
Welche Schleifmaschine passt wofür?
Bei keiner anderen Elektrowerkzeug-Gattung gibt es so viele Konzepte und Funktionsweisen wie bei den Schleifern. Und leider sind sie in ihrer Spezialisierung auch nicht austauschbar. Du brauchst also gar nicht nach „dem einen Schleifgerät für alle Aufgaben“ zu suchen, denn das gibt es nicht. Was Du brauchst und welches das beste Schleifwerkzeug für Deine Aufgabe ist? Wir helfen Dir dabei!


Welche Schleifmaschine passt?
Die erste Frage auf dem Weg zum passenden Gerät lautet: Willst Du eine Fläche oder einen Punkt schleifen? Nur Exzenter-, Band- und Schwingschleifer können Dir eine Fläche, beispielsweise einen Tisch oder eine Tür, sauber abschleifen. Alle Geräte mit einer kleineren Arbeitsfläche würden im Zweifel mehr Schaden als Nutzen machen. Bei schmalen Kanten oder Leisten, in Ecken oder an der Stuhllehne würden die schweren Jungs aber schlicht versagen. Hier braucht es ein Florett und keinen Säbel, also Delta- oder Multifunktionsschleifer.
Übrigens: So überzeugend der Arbeitsfortschritt bei den großen Flächenschleifern ist, manchmal ist das des Guten zu viel: Wer einen Bandschleifer nur wenige Sekunden auf der Stelle drehen lässt, bekommt eine Furche in die Fläche gefräst, die nur schwer wieder herauszubekommen ist. Hier gilt es, mit Umsicht zu Werke zu schreiten!
Sicher Schleifen!
Schleifstaub ist nicht gesund. Deswegen muss beim Schleifen in geschlossenen Räumen immer eine Staubmaske getragen werden. Dazu kommt ein Augenschutz, also mindestens eine Schutzbrille. Last but not least - da wir es hier mit hochdrehenden, kräftigen Elektromotoren zu tun haben, musst Du Deine Ohren schützen! Und genau wie bei den Sägen und Stationär-Maschinen solltest Du auch hier keine Handschuhe tragen, die in die drehenden Maschinenteile gezogen werden könnten.
Welche Schleifmaschine passt zu welcher Aufgabe?
Mit nur einer Maschine sind die unterschiedlichen Aufgaben nicht zu schaffen. Wir helfen Dir bei der Auswahl! Jetzt unsere Experten-Tipps zu den Schleifmaschinen anschauen.
Maschinenkurzportraits: Mit diesen vier Schleifern bist Du gut gerüstet
Exzenterschleifer
Bei dem geht’s rund: Ein kreisrundes Schleifblatt wird vom Motor mit Kraft über die Fläche gedreht. Absaugung durch Öffnungen in der Tellermitte. Ein Flächenspezialist, der auch polieren kann. Wichtig: ein Exzenterschleifer wird nicht auf die Fläche gedrückt, nur geführt.
Schwingschleifer
Der Klassiker. Seine Schleifblätter werden mit Klett oder Klammer befestigt. Kann Ecken und kleine Flächen, trägt dabei nur wenig Material ab. Ideal für Feinarbeit ohne viel Druck, nichts für rohes Holz. Kann mit günstigem Schleifpapier von der Rolle betrieben werden.
Bandschleifer
Der Kraftprotz. Der trägt in kurzer Zeit viel Material ab, auch an Kanten. Funktioniert für Holz, Metall, Kunststoffe. Die Geschwindigkeit ist regulierbar. Braucht regelmäßig innen eine Staubabsaugung. Die Schleifbänder sind ein Kostenfaktor. Dazu kommt immer ein Feinschleifer für das Finish.
Deltaschleifer
Der König der Kanten. Die dreieckige Schleiffläche ist perfekt für Ecken und Details. Sie schwingt hin und her, dreht sich nicht. Daher ungeeignet für Flächen, weil nur geringer Materialabtrag in einem schmalen Bereich. Absaugung durch Löcher in der Schleiffläche.
Schnur oder Akku?
Schleifgeräte sind nach wie vor überwiegend kabelgebunden im Einsatz. Gerade die Schwergewichte wie der Bandschleifer werden gelegentlich sogar stationär betrieben, wo eine Stromleitung kein Hindernis ist. Im Gegensatz dazu sind die Schleifer für Ecken und Kanten leicht und flexibel. Ein Deltaschleifer oder ein kleiner Exzenterschleifer bieten sich deswegen für den kabellosen Einsatz mit Akkuantrieb an.


Welches Schleifpapier wofür?
Die Körnung entscheidet. Es gilt die Zahl, die auf der Rückseite des Schleifpapiers steht. Gängig sind Körnungen von 40 bis 240. Bei Holz gilt: Grober Schliff - alles bis 80. Mittlerer Schliff von 80 bis 120. Feiner Schliff von 120 bis 180. Alles darüber ist sehr fein! Noch viel mehr zum Thema Schleifpapiere gibt es im BAUHAUS Workshop
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Achtung: Staub & Fixierung nicht vergessen!
Das großflächige Schleifen von Holzflächen erzeugt große Mengen Staub. Beispiel: Der Abrieb beim freien Abschleifen einer Holztreppe findet sich anschließend im ganzen Haus wieder. Das ist nicht nur ungesund, weil Staub von Harthölzern nichts in der Lunge verloren hat, es belastet auch den Hausfrieden, denn im Regelfall müssen gleich danach auch die angrenzenden Räume renoviert werden. Ergo: Schleift in Innenräumen nur mit gut funktionierender Absaugung!
Fixierung tut Not!
Wie beim Einsatz von Sägen gilt auch beim Schleifen: Alle Flächen, die Ihr bearbeiten wollt, müssen fixiert werden! Dafür nimmt man Zwingen, Klemmen oder die Hobelbank. Nur so stellt Ihr sicher, dass Ihr eine saubere und gleichmäßig geschliffene Oberfläche bekommt!