
Spuren im Schnee: Snow-Art-Künstler
Simon Beck
Mit Hilfe von Schneeschuhen erschafft Künstler Simon Beck riesige geometrische Muster im Schnee. Stundenlang stapft er dafür bei eisigen Temperaturen durch Skigebiete oder über zugefrorene Seen. Seine Schneekunst ist oft nur von kurzer Dauer, doch das stört den gelernten Kartografen nicht. Wir haben mit ihm gesprochen – über die Herausforderungen seiner Arbeit und die Stärke, mit Fehlern umzugehen.
Welche Werkzeuge verwenden Sie für Ihre Schneekunst?
Neben Schneeschuhen, mit denen ich die Spuren hinterlasse, nutze ich Seile und Anker für präzise Kreise und Markierungen. Außerdem helfen mir Skistöcke beim Gehen sowie als Abstandshalter.
Wie sorgen Sie für perfekte Symmetrie?
Ich arbeite meist mit einfachen geometrischen Formen, einer Skizze und ein paar Messwerten. Oft reicht eine grobe Planung, woraus später komplexe Muster werden. Die ersten ein bis zwei Stunden bestehen aus präziser Messarbeit – hier entsteht das Grundgerüst.
Mein Hintergrund als Kartograf hilft mir dabei sehr: Ich habe gelernt, Flächen zu strukturieren, Distanzen zu schätzen und geometrisch zu denken. Trotzdem passieren Fehler. Die korrigiere ich aber nicht, indem ich versuche meine Fußspuren zu verwischen, sondern integriere sie ins Design.


Gibt es einen Lieblingsort für Ihre Kunst im Schnee?
Am besten eignen sich gefrorene und schneebedeckte Seen, denn sie sind eben, ruhig und unberührt. Meist arbeite ich jedoch dort, wo gerade gute Bedingungen herrschen oder wo ein Auftrag stattfinden soll. Ich erinnere mich an ein Werk in Zermatt, nahe dem Matterhorn. Es war ein toller Ort für meine Kunst, auch wenn es für mich eher ein Misserfolg war: Das Motiv selbst gelang zwar, aber der Platz war uneben, und an einigen Stellen lag kein Schnee. Die externen Faktoren entscheiden am Ende darüber, wie erfolgreich mein Werk wird.
Wie lange bleiben Ihre Snow-Art-Werke sichtbar?
Die Spuren im Schnee bleiben meist bis zum nächsten Schneefall, bis der Wind sie verweht oder Skifahrer darüberfahren. Manchmal halten sie nur wenige Tage, manchmal sind sie wochenlang zu sehen – oder tauchen im Frühjahr wieder auf, wenn die oberen Schneeschichten schmelzen.