
Anleitung: So verlegst
Du Bodenfliesen
Du wünschst Dir einen neuen Fliesenboden? Das bekommst Du auch selbst hin! Mit modernen Produkten, einigen wenigen Werkzeugen und etwas Know-how kann jeder selbst Bodenfliesen verlegen. Wir zeigen Dir, wie's geht.
Das Ganze geht natürlich auch Outdoor! In unserem Web-Seminar zeigen wir Dir, wie Du Schritt für Schritt auf Terrasse oder Balkon Fliesen verlegst. Hier geht's zum Video.
Worauf muss ich beim Verlegen von Bodenfliesen achten?
Bevor das Fliesen losgehen kann, musst Du Dich zuerst natürlich für die richtige Fliesenart entscheiden. Welche die richtige ist, hängt stark davon ab, in welchem Raum und damit für welche Verwendung Du die Bodenfliesen nutzen möchtest. Man unterscheidet bei glasierten Fliesen zwischen fünf Abriebklassen, die sich nach Strapazierfähigkeit unterscheiden. Die erste Abriebklasse wird für Wandfliesen verwendet. Auch die zweite Abriebklasse ist sehr empfindlich.
Bodenfliesen wählt man in der Regel ab Abriebklasse 3. Diese sollte bei geringen Belastungen beispielsweise im Badezimmer verwendet werden. Möchtest Du hingegen in einem Raum, der viel genutzt wird, wie Küche oder Diele, Fliesen verlegen, solltest Du Abriebklasse 4 verwenden. Ein Garagenboden, der stark beansprucht wird, sollte es Klasse 5 sein.
Wie berechne ich die richtige Menge an Bodenfliesen?
Im nächsten Schritt musst Du berechnen, wie viel Fliesen Du eigentlich brauchst. Dazu vermisst Du den Raum, den Du fliesen möchtest. Zur Grundfläche rechnest Du nochmal 10 % dazu, die für Verschnitt und Bruch draufgehen. Auf den Paketen mit den Bodenfliesen im Baumarkt findest Du einen Hinweis, für wie viel Quadratmeter das jeweilige Paket reicht.
Tipp! Kaufe noch ein zusätzliches Paket, das Du später für Reparaturen und Ausbesserungen verwenden kannst.
Was brauche ich, um Fliesen zu verlegen?

- Ausgleichsmasse
- Tiefengrund
- Fliesen
- Fliesenkleber
- Fugenmörtel
- Silikon
- Malerkrepp
- Grauschleier-Entferner
- Etwas Spüli
- Fliesenkreuze
- Wassereimer
- Bohrmaschine
- Rührstab
- Rakel/Moosgummibrett
- Schwamm
- Maurerwanne oder Eimer
- Kleine Maurerkelle
- Passender Zahnspachtel
- Wasserwaage
- Gummihammer
- Lochzange/Papageienschnabelzange
- Fliesenschneidemaschine
- Auspresspistole
- Silikonfugenglätter
Hier geht's zu allen Fliesenwerkzeugen
Wie kann ich Bodenfliesen verlegen?

Restlichen Fliesenkleber entfernen
Die Fläche, die Du fliesen möchtest, muss absolut sauber sein und frei von Fliesenkleber und Estrich. Auf Böden lässt sich der Fliesenkleber in der Regel einfach entfernen, da Du hier mit Bodenfräse und Schleifmaschine arbeiten kannst. Danach musst Du nur noch den entstandenen Staub sorgfältig abkehren. Risse solltest Du mit Füllmasse ausgleichen. Auch kleine Reste von Fliesenkleber an einzelnen Stellen lassen sich für gewöhnlich einfach überkleben.
Tipp! Lässt sich der Fliesenkleber hingegen kaum entfernen, solltest Du den Boden mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse überziehen, um eine solide Grundlage für die neuen Bodenfliesen zu schaffen.
Nachdem Du den Fliesenkleber vollständig entfernt hast, solltest Du, falls nötig, zunächst die Bodenausgleichsmasse bzw. einen Haftgrund nach Herstellerangaben ansetzen und aufbringen. Bei Feuchträumen muss der Untergrund zusätzlich abgesperrt werden.

Fliesenreihen definieren
Jetzt kannst Du die Fliesenkartons öffnen und die Fliesen untereinander mischen. So fallen kleine Farbunterschiede unter den Kartons später nicht auf.
Mit einer Schlagschnur markierst Du zunächst die Raummitte und entscheidest Dich für ein Verlegemuster (z.B. versetzt oder diagonal). Dann spannst Du entsprechende Leinen. Lege zum Test das Fliesenmuster trocken aus, um zu ermitteln, wie breit die Fliesenreihen sein werden. So bekommst Du zudem einen Eindruck der späteren Optik Deiner neuen Fliesen und der Wirkung im Raum.
Tipp! Wenn Du schon Wandfliesen im selben Raum hast, solltest Du dasselbe Verlegemuster wählen, damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Mache Dir zudem Gedanken um den Übergang zum nächsten Zimmer, damit auch dieser stimmig aussieht.

