
Steinplattenweg anlegen
Ein fester Weg durch den Garten
Ein schöner Gartenweg ist so etwas wie das Rückgrat des Gartens: Er strukturiert die verschiedenen Bereiche der Grünzone und stellt gleichzeitig sicher, dass sich keine Laufstraßen auf dem Rasen oder vor den Beeten bilden. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass man mit Fahrrädern, Schubkarren und Rasenmähern bei jedem Wetter sauber das Gartenhaus erreicht. Wie man einen solchen Weg selbst planen und anlegen kann, zeigen wir euch hier.


Gartenwege mit Steinplatten befestigen
Was bei einem Weg aus Betonplatten immer dazu gehört, ist eine fachgerechte Verlegung ohne Shortcuts. Und das bedeutet mehr, als nur das schlichte Aneinanderreihen der Platten: Dazu gehört auch das tiefe Ausschachten der Baugrube, der richtige Schichtaufbau im Untergrund und eine stabile Sicherung der Ränder in Beton.
Schon die schieren Dimensionen sind beeindruckend: Eine Palette Betonsteine wiegt viele hundert Kilogramm und der Aushub der Strecke rechnet sich in Kubikmetern und nicht in Schubkarren. Um so wichtiger ist eine saubere Planung, Bau-Vorbereitung und Unterstützung vor Ort. Und die sollte sowohl durch Helfer- als auch durch Maschineneinsatz erfolgen.
Wenn dann aber das Steinband schließlich liegt, könnt ihr sicher sein, dass ihr viele Jahre Freude an eurer Gartenstraße habt.
Was muss beim Anlegen eines Gartenwegs aus Betonsteinplatten beachtet werden?


Die Platten
Die Patten für Gartenwege sind regelmäßig Beton-Terrassenplatten. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht zu teuer sind, gleichzeitig eine hohe Trittsicherheit haben und frost- und witterungsbeständig sind. Ihre Formate sind meist 50 x 50 cm oder 60 x 40 cm. Die Höhe liegt dabei meist zwischen drei und fünf Zentimetern. Gleich bei der Bestellung muss man einkalkulieren, ob der Weg breiter sein soll, als ein oder zwei Platten: Wenn das der Fall ist, ist ein Verlegemuster („Verband“ in der Fachsprache) fällig. Eine gute Übersicht über Materialien und Verlegemuster findet ihr hier bei uns.
Wie auch immer ihr euch entscheidet, kalkuliert bei eurer Planung den Transport des Materials mit ein: Eine einzelne Platte des von uns verwendeten Steins (EHL Protect) wiegt knapp 28 Kilogramm. Das bedeutet, dass ihr pro zwei Steine eine Fahrt mit der Schubkarre im Garten einplanen müsst.
Selbst pflastern: Material und Verlegemuster

Der Unterbau
Ein Plattenweg besteht aus drei Lagen Material. Unten ist eine verdichtete, dicke Schicht aus grobem Kies, Schotter oder Recycling-Material. Das ist der Frostschutz und so etwas wie das feste Fundament der Strecke. Darauf kommen ca. 5 cm feiner Splitt, wenige Millimeter großer Steinbruch. Mit diesem sehr homogenen Material werden die letzten Unebenheiten ausgeglichen. Das ist das eigentliche „Verlegebett“. Auf dem Splitt lagern die Betonplatten selber. Wie beim Streichen einer Wand sind also auch hier die Vorarbeiten im Untergrund die eigentliche Anstrengung. Das Verlegen der Steine selber geht am Ende im Handumdrehen.


Der Rand
So ein Plattenband muss nicht nur nach unten sauber aufgebaut werden - auch am Rand darf man nichts dem Zufall überlassen. Um zu verhindern, dass die Platten irgendwann unter der Last nach rechts oder links wegrutschen, habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder setzt man (in einem ersten Arbeitsgang, also vor dem Einbringen der Platten!) Betonkantsteine an den rechten und linken Wegesrand. Wem das zu aufwendig ist, der kann die verlegten Platten auch auf beiden Seiten mit einer Wulst aus Beton sichern. Wie man sich auch entscheidet, der Seitenrand muss bei der Planung immer mit eingerechnet werden.

