Mehr Halt: 5 Dübel, die Du kennen solltest
Ohne Dübel ist jede Wandbefestigung eine heikle Angelegenheit. Ohne die kleine Kunststoffhülle verliert jede Schraube früher oder später den Rückhalt in der Wand und das dranhängende Bild, das Regal oder der Flatscreen-Monitor werden zum Opfer der Schwerkraft. Newton schläft nie.
Im BAUHAUS Workshop stellen wir euch die wichtigsten Dübel vor und zeigen, wann welche Art am besten eingesetzt wird.
Den richtigen Dübel finden
Ein Dübel ist das Bindeglied zwischen Schraube und Wand. Er vergrößert die Auflagefläche der Schraube und spreizt oder verknotet sich im Bohrloch. Da es aber eine Vielzahl von Wandmaterialien und Befestigungssituationen gibt, ist auch die Auswahl an Dübeln für Uneingeweihte inzwischen kaum noch überschaubar. Damit Ihr aber nicht jedes Mal lange suchen müsst, haben wir für Euch fünf Dübel ausgesucht, mit denen Ihr mehr als 90 Prozent der Befestigungsaufgaben zu Hause lösen könnt.
Wenn Du den richtigen Dübel für Dein Vorhaben gefunden hast, zeigen wir Dir hier, wie Du den Dübel auch richtig in die Wand bekommst.
Richtig dübeln - so geht'sProfitipp: Der Wand-Check
Wenn Du nicht weißt, wie die Wand aufgebaut ist, in die Du dübeln willst, machst Du zwei Prüfungen: Als erstes klopfst Du leicht mit einem Hammer gegen die Wand. Klingt es hohl, spricht viel für eine Gipskartonwand im Trockenbau. Ist die Wand hingegen stabil, geht es weiter mit einer Bohrung an unauffälliger Stelle. Fange das Bohrmehl auf und gucke es Dir an. Ziegel (rot) und Beton (grau) erkennt man leicht an ihrer typischen Farbe. Und auch Hohlziegel würdest Du bei diesem Test zuverlässig erkennen.
Damit Du immer zum richtigen Dübel greifst -
unser Experten-Tipp:
Die Top 5 der Dübel rund um Werkstatt, Haus & Garten
Der Universaldübel
Der Name passt, denn dieser Dübel passt (fast) immer. Er ist gleichermaßen für den Einsatz in Beton, Gipskarton, Hohlblock, Lochstein, Vollziegeln (…) zugelassen. Wenn Ihr also nur einen einzigen Dübel kaufen wollt, wird das immer ein „UX“ Universaldübel sein. Das Material ist bei Markenprodukten Nylon und es gibt typischerweise zwei Varianten: mit sichtbarem Rand oder ohne, also für „Vorsteck-“ und „Durchsteckmontage“. Es gibt inzwischen auch „grüne“ Dübel aus nachwachsenden Rohstoffen. Beim Universaldübel arbeitet man regelmäßig mit Holz- oder Spanplattenschrauben.
Typische Anwendung: Bilder, Leuchten, Gardinenstangen, TV-Konsolen etc. in klassischen Zimmerwänden.
Der Gipskartondübel
Wenn Deine Wohnung im Trockenbau erstellt worden ist, also die Wände aus Gipskartonplatten bestehen, ist dieser Dübel Dein Freund. Er ist trotz seiner hohen Tragkraft sehr kurz und braucht kein eigenes Bohrloch, den er bohrt sich (mit einem mitgelieferten Setzwerkzeug) und einem scharfen Gewinde sein Loch selber. Auch doppelt beplankte Wände sind für ihn kein Problem. Der Rand des Dübels bleibt sichtbar, wir sprechen also von Vorsteckmontage. Bei den Schrauben ist der GK-Dübel wenig anspruchsvoll: Holz-, Blech- und Spanplattenschrauben sind ihm willkommen.
Typische Anwendung: Bilder, Leuchten, Accessoires
Der Porenbetondübel
Wenn Deine Wand aus Gas- oder Porenbeton besteht, brauchst Du einen Dübel, der viel Oberfläche hat, ohne dabei das poröse Material zu sprengen. Auftritt des GB (Gasbeton) Dübels. Der sieht ganz anders aus als die anderen Dübel, ähnelt mehr einem dicken Teigstrang aus der Konditorspritze. Er wird in ein kleines vorgebohrtes Loch mit dem Hammer eingetrieben und ist für die Vorsteckmontage gedacht. Die Wand sollte dabei möglichst nicht verputzt sein. Bei den Schrauben ist er ebenfalls unkritisch, nur wenn spezielle Zulassungsvorschriften gelten, muss eine Spezialschraube zum Einsatz kommen.
Typische Anwendung: Halter für Rohrleitungen, Geländer, Briefkästen
Der Dämmstoffdübel
Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an der Hauswand senkt die Heizkosten. Eine dicke Schalldämmung sorgt für tollen Sound im Heimkino oder Probenraum. Aber eine Schraube wird sich schwertun, in solchen Wänden Halt zu finden. Auftritt des Dämmstoffdübels. Der sieht auf den ersten Blick wie eine Schraube aus - und wird auch genauso in die Wand geschraubt. Meist geht das sogar mit der Hand in dem weichen Material. Er ist geeignet für Polystyrol, Mineralwolle, Holzfaserplatten und Öko-Dämmplatten. Die passenden Schrauben, die man mit seiner Hilfe im Dämmmaterial verankern kann, haben 4,5 oder 6 mm Größe.
Typische Anwendung: Zur Montage leichter Anbauteile wie Briefkasten, Bewegungsmelder und Leuchten in gedämmten Fassaden.
Profitipp: Immer Aussaugen
Der Staub muss raus! Nur in einem sauberen Bohrloch kann sich ein Dübel sicher verankern. Das bedeutet, dass alle Bohrlöcher ausgesaugt oder ausgeblasen werden müssen, damit der Dübel seine versprochene Tragfähigkeit erreichen kann. Das ist keine Vorschrift, die man leichtfertig ignorieren sollte!
Der Nageldübel
Das ist der Experte für alle Unterkonstruktionen aus Holz und Metall auf Stein. Und weil er nicht geschraubt, sondern mit dem Hammer eingeschlagen wird, ist er extrem schnell und zuverlässig in der Anwendung. Da der Nageldübel für die Durchsteckmontagen gedacht ist, wird im Regelfall nur die Latte oder Leiste auf den Stein gelegt, eine Bohrung in den Stein gesetzt und der Dübel samt Schraube mit einigen Hammerschlägen von oben eingetrieben. Fest! Zum Lösen könnte man die Schraube später mit dem Akkuschrauber wieder herausdrehen. Dieser sehr beliebte Dübel wird - immer zusammen mit der passenden Schraube - in einer Vielzahl von Längen und Durchmessern angeboten.
Typische Anwendung: Befestigung von Blechen, Kabel- und Rohrschellen, Wandanschlussprofilen und Unterkonstruktionen im Trockenbau.
Übrigens:
Alles, was Du für die Montage Deines Dübels wissen musst - also Bohrergröße, Tiefe, die passende Schraube etc. - steht groß auf der Rückseite der Dübelpackung! Da gucken auch Profis vor dem ersten Bohren immer noch einmal sicherheitshalber nach.