
Natürlich gärtnern:
8 bewährte Tipps
Das größte Naturschutzgebiet Deutschlands sind die privaten Gärten. Ein flächendeckender Rückzugsraum für Mensch und Tier. Umso wichtiger ist es, dass hier der Schutz der Natur immer im Mittelpunkt steht, nachhaltig geplant und kein Gift eingesetzt wird. Mit diesen Tipps hilfst Du Tieren, schonst Ressourcen – und Deinen Geldbeutel.


1. Grüne Kinderstube
Um von Anfang an natürlich zu gärtnern, greifst Du am besten schon bei der Anzucht von Sämlingen statt zu Plastiktöpfchen lieber auf handelsübliche Eierkartons zurück.
Die durchs Gießwasser aufgeweichten Gefäße werden nämlich später im Garten einfach mit ausgepflanzt. Eierkartons sind für Pflanzen mit großen Samen besonders praktisch: Fülle die Schachteln mit Aussaaterde, lege Samen von Sonnenblumen & Co. aus und halte die Erde feucht.
Vor dem Auspflanzen trennst Du die einzelnen Segmente dann einfach ab und entfernst bei Bedarf den Boden. Denn die Pappe ist für sehr feine Wurzeln sonst schwer zu durchdringen.
Tipp: Auch zum Vorkeimen von Kartoffeln kannst Du die Eierkartons nutzen.


2. Futterpflanzen für Insekten
Wer in seinem Garten lieber natürlich gärtnern möchte, braucht auf jeden Fall Futterpflanzen für die kleinen Gartenbewohner.
Brennnesseln sind für manche Menschen ein lästiges Unkraut, aber für Schmetterlinge wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder Admiral sind sie überlebenswichtig. Denn ihre Raupen ernähren sich ausschließlich vom Laub der Brennnesseln. Lasse Urtica dioica, so ihr botanischer Name, also in ungenutzten, windgeschützten Gartenecken stehen. Brennnesseltriebe ohne Raupen kannst Du sehr gut im Garten verwerten: Verteile das Laub beispielsweise als nahrhaften Bio-Mulch im Gemüsebeet, z.B. zwischen Tomaten, oder stelle eine nährstoffhaltige Pflanzenjauche daraus her.


4. Grüne Dächer für die Umwelt
Zusätzlichen Lebensraum bietet eine pflegeleichte Dachbegrünung – aber kaum jemand kann oder will das ganze Dach seines Wohnhauses bepflanzen.
Tipp: Auf einem Vogelhäuschen gelingt dieses Projekt ganz einfach im Kleinformat! Im Winter freuen sich die Vögel über einen Happen Körner, im Sommer wird das Vogelhaus während der Blütezeit zum beliebten Fly-In-Restaurant für Insekten. Die Begrünung mit Mauerpfeffer, Fetthenne und anderen Sukkulenten ist pflegeleicht, dauerhaft und mehrjährig, das Haus sollte in voller Sonne stehen.
Man deckt es zunächst mit Dachpappe ab und schraubt eine Leiste auf den Dachrand. Dabei kleine Lücken für den Wasserabzug lassen. Mit Vlies auslegen, Substrat einfüllen, bepflanzen und in den ersten 2 bis 3 Wochen täglich gießen.


5. Wasser sammeln ist das A und O, wenn man natürlich gärtnern möchte
Gießwasser ist teuer und sollte nicht verschwendet werden, da lohnt sich eine Regentonne!
Das Sammeln des Niederschlagswassers spart nicht nur bares Geld: Da es keinen Kalk enthält, wird es von allen Pflanzen gut vertragen.
Kleine Regenmengen kann man über eine Abzweigung im Fallrohr am Haus oder Schuppen in die Tonne leiten. Je nach Modell sammelt man darin bis zu mehrere Hundert Liter Wasser. Wer den ganzen Garten mit Regenwasser versorgen will, sollte sich für eine unterirdische Zisterne entscheiden, die mehrere Tausend Liter fasst.


