Diese Handsägen solltest Du kennen
Schon unsere Großväter haben es so gemacht: Sägen geht manchmal am besten von Hand! Ohne Lärm und Staub, und oft auch viel genauer als mit einer elektrischen Säge, ist die Arbeit mit der Handsäge. Es kommt einfach nur darauf an, dass man das Material mit der richtigen Säge und dem passenden Sägeblatt attackiert. Wir stellen die wichtigsten Handsägen vor.
Sägen geht auch ohne Strom!
Weil gute elektrische Sägen mittlerweile für Beträge von deutlich unter 50 Euro angeboten werden, sind die Handsägen etwas aus dem Fokus gekommen. Das haben sie nicht verdient, denn meist lässt sich mit einer guten Handsäge fast das gleiche Arbeitstempo wie mit einer elektrischen erreichen. Oft arbeitet man mit der Handsäge auch genauer und überlegter, als wenn man nur einen Knopf an einer Maschine drückt. Und das gilt schon, bevor man einkalkuliert, dass es nicht überall Strom für Säge oder Akku gibt.
Die Handsäge ist also noch lange nicht tot. Sie ist vielmehr putzmunter, wenn man sie im richtigen Biotop einsetzt. Wichtig ist dabei, dass Ihr immer die richtige Säge für Eure Aufgabe am Start habt: Ein Fuchsschwanz ist nicht für Metall gemacht, eine Japansäge hat nichts auf dem Bau verloren. Wenn aber alles passt, ist die Arbeit mit der Handsäge eine reine Freude - versprochen!
Noch lange nicht out: Handsägen!
Gut zu wissen: Zug- und Stoß-Sägen
Gucke Dir Dein Sägeblatt genau an: Arbeitet Deine Säge beim Ziehen oder beim Wegstoßen? Bei Zugsägen zeigen die Zähne zum Griff. Das sind meist feine Sägen, mit denen man sehr präzise Schnitte machen kann. Bei den Stoßsägen (das ist die große Mehrheit!) wird das Sägemehl von den Zähnen nach vorn ausgeworfen. Diese Sägen, man nennt sie auch „Schubsägen“, sind deswegen meist etwas dicker und stabiler. Ein Fuchsschwanz ist ein typisches Beispiel. Und der ist nichts für Feinarbeiten.
Die drei wichtigsten Handsägen im Portrait
Der Fuchsschwanz
Den hatte schon Dein Vater in seiner Werkstatt hängen! Denn ein guter Fuchsschwanz begleitet einen durch ein ganzes Handwerkerleben. Je nach Material und Qualität für Kunststoffe und alle Bau-, Leim- und Harthölzer geeignet. Auch Porenbetonsteine werden regelmäßig mit dem Fuchsschwanz zugesägt. Selbst weiche Metalle kann man mit speziellen Fuchsschwänzen schneiden. Der Übergang von Griff zu Blatt ist dabei so ausgeformt, dass ein Lineal mit 45° und 90° Winkel entsteht. Perfekt zum Anzeichen, wenn man keinen Tischlerwinkel zur Hand hat. Der Griff sollte dabei möglichst ergonomisch und gut zu fassen sein, denn bei der Arbeit mit einem Fuchsschwanz werden relativ große Kräfte übertragen.
Die Japansäge
Die kommt - keine Überraschung - aus Fernost und hat dem Thema Handsägen vor etwa 10 Jahren einen ganz neuen Schwung gegeben. Die Japansäge ist eine Zugsäge mit relativ flexiblem Blatt, die besonders genaue und feine Schnitte ermöglicht. Das Skalpell des Tischlers! Beim Sägen gibt es kaum Ausrisse. Der lange Griff - oft aus Bambus - erlaubt ein sauberes Ziehen der Säge. Das Blatt ist einfach auswechselbar und sehr scharf. Deswegen ist hier ein Schutz des Sägeblatts in der Ablage unbedingt nötig. Achtung: diese Sägen machen süchtig!
Die Metallsäge
Die ist alternativlos; denn wenn Metall oder Eisen präzise geschnitten werden muss, führt kein Weg an der Metallsäge vorbei. Die Länge des leicht austauschbaren Blattes liegt meist bei 30 cm. Es wird am Griff eingehakt und vorn mit einer Flügelmutter gespannt. Der Bügel darüber ist extrem stabil, denn hier wird auch mal mit Druck gearbeitet. Ein Handschutz vor dem Griff sichert die Finger vor der Kollision mit Schraubstock & Co. Auch das ist ein Werkzeug, das man sich bei guter Qualität meist nur einmal im Leben kaufen muss.
Profitip: Zeig mir Deine Zähne!
Große grobe Zähne bedeuten viel Materialabtrag, also einen schnellen Arbeitsfortschritt. Aber auch eine grobe Schnittkante, die in den meisten Fällen anschließend geschliffen werden will. Im Umkehrschluss gilt: Kleine, feine Zähne erlauben ein sehr viel genaueres Arbeiten, stehen aber einem zügigen Arbeitsfortschritt im Wege!