Stich- oder Kreissäge?
Beide werden gebraucht!
Nicht entweder oder - die braucht man beide! Holz schneiden tun sie alle. Damit enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten von Stich- und Kreissäge in der Praxis. Beide haben individuelle Eigenschaften, die sie unersetzbar machen: Flexibilität und Freiheit in der Anwendung gibt es nur bei der Stichsäge. Gerade Schnitte in Platten kann wiederum nur die Handkreissäge richtig gut. Wir empfehlen Euch deswegen, beiden ungleichen Schwestern eine Chance in Eurem Hobbykeller zu geben!
Funktionsweise Stichsäge
Die ersten Stichsägen waren umgebaute Nähmaschinen. Das Prinzip ist bis heute geblieben: Da ist ein starker, regelbarer Elektromotor (Akku oder kabelgebunden) der über ein Getriebe ein schmales Sägeblatt vor der Maschine auf- und ab bewegt. Auf Grund der geringen Breite des Sägeblatts kann man die Säge gut im Material führen. Da die Blätter sich in Sekundenschnelle austauschen lassen, ist es auch einfach, auf unterschiedliche Materialien zu reagieren. Bei Sägen mit Pendelhub bewegt sich die Führungsrolle bei jedem Hub auch ein Stück nach vorn, was zu einem schnellen Arbeitsfortschritt führt. Weitere mögliche Feature sind vielfach verstellbare Grundplatten, Laser für die Schnittlinie und LED-Leuchten.
Funktionsweise Kreissäge
Die Kraftprotze im Maschinenregal: ein starker Elektromotor (Akku oder kabelgebunden) treibt ein großes Kreissägeblatt an. In der Regel werden Handkreissägen immer an einer Führungsschiene oder einem Parallelanschlag geführt. Das Format des Sägeblatts liegt je nach Maschine zwischen 80 und 210 Millimetern. 160 und 190mm sind die gängigsten Größen. Große Sägen haben naturgemäß mehr Arbeitstiefe. Handkreissägen werden ganz überwiegend für das Arbeiten in Holz eingesetzt, es gibt aber auch Blätter für Metall, Kunststoff und Stein; die Auswahl ist groß. Gehrungswinkel und Schnitttiefe sind meist einstellbar, Laser und Beleuchtung gern genommene Zusatzausstattungen.
Lange Schnitte mit der Stichsäge?
Natürlich kann eine Stichsäge mit entsprechender Vorbereitung auch im Biotop der Handkreissäge wildern. Mit ruhiger Hand und an der sicheren Bande einer Führungsschiene kannst Du auch mal mit der Stichsäge Platten zusägen. Bei Kraft und Genauigkeit ist die Handkreissäge aber der Stichsäge meilenweit voraus. Was bleibt, ist ein schlichtes Rechenexempel: Eine einzige mit der Stichsäge verschnittene Multiplexplatte ist so teuer wie eine günstige Handkreissäge…
Zu Hause richtig gut abschneiden: mit Stich- und Kreissäge!
Bei der Wahl der richtigen handgeführten Elektrosäge dreht es sich nicht um das zu schneidende Material – sondern um Länge und Art des Schnitts, den man ausführen möchte. Im BAUHAUS Workshop stellen wir euch Stich- und Kreissäge vor.
Startaufstellung: Die beste Säge für Deine Aufgabe!
Die Handkreissäge eignet sich vor allem für
- Holzplatten für den Möbelbau
- Bretter zuschneiden
- Laminatdiele schneiden
- Holzdeck bauen
- Tauchschnitte
Die Stichsäge eignet sich vor allem für
- Schablonen ausschneiden
- Metallprofile abschneiden
- Lautsprecher einbauen
- Kurven schneiden
- Anpassungen z.B. bei Küchenmontage
Profitipp: Warum Du einen Werkstattsauger brauchst
Eine leistungsfähige Säge, egal ob Stich- oder Handkreissäge, macht Staub. Viel Staub. Der verteilt sich im ganzen Haus. Du wärst nicht der erste Heimwerker/-in, der sich hier großen Ärger mit seiner besseren Hälfte einfängt. Auch der heimische Staubsauger ist keine Antwort, denn sein kleiner (und teurer!) Staubbeutel ist im Handumdrehen mit Spänen gefüllt. Also, mache keine halben Sachen - kauf Dir einen Nass- und Trockensauger. Der Hausfrieden ist es wert!
Führung muss sein
Soviel ist klar: eine gerade Linie zu schneiden geht weder bei Stich- noch bei Handkreissäge ohne Hilfsmittel. Das kann ein über die Kante greifender Parallelanschlag sein oder eine nachträglich gekaufte Führungsschiene. Wer aber nur gelegentlich lange Strecken sägt, kann auch eine gerade Latte oder ein Stück Restholz mit zwei Zwingen auf der Platte fixieren und die Säge an ihnen entlang führen. Das funktioniert zuverlässig.
