
Kräuterspirale selbst bauen:
Eine runde Sache!
Die Idee einer Kräuterspirale ist überzeugend: Auf engstem Raum den Kräutern einen Platz anbieten, der für sie maßgeschneidert ist. Mit ganz viel Licht, Schutz vor kaltem Wind und einer Bodenstruktur, die die Bodenverhältnisse in ihrer Heimat widerspiegelt. Wir zeigen euch, wie ihr Schritt für Schritt zu eurem eigenen Kräuter-Paradies gelangt.


Immer frische Kräuter für die Küche
Eigentlich ist so eine Kräuterspirale nicht ein Beet, sondern eine ganze Kette von Beeten mit unterschiedlicher Bodenstruktur, die sich einen kleinen Hügel hinauf ranken.
Wer gerne Kräuter & Co. isst - oder diese beispielsweise in der Küche zu einem leckeren Pesto verarbeitet - kommt an dem Spiral-Beet nicht vorbei. Die Konstruktion ist prinzipiell einfach: Es braucht keine 5 Quadratmeter Gartenland. Darauf mauert man sich aus Ziegel- oder Feldsteinen die aufsteigende Genuss-Spirale, gern auch als Trockenmauer. Oder man nutzt einen Bausatz für die Spirale, so wie wir es gemacht haben.
Am Ende steht in jedem Fall Genuss!
Diese Punkte solltet ihr beim Bau einer Kräuterspirale beachten:


Die richtige Lage
Die meisten Kräuter stammen aus dem Mittelmeerraum oder gar aus dem Nahen Osten. Dementsprechend sind auch ihre Ansprüche und Vorlieben: Viel Sonne, wenig kalter Wind und ein sandiger, eher magerer Boden. Entsprechend solltet ihr die Lage des Spiralbeetes vorsehen: in der Sonne, aber geschützt vor kaltem Wind. Der Kompass im Handy hilft bei der Ausrichtung. Auch Schatten und Feuchtigkeit von hohen Bäumen mag das Kräuterbeet eher weniger. Viel wichtiger wäre eine Nähe zur Wasserstelle und zur Küche, denn Koch und Gärtner treffen sich das ganze Jahr über hier an der Spirale.


Jede Etage wird maßgeschneidert
Da eine Kräuterspirale aus mindestens drei unterschiedlichen Beeten besteht - die Fachleute sprechen von „Klimazonen“ - kann man natürlich auch eine Abteilung für heimische Pflanzen vorsehen, die einen schweren humusreichen Boden bevorzugen. Sogar ein Teich – in Form eines eingebuddelten Eimers oder einer Wasserschale – darf am Fuß der Spirale liegen und so ein Art Miniatur-Feuchtbiotop abgeben. Lasst eurer Kreativität freien Lauf!


Schutz vor Schnecke & Co
Leider ist auch eine Kräuterspirale kein Paradies. Schnecken und andere bodengebundene Störenfriede können natürlich in der Spirale aufsteigen, wenngleich das sehr viel seltener passiert, als im freien Beet. Auch Maulwürfe oder Wühlmäuse könnten sich von unten kommend hier einmieten, wenn man nicht daran gedacht hat, rechtzeitig ein feinmaschiges Gitter unter dem Bauwerk einzuziehen. Trotzdem ist so eine Kräuterspirale ein vergleichsweise sicherer Ort, wenn es um Schädlinge geht: Zum einen sind ihnen die Böden oft zu mager, zum anderen sieht man das Auftreten von Fressfeinden auf der kleinen Fläche sofort – und kann dann die nötigen Maßnahmen einleiten.

Schritt für Schritt zur eigenen Kräuterspirale
Diese Werkzeuge brauchst Du:
- Schubkarre
- Schaufel, Spaten, kleine Handschaufel
- Kombizange
- Hammer
- Haushaltsschere
- Gießkanne, groß und klein
Dieses Material brauchst Du:
- Bauset Kräuterspirale
- Humus, Pflanzerde etc. für die verschiedenen Stufen
- Sand zum Mischen
- Gabionensteine
- Steine für die Trockenzone
- Wühlmausgitter
- Eimer für die Feuchtzone
- Kl. Kunststoffwannen oder Blumentöpfe als Wurzelsperre
- Kabelbinder und Wäscheklammern

