.
Woran erkenne ich einen guten Wasserschlauch?
Wer sich gleich einen hochwertigen, ausreichend langen Gartenschlauch leistet, erspart sich ärgerliche Fehlkäufe. Günstige Schläuche knicken gern ab und lassen sich leicht zusammendrücken. Ein guter Schlauch hat eine gestrickte Netzeinlage, ist robust und trotzdem flexibel.


Kann ich per App automatisch bewässern?
Ja! Es gibt computergesteuerte Bewässerungsanlagen – sie schalten sich ein, wenn ein Feuchtigkeitsmesser im Boden Bedarf signalisiert. Eine wesentlich kleinere Alternative sind Micro-Drip-Systeme für Balkon und Terrasse. Sie bewässern punktgenau ganze Pflanzenreihen. Beide Systeme haben unterschiedliche Ziele: Bewässerungsanlagen sorgen dafür, dass an allen Punkten im Garten Wasser verfügbar ist. So entsteht aus Sprinklern, Sprengern und einer intelligenten Steuerung ein Bewässerungskonzept für große Flächen. Dem gegenüber bringen Micro-Drip-Systeme das Wasser direkt an die Wurzel der Pflanzen.
Kann man beim Bewässern sparen?
Eine günstige Bewässerungsuhr kann die Beregnung Deines Gartens ganz nach Bedarf steuern – und spart so Wasser und Geld. Sie wird einfach zwischen Wasserhahn und Schlauch geschaltet. Außerdem sparst Du mit jeder Bodenbedeckung Gießwasser, da freier Boden sehr viel Wasser verdunstet – noch mehr sogar als die meisten Pflanzen. Bestücke also freie Flächen im Beet mit Bodendeckern wie Bergenien, Golderdbeere, Elfenblume, Kaukasusvergissmeinnicht, Kriechspindel oder Balkan-Storchschnabel – und verteile unter Sträuchern eine Mulchschicht.
Kann ich auch manuell bewässern?
Du kannst zu den Wurzeln der Gärtnerei zurückkehren, in Deinem Garten einen Brunnen schlagen und mit Schwengelpumpe das frische Wasser fördern. Ob Du in Deiner Region einen Bohrbrunnen setzen darfst, sagt Dir die Untere Wasserbehörde. Das Gerät für den Brunnenbau bekommst Du beim Leihservice in Deinem Fachcentrum.
5 Möglichkeiten, den Garten zu bewässern


1. Traditionell: Bewässern mit der Gießkanne
Wo mehr als ein kleiner Vorgarten oder einige Pflanztöpfe zu bewässern sind, wird das Gießen mit der Kanne schnell zum Fitness-Workout.
Wer das mag, hat einen Vorteil auf seiner Seite: Es gibt keine gezieltere Art, sein Grün zu versorgen. Im Zusammenspiel mit einem eigenen Brunnen unschlagbar naturnah!


2. Von der Rolle: Bewässern per Gartenschlauch
Größere Flächen, die nur hin und wieder eine gründliche „Dusche“ brauchen, lassen sich mit dem Gartenschlauch gut versorgen. Denn damit kommt man gut in alle Winkel und Ecken. In Kombination mit Spritze oder Brause hat man variable Sprühfunktionen von Strahl bis Sprühnebel.
TIPP: Ein Schlauchwagen ist standfest und lässt sich wie ein Trolley leicht bewegen. Der Schlauch wird schnell und knickfrei aufgewickelt.


3. Für große Flächen: Bewässern mit dem Regner
Große Flächen wie Rasen oder geschlossene Beete lassen sich eigentlich nur mit dem Regner bewässern. Wurfweite und Sprühform sind meist einstellbar und sollten zum Einsatzgebiet passen.
Turbinenregner schaffen bis zu 450 m². Mit einer Zeitschaltuhr entsteht (fast) ein Bewässerungssystem.


4. Bewässerungssteuerung
Ein Rechner als Steuerorgan im Bewässerungssystem bringt dank eines externen Sensors den Pflanzen dann Wasser, wenn sie es brauchen.
Er steuert dabei den einfachen Regner am Gartenschlauch genauso zuverlässig wie ein großes, verzweigtes Bewässerungssystem. Viel Komfort bei geringen Kosten.


5. Micro-Drip- und Pipeline-Systeme
Die Zukunft der Bewässerung ist da: Bei sparsamen Micro-Drip-Systemen kommt das Wasser tröpfchenweise direkt an die Wurzel. Jedes Beet und jede Pflanze erhält die richtige Menge Wasser.
Bei den komfortablen Pipeline-/Sprinkler-Systemen werden Wasserleitung und (versenkbare) Regner im Garten verlegt.
Diese Produkte erleichtern Dir das richtige Gießen


Tipps für die Balkonbewässerung
Pflanzen auf dem Balkon brauchen häufiger Wasser als Beete oder Büsche, weil sie weniger Erde umgibt, die Wasser speichert.
- Achte auf die Regenverteilung: Auf dem Balkon werden meist nicht alle Pflanzen gleichmäßig nass.
- Nach dem Pflanzen gießt Du am besten von oben, später besser von unten.
- Möglichst abgestandenes Wasser zum Gießen verwenden, kein frisches Leitungswasser.
- Mehrmals pro Woche bewässern. Meist muss man noch nachgießen.
- Mach die „Fingerprobe“: Damit testest Du, ob die Feuchtigkeit auch den gesamten Blumenkasten durchdrungen hat oder nur an der Oberfläche steht.
- Vorsichtig und mit weichem Strahl wässern: Dabei helfen Gießstab oder Regenbrause.
- Nach 20 bis 30 Minuten das Restwasser aus den Untersetzern entfernen.
-Bei komplettem Austrocknen den ganzen Wurzelballen in einem Eimer Wasser untertauchen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. - Auf dem Balkon (anders als im Garten) nicht zu spät abends gießen: Die Pflanzen könnten über Nacht feucht stehen und Erkrankungen entwickeln.