7. Pflanztöpfe recyceln
Als Hobbygärtner hat man viel mit Töpfen zu tun. Tontöpfe sind schwerer als solche aus Kunststoff, heizen sich aber nicht so sehr in der Sonne auf. Durch die porösen Tontopfwände bekommen die Pflanzenwurzeln mehr Luft, verdunsten aber auch mehr Wasser, weshalb die Pflanzen darin schneller austrocknen.
Beim Gießen mit Leitungswasser können sich bei Tontöpfen Kalkausblühungen bilden. Wegschmeißen ist aber keine gute Option: Die Ablagerungen lassen sich zum Glück leicht mit einer Bürste entfernen, nachdem man die Töpfe über Nacht in Kartoffelkochwasser samt Kartoffelschalen eingeweicht hat.
Sogar kaputte Tontöpfe lassen sich als Scherben weiterverwenden, die man beim Bepflanzen anderer Töpfe auf das Wasserabzugsloch legt. Ausrangierte Kunststofftöpfe wandern dagegen in den Gelben Sack.
8. Natürlich Unkraut bekämpfen
Um Deinen Garten ganz ohne Gift bewirtschaften zu können, solltest Du ständig ein Auge darauf haben, wo Unkräuter, Krankheiten oder ungebetene Besucher einen Angriffspunkt haben könnten. Und das fängt schon beim Kauf der Pflanzen an: Achte auf die Herkunft Deiner grünen Ware und nimm nur völlig gesunde Pflanzen mit in Deinen Garten. Auch beim Einpflanzen kann man viel gegen die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen tun: Vergrößere die Abstände zwischen den Pflanzen, damit Krankheiten
oder Schädlinge nicht so leicht überspringen können.
1. Mit Hacke, Grubber, Kratzer
Das beste Rezept gegen Wildkräuter ist die Hacke! Was mit Stumpf und Stiel aus dem Beet entfernt ist, kann Dich nicht mehr ärgern. Und gut für den Boden ist die mechanische Pflege sowieso. Selbst Fugen auf Treppen und Terrassen lassen sich mit wenig Aufwand sauber halten, wenn man tätig wird, bevor das Unkraut fest verwurzelt ist.

2. Mit Feuer
Die thermische Bekämpfung von Unkraut hat gerade auf Wegen und gepflasterten Flächen sehr an Bedeutung gewonnen. Das Angebot an sogenannten „Unkrautbrennern“ ist groß, ihr Einsatz einfach und sicher. Beim „Thermoflamm“ reicht sogar ein Stromanschluss.

3. Mutterboden auswählen
Vorsicht bei der Bestellung von „Humus“ mit unklarer Herkunft. Der Mutterboden wird mit großer Wahrscheinlichkeit Wildkräutersamen enthalten. Die willst Du nicht in Deinem Garten haben. Kaufe den Boden im BAUHAUS Fachcentrum oder mische Deinen Boden selber an.
4. Bodendecker einsetzen
Schließe die Lücke! Lass keine Beete lange offen, lege stattdessen eine Blumenwiese an oder pflanze einfach Waldmeister, Vergissmeinnicht & Co. Die bedecken den Boden und nehmen Unkräutern den Raum.
5. Deckel drauf
Mit einem Gartenvlies kannst Du Wildkräutern jede Lebensgrundlage entziehen. Die Folie wird mit Rindenmulch oder Holzhäckseln bedeckt – schon ist Ruhe im Beet!
6. Frieden schließen
Die meisten Wildkräuter können als Gründünger eingesetzt werden. Ihre Wurzeln lockern den Boden auf. Wenn man sie untermulcht, treiben sie nicht erneut aus und geben dem Boden beim Verrotten neue Kraft.
7. Einfach aufessen!
Vieles was sich wild in Deinem Garten aussät, kann man essen. Löwenzahn, Bärlauch, Giersch und Sauerampfer sind gesund und schmackhaft. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Brennnessel füllt ganze Bibliotheken. Wie wäre es denn mal mit einem Wildkräutersalat aus Deinem Garten?

Unterwegs in Sachen Natur
Auch beim Pflanzenkauf kannst Du schon einen wertvollen Beitrag zur Natur und Schonung des Klimas leisten, indem Du auf die Herstellung und Lieferkette der Pflanzen achtest.
Wir bei BAUHAUS sind gemeinsam mit unseren Partner-Gärtnereien schon seit vielen Jahren in Sachen Natur unterwegs. So wird beispielsweise auf bienengefährliche Stoffe wie Glyphosat oder Neonicotinoide vollständig verzichtet. Auch die Pflanzen-Logistik hat das anspruchsvolle Ziel CO2-neutral zu werden. Es muss also das, was die LKWs an CO2 freisetzen, an anderer Stelle wieder eingespart werden. Hierfür wurde die LKW-Flotte erneuert und auf bestmöglichen Verbrauch und Schadstoffausstoß getrimmt. Gleichzeitig wurde das Firmengelände mit 20.000 Quadratmetern Solarpanelen überbaut was den Stromverbrauch von mehr als 300 Haushalten deckt.
Hier möchten wir unsere Partner-Gärtnereien und deren Nachhaltigkeits-Initiativen kurz vorstellen.
