
Feuer im Wald:
Wie Waldbrände in Deutschland entstehen
Waldbrände in Deutschland gefährden Baumbestände, Tiere und Menschen. Die häufigsten Ursachen für Brände in heimischen Wäldern – und was Du tun kannst, um sie zu verhindern.


Die Zahl der Waldbrände steigt
Weltweit nimmt die Zahl der Waldbrände zu. Die Bilder von den enormen Feuern in Kalifornien, Australien und in der Amazonas-Region in den vergangenen Monaten waren in Nachrichtensendungen auf der ganzen Welt zu sehen. Doch Waldbrände gibt es nicht nur auf anderen Kontinenten – wie sieht die Lage in Europa aus?
Nicht nur Länder im Süden Europas wie Spanien, Portugal oder Griechenland beklagen einen Anstieg von Waldbränden in den vergangenen Jahren, auch in Deutschland nimmt die Häufigkeit zu. Hier gab es in den letzten Jahrzehnten im Schnitt 1.000 Waldbrände pro Jahr. Laut Daten der Bundesregierung brannte es im Waldbrand-Rekordjahr 2018 jedoch rund 1.700-mal in der Bundesrepublik, so oft wie schon seit 15 Jahren nicht mehr.
Mehr als ein Drittel der Brände wurden in Brandenburg gezählt. Die betroffene Fläche: 1.674 Hektar, deutschlandweit waren es 2.349 Hektar – das größte Ausmaß seit 26 Jahren. Auch in Sachsen sowie Sachsen-Anhalt musste die Feuerwehr deutlich häufiger als in den Vorjahren ausrücken.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass in den kommenden Jahrzehnten das Waldbrandrisiko in Deutschland weiter steigen wird, so die Einschätzung des Umweltbundesamtes.
Mehr Zahlen zum Thema Waldbrände in Deutschland findest Du hier.


Auslöser für Waldbrände
Für die Entstehung von Waldbränden gibt es unterschiedliche Ursachen, wobei diese bei über der Hälfte aller Brände nachträglich nicht mehr bestimmt werden können.
Noch wichtiger ist diese Zahl: Weniger als 5 Prozent der Waldbrände in Europa haben eine natürliche Ursache, berichtet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Gemeint sind Blitzeinschlag oder Selbstentzündung bei lang anhaltender Trockenheit im Hochsommer. Insbesondere in den Monaten Juli und August brennt es am häufigsten.
Auslöser für die meisten Waldbrände sind neben Brandstiftung noch Fahrlässigkeit sowie Unachtsamkeit von Campern und Waldbesuchern. Ein nicht gelöschtes Lagerfeuer oder eine beim Spaziergang oder durchs Autofenster geworfene Zigarettenkippe können bereits einen Waldbrand auslösen. Auch ein am Waldweg geparktes Fahrzeug mit heißem Auspuff kann ein Feuer im Wald verursachen.
Der Klimawandel und die globale Erderwärmung werden häufig als Beschleuniger betrachtet. Bekannt ist auch, dass Monokulturen, also Wälder mit mehrheitlich einer Baumart, anfälliger für Waldbrände sind als Mischwälder. In Deutschland sind insbesondere Kiefernwälder betroffen, denn die trockenen Nadeln am Boden brennen im wahrsten Sinn des Wortes wie Zunder.


Wie wird ein Waldbrand gelöscht?
Setzt nicht zufällig starker Regen ein, ist menschliches Eingreifen notwendig, um das Feuer im Wald aufzuhalten. Mithilfe von Feuerschutzstreifen kann die großflächige Ausbreitung verhindert werden. Dafür werden Bäume gefällt und Schneisen in den Wald geschlagen.
Außerdem wird Wasser zur Brandbekämpfung im Wald eingesetzt. Entweder mit Schläuchen vom Boden oder mittels Löschhubschraubern aus der Luft. Mit ihnen lassen sich bis zu 5.000 Liter pro Flug zur Brandstelle befördern und auf einen Schlag vom Himmel „regnen“.
Das Hauptziel der Feuerwehr besteht immer darin, das Feuer am Boden zu löschen und die Höhe der Flammen zu verringern. Eine bewährte Maßnahme ist zudem, mit Spaten den Waldboden flächig frei zu kratzen, um den Flammen dort die Nahrung zu entziehen.