Schritt für Schritt zum Steinplattenweg
Dieses Material braucht ihr:
- Gehwegplatten
- Randsteine
- Splitt
- Recycling-Material, Schotter oder grober Kies
- Beton
Dieses Werkzeug braucht ihr:
- Langes Maßband, Zollstock
- Lange Wasserwaage
- Pflöcke oder Laternenstäbe, Maurerschnur
- Richtscheit, Winkel und / oder Laser
- Pflasterhammer, Fäustel mit Gummiaufsatz, Gummihammer
- Spaten, Schaufel & Co
- Sackkarre, Schubkarre
- Minibagger (siehe unten!)
- Rüttelplatte
- Plattenheber
- Betonmischer oder stabiler Rührer mit Maurerwanne, Kelle & Co
- Stift, Karopapier, Taschenrechner
Das Messen und Planen
Vor dem Bauen kommt wie immer das Messen und das Planen: Steckt den Weg grob ab und messt die Grundfläche genau aus. Randsteine dabei nicht vergessen! Ermittelt so den Materialbedarf. Oft hilft es, für die Visualisierung den Verlauf des Weges mit hellem Sand zu markieren.
Eine besonders gute Planung ist immer dann nötig, wenn der Plattenweg in einem Gefälle angelegt wird oder gar mit Fahrzeugen (Motorrad, Gartentrecker) befahren werden soll.
Alles klar? Dann spannt ihr saubere, genau eingemessene Leinen mit Pflöcken und Maurerschnur für Verlauf und Höhe des Plattenwegs.
Das Ausschachten
Der Verlauf der Strecke ist genau ausgemessen. Jetzt muss die Baugrube ca. 30 cm tief ausgeschachtet werden. Das kann - je nach Untergrund - eine leichte Aufgabe oder ein kaum zu bewältigendes Unterfangen sein. In jedem Fall ist ein Minibagger (siehe unten!) eine überlegenswerte Alternative.
Beispiel: Der Aushub von einem kurzen Weg mit 80 cm Breite und 15 Meter Länge sind über 3 Kubikmeter Boden. Das sind mindestens 50 Runden mit der Schubkarre! Wie auch immer ihr Euch entscheidet, am Ende steht da eine Baugrube mit sauberen Kanten, die den genauen Verlauf des Weges vorgibt.
Der Schichtaufbau
Die Höhe und Menge des groben Kies, der jetzt in die Baugrube gefahren werden muss, kann man einfach ausrechnen: Betonplattenhöhe + 5cm Splitt = Höhe des Recycling-Materials bzw. des groben Kies. Im Regelfall werden das um die 20 cm sein. Wohlgemerkt nach dem Verdichten. Und das macht man mit einer Rüttelplatte aus dem BAUHAUS Leihservice.
Nicht zu vergessen bei der Bauplanung: Auch eine motorisierte Rüttelplatte wiegt mindestens zwischen 60 und 80 Kilogramm und will mit Muskelkraft vom Auto zur Baugrube geschafft werden.
Der Wegesrand
Wenn ihr Kantsteine setzen wollt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Wenn die Oberkante der Randsteine über dem Niveau der Platten liegen soll, müsstet ihr euch für das Steinsetzen eine weitere Maurerschnur spannen. Generell werden die Beton-Randsteine mit der Wasserwaage peinlich genau ausgerichtet. Kleine Ungenauigkeiten kann man gut mit dem Pflasterhammer bearbeiten.
Am Ende werden die Steine wieder am Fuß mit einem Betonwulst gesichert. Vor dem Weiterarbeiten - Trockenzeiten beachten.
Das Splittbett zum Verlegen
Im Vergleich zum Einbringen des Unterbaus ist die Arbeit mit Splitt geschmeidig. Der Split wird nicht komprimiert, nur abgezogen. Dabei kann einem ein genau zugeschnittenes Brett, das man zwischen den Randsteinen führt, als „Abziehlehre“ (Fachausdruck) hervorragende Hilfe leisten.
Wer ohne Randsteine auskommt, kann an dieser Stelle mit zwei Rohren oder Schienen im Untergrund arbeiten, über die der Splitt gleichmäßig abgezogen wird. Sofort danach können die Betonplatten verlegt werden. Dabei immer von den bereits verlegten Platten aus ins Splittbett arbeiten, die abgezogenen Fläche nicht noch einmal betreten!
Die Platten legen
Wenn ihr mehrere Paletten oder Pakete Platten vor Ort habt, mischt beim Verlegen die Chargen, damit sich mögliche Farbunterschiede verspielen. Wenn ihr Steine zuschneiden müsst, setzt ihr einen Nasschneider ein. Auch den gibt es im BAUHAUS Leihservice.
Der Fugenabstand beim Verlegen beträgt im Normalfall 3 bis 5 Millimeter. Das Verlegen „auf Knirsch“, also ohne Fuge, beinhaltet immer die Gefahr, die Kanten der Platten beim Verlegen oder Rücken zu beschädigen. Wenn ihr mit Fugen arbeitet, wird nach Abschluss des Verlegens trockener Fugensand mit dem Besen eingebürstet. Ein weiteres Abrütteln entfällt im Regelfall. Trotzdem immer wieder beim Verlegen mit der Wasserwaage kontrollieren. Solltet ihr nicht mit Randsteinen arbeiten, müsst ihr jetzt noch einen Wulst aus Beton am Rand ziehen.
Was man sonst noch wissen sollte:


