
Nisthilfe für Mauerbienen Schritt für Schritt
selber bauen
Bienen sind für Deinen Garten unverzichtbar: Sie bestäuben Blumen, Gemüsepflanzen, Sträucher und Bäume. Auch darüber hinaus leisten sie einen großen Beitrag zur Artenvielfalt. In Europa sind rund 700 Arten von Bienen bekannt. Neben der Honigbiene sind das vor allem Wildbienen, wie die Mauerbiene. Du möchtest die Mauerbiene unterstützen, indem Du ihr Nistplatz und Nahrung bereitstellst?
Der Weg zum Bienenparadies ist nicht weit! „@hey_bienenkind“ zeigt uns, wie wir unsere eigene Nisthilfe in nur wenigen Schritten selber bauen können. Diese Nisthilfe eignet sich besonders gut für die Mauerbienen.


Wo sollte die Nisthilfe aufgestellt werden?
Wichtig ist, dass Du die Nisthilfe an einem regen- und windgeschützen Ort aufstellst, am besten nach Süden ausgerichtet. Idealerweise befindet sich drumerhum ein "Wildes Eck", denn dort finden die Wildbienen auch Nistmaterial, wie Totholz, Lehm, Sand oder Blätter.
Achte darauf, dass der Nistkasten stabil steht und der Eingang von den Bienen gut angeflogen werden kann. Mauerbienen stehen unter Naturschutz, einen entsprechend sicheren Platz solltest Du ihnen geben.


Wovon ernähren sich Mauerbienen?
Die beste Nisthilfe nutzt nichts, wenn die Wildbienen in der Nähe keine Futterquelle finden. Mauerbienen ernähren sich von Pollen und Nektar. Somit ist es wichtig, dass Du heimische Wildpflanzen und Kräuter im Garten oder auf dem Balkon anbietest. Zudem fliegen Mauerbienen gerne Obstbäume an.
Hier wird eine Glockenblume (Campanula) angeboten, denn diese Pflanze bietet eine Futterquelle, Schlafplatz und Nistmaterial für acht Wildbienen, die sich auf diese Pflanzenfamilie spezialisiert haben und sogar 25 verschiedene Wildbienenarten fliegen auf sie. Sie blüht von Juni bis August in violett und mag es gerne sonnig bis halbschattig.

So baust Du eine Nisthilfe für Mauerbienen
Dieses Werkzeug brauchst Du:
- Handschuhe
- Brille
- Stichsäge
- Schleifstock
- Holzschäler
Dieses Material brauchst Du:
- Holzpflock
- Holzbrett Douglasie
- Hasendraht
- Tischbein
- Leim (wasserfest)
- 10 Schrauben
- Sägeblätter,
- Holzbohraufsätze 3-10mm
Das Holz abschälen
Für Deinen Nistplatz eignet sich gut abgelagertes Hartholz, z.B. Buche, Esche, Eiche aber auch Obstgehölz wie Apfel und Kirsche.
Der Ast oder Stamm sollte einen Durchmesser von mindestens 12 cm haben, da das größte Nistloch mindestens 10 cm tief ist. Wir empfehlen Dir einen Holzpflock von ca. 60 cm Länge. Im ersten Schritt wird dieser abgeschält.
Löcher für die Kammern bohren
Nun kannst Du die Löcher für die späteren Kammern bohren. Dafür solltest Du einen Lochdurchmesser von 2 - 10 mm wählen. Alles darüber wird in der Regel nicht besiedelt. Versenke den Lochbohrer beim Bohren ganz, damit die Löcher tief genug werden und Platz für ausreichend Kammern bieten.
Wichtig ist, dass Du den Bohrer immer wieder rausziehst und die Sägespäne entfernst. Die Löcher dürfen weder verstopft sein, noch eine Verletzungsgefahr für die Bienen darstellen.
Für Dich gilt: Handschuhe und Schutzbrille nicht vergessen!
Den Holzpflock abschleifen
Die Löcher müssen nun sowohl innen als auch außen gut abgeschliffen werden. Jede abstehende Holzfaser kann die Hautflügler ernsthaft an den Flügeln verletzen und somit mehr Schaden als Nutzen anrichten. Hierzu verwenden wir eine Lochfeile und Schleifpapier in Körnung 240 und 80.
Abschließend solltest Du mit dem Staubsauger die Löcher absaugen.

Einen Regenschutz aussägen
Der Nistplatz sollte vor Regen geschützt sein, damit sich kein Schimmel bildet und der Biene schadet. Dazu kannst Du als runden "Deckel" einen Regenschutz aussägen. Am besten eignet sich hierfür Hartholz wie die Douglasie.
Nicht verzweifeln: Beim Hartholz muss man ein bisschen Geduld aufbringen. Einfacher geht's, wenn Du die Säge auf volle Leistung stellst.
Übrigens trägt @hey_bienenkind einen Mundschutz, da sie Stauballergikerin ist und es als Schutzmaßnahme ansieht.
Den Regenschutz anbringen
Bevor Du den Regenschutz anbringst, solltest Du ihn noch abschleifen und gegebenenfalls mit Leinöl als Wetterschutz einfetten.
Der Deckel wird nun auf dem Holzpflock befestigt. Bohre hierfür drei Löcher vor. Auch die Löcher solltest Du wetterfest machen, indem Du wasserfesten Leim hineingibst.
Danach kannst Du den Deckel festschrauben.
Das Standbein anschrauben
Der Pflock sollte stabil angebracht werden, ohne dass er wackelt.
Hier unser Tipp: Drehe den Pflock um und befestige auf der Unterseite ein Tischbein. Diese sollte etwa 40 cm lang sein, damit Du es beim Aufstellen des Nistplatzes tiefgenug in die Erde stecken kannst. Bohre am besten die Löcher vor und versenke danach die Schraube vollständig, damit alles gut hält.
Die Verschlusskappe des Tischbeines (sofern vorhanden) wird entfernt.
Hasendraht als Schutz verwenden
Damit die Bienen vor Fraßfeinden geschützt nisten können, solltest Du einen Hasendraht am Pflock befestigen.
Wähle dazu einen Draht mit einer Lochgröße von ca. 2-2,5 cm Größe, damit die Bienen noch hindurchfliegen können, ohne sich die Flügel zu verletzen.
Zudem muss der Draht mindestens 5 cm Abstand zur Nisthilfe haben, damit keine Vögel auf der Suche nach Insekten durchpicken können. Hierzu wird der Draht mit einem Seitenschneider abgeschnitten, die scharfen Kanten werden umgebogen und alles wird mit einem Tacker an Deckel und Unterseite festgetackert.

Den Nistkasten aufstellen
Nun kannst Du den fertigen Nistkasten an einem wettergeschützten Platz aufstellen.
Stecke dazu das Tischbein, das als Standbein dient, in die Erde. Achte darauf, dass der Nistkasten nicht wackelt und die Bienen ohne Hindernis an die Löcher kommen.
Wenn Du die Bienen zusätzlich unterstützen möchtest, kannst Du dies durch bienenfreundliche Pflanzen tun, die ihnen ausreichend Nahrung geben.