Zimmermann arbeitet mit Gehörschutz an Holzbalken

Fachwerker:
Meister des Erhaltens

Die Mitarbeiter der Hamburger „FachWerk Zimmerei“ sind echte Retter. Zahlreiche historische Häuser in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen erstrahlen in neuer alter Schönheit – statt zu verfallen.

Ihr Erfolgsrezept: Mit dem richtigen Holz Altes erhalten. Davon sollten wir lernen.

Restaurierung an einem Dachstuhl Restaurierung an einem Dachstuhl

Mit Fachwerk-Bauernhöfen fing es an

„Die ersten Aufträge haben wir uns selbst gesucht“, erzählt Martin Kottmeier.

Zu Beginn der 1990er Jahre war er dazu als sogenannter „Freischärler“ mit drei Berufskollegen in den Dörfern des Herzogtums Lauenburg unterwegs.
Oft hatten sie auf Bauernhöfen zu tun. So kam Kottmeier nicht nur zum Fachwerk, sondern auch seinem Wunsch näher, die traditionelle Zimmerei wiederzubeleben.

1999 wurde die FachWerk GbR gegründet.

Jahrhundertealtes Fachwissen

An Arbeit mangelt es ihnen nicht. 80-Stunden-Wochen sind keine Seltenheit, obwohl mittlerweile 16 Angestellte in der FachWerk-Zimmerei beschäftigt sind.

Neben vergleichsweise alltäglichen Aufträgen wie der Restaurierung eines Fachwerkhauses im Blankeneser Treppenviertel oder der Instandsetzung einer Scheune an der Elbe werden Martin und sein Team auch zu historischen Raritäten gerufen. So sanierten sie ein Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert in Altengamme bei Hamburg, bei dem Erfahrung und ganz besonderes Know-how gefragt war.

Doch genau das ist es, wofür die FachWerker stehen: die fachgerechte Erhaltung historischer Bausubstanz, durch Sorgfalt geschaffene Dinge weiterhin am Leben erhalten.

Querschnitt mehrerer Baumstämme die übereinander liegen Querschnitt mehrerer Baumstämme die übereinander liegen

Der Rohstoff: langsam wachsende Bäume

Nicht jeder Baumstamm eignet sich zur Renovierung von Fachwerkhäusern.
Aus diesem Grund geht der Firmenchef selbst in den Lübecker Wald, um die Bäume auszusuchen, die später das Holz für seine Arbeit liefern. Der Standort, das Alter des Baums und der Boden sind von essenzieller Bedeutung.
Denn: Auf mageren Böden wachsen Bäume langsamer, die Holzstruktur wird fester – und die Holzqualität besser.

Auch der Zeitpunkt des Holzschlagens ist für die Qualität von Bedeutung.
Der beste Zeitraum, um Bäume zu fällen, ist von November bis Februar. „In dieser Zeit halten Bäume weniger Wasser als zu anderen Jahreszeiten“, erklärt Martin.

Zimemrmann trägt Holzbalken durch die Werkstatt Zimemrmann trägt Holzbalken durch die Werkstatt

Wissen erhalten – für zukünftige Herausforderungen

Martin Kottmeier und sein Team sind Zimmerleute aus Leidenschaft und Überzeugung. Bei der Arbeit tragen sie die traditionelle Zunftkleidung – die sogenannte Kluft. Dennoch: Die Zeit ist in der FachWerk-Zimmerei nicht stehen geblieben.

Seit knapp zwei Jahren arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit einer Zimmerei im Schwarzwald an mehrstöckigen Hightech-Holzhäusern, die gänzlich ohne Kleber, Leim und Metall errichtet werden. Moderne Nur-Holz-Häuser werden sowohl privat als auch gewerblich genutzt – etwa der Holz-Kindergarten aus den Händen der FachWerker, der in Norderstedt bei Hamburg zu bewundern ist.

Die Zukunft beginnt heute! Und bei der FachWerk Zimmerei ist sie natürlich aus Holz.

Holz hält ewig –
wenn Du es richtig pflegst

Du kannst viel dazu beitragen, dass Deine Holzmöbel dem Zahn der Zeit möglichst lange standhalten. Die Tipps des Profis:

  • Zur alltäglichen Reinigung verwendest Du ein Staubtuch aus Baumwolle, das auch zum Polieren geeignet ist. Holz muss trocken gewischt werden. Lediglich bei hartnäckigem Schmutz kannst Du den Lappen leicht anfeuchten. Danach die Stelle abtrocknen, sonst drohen Wasserflecken.

  • A propos: Ob Wein oder Kaffee – geht mal etwas daneben, bitte umgehend entfernen.

  • Auch Kratzer oder Dellen gilt es zeitnah zu heilen. Die Stelle muss geschliffen und anschließend neu versiegelt werden. Nur so ist das Holz vollständig geschützt.

  • Politur für mehr Glanz? Davon ist abzuraten. Besonders wenn sie Mineral- und Silikonöle enthält, die zu tief in das Holz eindringen. Öle wie Lein- oder Walnussöl sind eine bessere Alternative.

  • Am besten probierst Du es selbst einmal aus: Dazu befreist Du die Holzoberfläche zunächst von Staub und Schmutz. Anschließend trägst Du das Öl mit einem Pinsel, einer Rolle oder einem Lappen dünn auf.
    Nach einer Trocknungsdauer von mindestens 24 Stunden ist das Öl eingezogen und kann seine Schutzfunktion entfalten.