Bagger - wirklich?
Keine Angst vor Baggern! Das Mieten eines Minibaggers ist günstiger als man denkt. Oft kostet ein Tag oder gar ein Wochenende unter 200 Euro. Dafür, dass der Bagger die beschwerliche Arbeit des Ausschachtens zum Kinderspiel macht, ein wirklich günstiger Preis. Die Bedienung ist nicht schwer - und eine Einweisung beim Verleiher selbstverständlich. Selbst den Transport der Rüttelplatte über das Gelände macht ein Minibagger mit links: die Maschine hängen wir mit einem Seilstropp einfach an die Schaufel.
Übrigens: die Kosten kann man sich auch mit den Nachbarn teilen, den eigentlich gibt es auf jedem Grundstück irgendwo ein kleines Problem, das nach einem Bagger ruft.


Weg am Gebäude entlang
Wenn euer Gartenweg parallel am Haus vorbeiführt, sollte ihr unbedingt darauf achten, dass die Platten ein Gefälle von mindestens einem Zentimeter pro Meter Pflasterbreite vom Haus weg haben. Gerade Schlagregen sollte immer vom Haus weg und niemals hin zum Fundament geführt werden. Unter Umständen ist auch eine wasserdichte Absperrung an dieser Stelle nötig. Lasst euch im Fachcentrum beraten!


Auf den Rücken Acht geben
Das Anlegen eines Betonplattenwegs im Garten ist immer auch eine (kleine) körperliche Herausforderung. Ihr solltet deswegen alle möglichen Hilfsmittel einsetzen: Das fängt mit Freunden und Kollegen an, die einen bei der Arbeit unterstützen. Auch ein Bagger (siehe oben) nimmt der Arbeitsbelastung die Spitze und macht auch noch Spaß. Nicht zu unterschätzen ist auch der Transport der Baustoffe bis zur Baugrube im Garten: Ein Kubikmeter grober Schotter wiegt ca. 1,4 Tonnen! Auch das Verlegen der Steine geht mit Hilfsmitteln wie dem Plattenheber deutlich einfacher. Euer Rücken wird es Euch danken!