Standort wählen & Untergrund vorbereiten
Der Ort, an dem Du die Kräuterspirale aufbaust, sollte sonnig und trotzdem geschützt sein. Wichtig ist auch, dass er nicht zu weit von der Küche und deinem Geräteschuppen entfernt ist, denn Du wirst Dich in Zukunft häufig hier aufhalten.
Wenn Deine Kräuterspirale - wie in unserem Beispiel - ein Bausatz mit Draht-Gabionen ist, reicht es, wenn der Untergrund fest und belastbar ist. In keinem Fall sollte unter der Kräuterspirale eine Tiefgarage, ein Keller oder ein Kabelkanal liegen. Alles klar? Dann kannst Du den Rasen abtragen, Wurzeln entfernen, den Boden einebnen und ein Wühlmausgitter auslegen. Wer eine größere oder schwerere Kräuterspirale plant, legt ein ordentliches Fundament an.
Korpus der Spirale bauen
Beim Aufstellen eines Bausatzes hältst Du Dich streng an die Montageanleitung. Wir haben eine Kräuterspirale von Belissa aufgebaut. Ihr Platzbedarf beträgt gerade einmal 3 Quadratmeter. Nachdem Du den Bausatz in den Garten getragen hast, packst Du ihn aus und kontrollierst die Vollständigkeit anhand der Packliste in der Montageanleitung. Beim Aufrollen und Verankern der Drahtgitter ist ein weiteres Paar Hände eine große Hilfe.
Korpus mit Folie auskleiden & mit Gabionensteinen befüllen
Wenn die Drahtspirale steht, werden die Drahtgitter innen mit der beiliegenden Folie ausgekleidet und anschließend mit Gabionensteinen befüllt. Alles streng nach Anleitung. Kabelbinder und Wäscheklammern helfen, Draht und Folie beim Bau zusammenzuhalten.
Erde mischen & einfüllen
Wir gehen von vier Abteilungen in eurer Spirale aus. Überall füllt ihr zunächst eine Basis aus Gartenerde ein. Auch Regenwürmer sind hier natürlich sehr willkommen. Wer keine passende Erde parat hat, holt sich die als Sackware aus dem BAUHAUS Stadtgarten.
Im Anschluss folgt die Befüllung nach "Klimazone":
- Die Feuchtzone - mit Eimer oder kleinem Folienteich. Mutterboden und 50% Kompost drumherum
- Die Grünzone – mit 50% humusreicher Erde, etwas Sand und Kompost. Ähnlich einem Hochbeet
- Die "abgemagerte" Zone – mit Gartenerde, der bereits 20% Sand beigemischt ist
- Die Trockenzone – mit Sandanteil von mindestens 50%. Dazu Schutt oder Steine im Unterbau für eine bessere Wasserabfuhr und zum Wärmeerhalt
Wenn möglich, solltet ihr den Boden in eurer Spirale mindestens zwei Wochen nach dem Einfüllen ruhen lassen, damit die Füllungen absacken können und ihr vielleicht noch benötigte Erde etc. nachlegen könnt.
Die Bepflanzung
Da die meisten Kräuter aus dem warmen Süden stammen, bietet es sich an, das erste Bepflanzen einer Kräuterspirale im Frühling vorzunehmen. So haben gerade die mehrjährigen Kräuter Zeit, sich zu akklimatisieren, bevor der Winter ihnen zusetzt.
Die Platzierung der einzelnen Setzlinge habt ihr mit der Bodenauswahl vorweg genommen. Generell gilt: Mager und sonnenliebend - oben, stark zehrend und eher durstig - unten. Und wenn die Pflanzen einmal richtig Fuß gefasst haben, werdet ihr euch vor Kräutern kaum mehr retten können, garantiert. Ein radikaler Rückschnitt ist deswegen immer erlaubt.
Profitipp:
Stellt kleine handgemalte Schilder an die Setzlinge. Viele Kräuter und Gemüse sehen in der Wachstumsphase sehr ähnlich aus und nicht jeder Koch ist gartenfest.
Kräuterspirale - was man sonst noch wissen sollte


Hier geht´s rund: die besten Kräuter für die Spirale
- Nach oben gehen die Mittelmeerkräuter wie Majoran, Thymian, Salbei oder Oregano.
- In die Mitte, in die fast schon „normale“ Zone, pflanzen wir Zitronenmelisse, Fenchel und Kapuzinerkresse. Am unteren, also dem vergleichsweise nährstoffreichen Ende der Spirale, pflanzt Du die heimischen Kräuter. Also Schnittlauch, Petersilie, Dill & Co.
- In die Nasszone ganz unten kommen Brunnenkresse, Waldmeister und Sauerampfer.
Braucht eine Kräuterspirale ein Fundament?
Eigentlich nicht, aber wer eine Spirale mit klassischer, massiver Mauer anlegt, oder ein XXL- Kräuterbeet aufzieht, wird nicht um eine frostfreie Gründung umhinkommen. Selbst bei der leichten Gabionen-Drahtkorb-Variante braucht es einen stabilen, ebenen Untergrund, aus dem alle dicken Baumwurzeln entfernt sind. Wer seine Spirale auf einer Tragschicht aus 20 cm verdichtetem Recycling-Material anlegt, ist in jedem Fall auf der sicheren Seite. Niemals solltest Du aber auf die Wühlmaus-Sperre verzichten, um zuverlässig ungebetene Besucher auszuschließen.
Mit der richtigen Ausgangslage starten
Saat oder Setzlinge?
Der enge Raum in einer Kräuterspirale ist zu schade und der Sommer zu kurz, um hier mit Saat zu arbeiten. Das machst Du im ausgehenden Winterhalbjahr im Anzuchtkasten auf dem Fensterbrett. Noch einfacher und dem Küchenerfolg zuträglicher ist das Pflanzen von Setzlingen. Die Auswahl ist (natürlich saisonabhängig) im BAUHAUS Stadtgarten riesig!
Einjährige oder mehrjährige Kräuter?
Die Wahl liegt bei Dir. Dabei ist die Auswahl an mehrjährigen, winterharten Kräutern groß. Dazu gehören im Regelfall Minze, Fenchel, Lavendel, Zitronenmelisse, Bärlauch, Brunnenkresse, Estragon, Liebstöckel, Petersilie (meist kein guter Ertrag im zweiten Jahr), Schnittlauch, Rosmarin und Thymian.