Fliesenkleber anmischen und aufbringen
Jetzt kannst Du den ersten Kleber nach Herstellerangaben im Eimer oder in der Maurerwanne mit Bohrmaschine und Rührkorb anmischen. Mische jedoch nicht direkt den gesamten Kleber an, denn dieser sollte beim Verlegen nicht älter als 30 - 60 Minuten sein. Beim Verfliesen arbeitest Du in kleinen Abschnitten von etwa 1 Quadratmeter, damit der Fliesenkleber die richtige Konsistenz hat. Die „Offenzeit“ ist auf der Packung angegeben. Der Kleber ist dann perfekt, wenn er noch zähflüssig ist, aber nicht mehr von der Kelle tropft.
Der Fliesenkleber wird nun mit der Kelle aufgetragen, dann mit dem Zahnspachtel in Viertelkreisen durchgekämmt. Beginne damit hinten im Raum, um Dich nach und nach zur Tür vorzuarbeiten. Der Kleber sollte etwa 5 - 10 mm dick auf dem Boden aufgetragen sein. Die Fliesengröße bestimmt dabei die Zahnung. Diese liegt zwischen 6 und 12 mm. Mindestens drei Viertel der Fliesenrückseite sollten mit Kleber bedeckt sein, bei Natursteinen sogar 100%.

Bodenfliesen einlegen
Drücke die Bodenfliesen zum Verlegen mit einer leichten Drehbewegung ins Fliesenbett ein. Bei Bedarf kannst Du die Lage mit leichten Schlägen mit dem Gummihammer korrigieren. Nimm die Korrekturen vor, solange der Fliesenkleber noch nicht angetrocknet ist.
Mit Fliesenkreuzen sorgst Du für saubere Fugenabstände. Sie werden nicht wieder entfernt, sondern später vom
Fugenmörtel bedeckt.
Genau arbeiten und die Dehnungsfugen am Rand nicht vergessen! Immer wieder mit Wasserwaage und scharfem Blick Ausrichtung und Fugenbreite kontrollieren.

Randfliesen zuschneiden
Nachdem Du alle Fliesen verlegt hast, sind die Ränder dran. Häufig musst Du dazu Fliesen passend zuschneiden. Achte in jedem Fall darauf genau zu messen, um unnötigen Verschnitt zu vermeiden. Zum Zuschneiden verwendest Du eine Fliesenschneidemaschine. Mit dieser wird die Glasur angeritzt und die Fliese sauber gebrochen.
Auch, wenn es nur wenig zu schneiden gibt, solltest Du nicht am Fliesenschneider sparen.
Ausschnitte für Heizungsrohre am Fliesenrand macht man mit der Papageienschnabelzange, Löcher in der Fliesenmitte mit Bohrmaschine und Fräsaufsatz.

Fliesen verfugen
Entferne ausgetretenen Fliesenkleber und halte die Fugen möglichst sauber. Mische nun den Fugenmörtel gemäß den Herstellerangaben an. Diesen schlämmst du anschließend mit dem Moosgummibrett diagonal zur Fuge ein, bis diese gefüllt ist. Mit einem leicht feuchten Schwamm kannst Du Mörtelreste beseitigen. Dabei solltest Du den Schwamm regelmäßig auswaschen.
Auch wenn es schwer fällt und der Boden eigentlich schon fertig aussieht: Halte Dich sich an die vom Hersteller vorgegebenen Trocknungszeiten! Keinesfalls solltest Du den Boden betreten, bevor Kleber und Mörtel wirklich abgebunden haben.
Mit Silikon abdichten
Die Verbindungen zur Wand oder zu den Sockelfliesen werden dauerhaft elastisch in Silikon ausgeführt.
Klebe dazu die Fuge sauber mit Malerkrepp ab, spanne die Kartusche in die Pistole und schneide ihre Spitze passend zu. Versuche die Silikonraupe möglichst in einem durchgehenden Strang aufzutragen.
Ein Fugenglätter gibt der Naht die Form. An ihm bleibt nichts hängen. Alternativ kannst Du Deinen Finger anfeuchten und mit ihm die Fuge glatt ziehen. Überquellendes Material kannst Du gut mit Küchenpapier aufnehmen.